Test - WWE All Stars : Generationenkonflikt
- PS3
- X360
Gleichzeitig füllt ihr eure Special-Leiste auf. Blinkt eines von maximal drei Sternchen, ist ein Signature-Move angesagt. Je nach Hüne und Griff führt eure Spielfigur krasse Moves aus, die den Ring im wahrsten Wortsinn zum Beben bringen. Höhepunkt des Ganzen ist natürlich der Finisher der Superstars: Dieser ist durch Drücken beider Schultertasten möglich, sobald ihr eine halbrunde Anzeige komplett gefüllt habt. Danach geht der Kontrahent entweder gleich k. o. oder ist so fertig, dass er leicht ausgezählt werden kann.
Nicht nur die Staturen der Athleten, auch die Manöver sind comicartig überzeichnet und heben sich so deutlich vom Realismus eines SmackDown vs. Raw ab. Da fliegen Körper meterhoch durch die Luft und prallen nach dem Aufschlagen auf der Matte noch mal fast genauso hoch ab. Fast noch wichtiger als die Beherrschung der Move-Palette ist das richtige Kontern. Drückt ihr im richtigen Moment die oberer linke oder rechte Schultertaste, erwidert ihr den Angriff mit einem gekonnten Gegenmanöver.
Doch Vorsicht! Ein CPU-Gegner auf hoher Spielstufe oder ein fitter menschlicher Widersacher kontert seinerseits den Konter, sodass ihr am Ende doch schmerzhaft auf der Matte landet. Hier zeigt sich, dass in WWE All Stars doch mehr Spieltiefe steckt, als man dem Titel zutraut. Nur wer das Match taktisch angeht, nicht blind in Konter läuft und im richtigen Moment die richtigen Moves rausholt, hat Chancen auf den Gürtel.
Diät-Wrestling?
Leider klappt nicht alles im Ring so gut wie die Standardmanöver. Akrobatische Einlagen vom obersten Ringseil sind vor allem mit Sportlern wie Rey Mysterio eine Augenweide, die Ausführung dauert aber häufig etwas zu lang, sodass ihr oft unsanft von den Seilen geholt werdet. Besonders beim Umdrehen und Ausrichten auf einen Gegner agieren die Muskelpakete im Schneckentempo. Auch die Tatsache, dass die Hünen öfters mal in die Luft greifen und der Gegner einen deshalb vermöbelt, spricht nicht gerade für eine perfekte Kollisionsabfrage.
Und dann wäre da noch der umständliche Gebrauch von Gegenständen. Die greift ihr mit der Schultertaste, allerdings ist die auch für das Verlassen des Rings zuständig. So passiert es gerade in der Nähe der Ringseile oft, dass ihr aus der Arena klettert, statt das Brett zu nehmen. Die ab und an auftauchenden Clipping-Fehler sind dagegen leicht zu verschmerzen. Zumal die WWE-Stars so detailliert nachgebaut und so treffend animiert sind. Obwohl überzeichnet, erkennt ihr jeden eurer Lieblinge anhand von Habitus und Kampfstil sofort wieder.
WWE All Stars hat allerdings noch mit einem Umstand zu kämpfen, den der Titel mit vielen seiner Arcade-Sport-Kameraden gemein hat: dem Umfang. Habt ihr die drei verschiedenen Path-of-the-Champions-Wege erfolgreich hinter euch gebracht und beim "Fantasy Warfare" alle Athleten freigespielt, bleibt euch nur noch der Editor zum Erstellen eigener Kampfmaschinen oder der Mehrspielermodus. Hier dürft ihr euch dann mit maximal drei Mitstreitern nach allen Regeln der Kunst vermöbeln. Leider ist kein klassisches Tag-Team möglich, immerhin steht euch ein Tornado-Tag-Team (ohne Abklatschen an den Ringseilen) zur Verfügung. Auch einen Royal Rumble sucht ihr vergeblich, dafür wird euch immerhin ein Käfig-Match spendiert.
Der Online-Part von WWE All Stars überzeugt mit einer bis auf wenige Ausnahmen ruckel- und lagfreien Performance. Auch via Xbox Live sind präzise getimte Konter problemlos möglich, so dass packenden Duellen mit zeitgleich maximal drei Freunden rund um den Erdball nichts im Wege steht. Dass sich die Entwickler hier wirklich Gedanken gemacht haben, belegt die Tatsache, dass man bei Online-Keilereien bewusst ein ständiges Pausieren des laufenden Matches durch Drücken der Start-Taste unmöglich gemacht hat. Über Xbox Live habt ihr die Auswahl aus allen Matcharten, die auch offline verfügbar sind. Außerdem könnt ihr bestimmen, ob selbst erstellte Superstars zugelassen sind oder nur echte WWE-Helden in den Ring klettern dürfen.
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