Special - Xbox One ohne Kinect : Bye-bye, Kinect?
- One
Christian Gürnth:
Xbox One jetzt ohne Kinect? Gut für all die "NSA-guckt-mit"-Meckerköpfe da draußen. Reduzieren wir Kinect auf die eigentliche Aufgabe, dann möchte ich Kinect nicht mehr missen. Nach Hause kommen, per Sprachbefehl die Konsole einschalten und sie während der Zocksitzung mit Sprache steuern – klappt sehr gut, entlastet und verkürzt nervige Menüfummelei mit dem Pad. Selbst im Spiel ist sie eine Bereicherung: Statt durch Aufstellungsmenüs bei FIFA 14 zu wursteln, gibt es Taktik- und Team-Ansagen direkt via Sprache.
Wer einmal mitten im Spiel war, einen Skype-Anruf seines Kumpels annahm und mit ihm spontan entschieden hat, ein anderes Spiel zu starten, der weiß, wie locker das mit Kinect klappt. "Xbox gehe zu Titanfall" – schon startet Titanfall ohne auch nur eine Sekunde Warte- und Disk-Wechsel-Zeit.
Viel mehr würde ich mir für kommende Konsolen- und Kinect-Updates wünschen, dass Kinect flexibler auf einige Ansagen reagiert und tatsächlich "kommuniziert", anstatt lediglich Befehle entgegenzunehmen. Meine Empfehlung lautet, die Konsole MIT Kinect zu kaufen. Aber seitens Microsoft ist es ein cleverer Schachzug, um etwaigen "Kinect-Zwang"-Argumenten den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Christian Kurowski:
"Xbox, gehe zu FIFA 14!" Und voilà, der faule Kuro hat wieder mal einen umständlichen Gang zum Spieleregal sowie zur Konsole gespart. Das ist doch die Zukunft, oder? Die Spracherkennung funktioniert einwandfrei. Möchte ich ein bisschen was via Twitch-App streamen, grummel ich kurz das entsprechenende Kommando Richtung Kamera und die Übertragung startet. Und überhaupt: Wie sollten mir die Zuseher beim Spielen zuschauen, wenn ich kein Kinect hätte? Oder was, wenn ich mal eben schnell mit meiner Familie skypen will? Ich muss mich um nichts kümmern und meine Mutter ist glücklich, weil sie ihren Sohn mal wieder gesehen hat.
Kinect ist bestimmt nicht der ausschlaggebende Grund, warum man sich eine Xbox One kaufen sollte, aber diese Kamera trägt ihren Teil zur Erfahrung bei. Mir persönlich würde der Schnickschnack fehlen. Zumal Microsoft ohnehin schon den Preis gesenkt hat. Ohne Kinect fällt der Kostenpunkt auf PlayStation-4-Niveau. "Endlich!", schreit die Meute! Mal wieder rücken beide Konsolen näher zusammen. Eigentlich ist es doch jetzt komplett egal, welches Gerät man sich ins Wohnzimmer stellt. Inwiefern unterscheiden sich die Flaggschiffe von Sony und Microsoft denn noch?
Ich bedauere diesen Schritt etwas. Genau wie damals, als Microsoft bei der permanenten Internet-Verbindung zurückruderte. Stellt euch vor, wir müssten jetzt kaum noch auf optische Medien zurückgreifen - höchstens zur Installation. Aber nein, sofern wir die Spiele digital im Xbox Live Marketplace beziehen, sind wir auch im Jahre 2014 auf Blu-rays angewiesen. Ich wünsche mir, dass die Hersteller mehr auf ihre Stärken vertrauen und sie dementsprechend fördern. Was ist das denn jetzt für Eindruck, der bei den Spielern entsteht? Erst sagt Microsoft, dass man die Xbox One nicht einfach ohne Kinect anbieten könne, und jetzt rudert man zurück. Die Xbox One ohne Kinect-Kamera anzubieten, ist weder Fisch noch Fleisch, sondern ein halbgarer Kompromiss, um die Nörgler zum Schweigen zu bringen.
Kommentarezum Artikel