Special - MMORPG-Riesen im Vergleich : Welches MMOG macht das Rennen?
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Das Handwerkssystem ist eigentlich einer der großen Schwachpunkte von 'WoW'. Zwar ist es einfach zu managen und man erreicht recht schnell die Maximalgrenze, jedoch bewirkt das auch, dass Handel und Verkauf teilweise witzlos werden, da ohnehin fast jeder Spieler in den wenigen Kategorien voll ausgebildet ist. Weitere Schwäche: Viele der herstellbaren Gegenstände bieten gegenüber den Beute-Gegenständen keinen echten Mehrwert. Besser wird das erst im Highlevel-Bereich, wo es dank der verschiedenen Spezialisierungen und Fraktionen einige für Raid-Instanzen nicht uninteressante Rezepte gibt, deren Beschaffung allerdings zeitaufwändig ist und damit vor allem für Gilden interessant wird – nicht organisierte Spieler kommen auch hier zu kurz und verlieren schnell die Motivation.
Housing in Form von Zimmern oder Gebäuden mit Einrichtung wird nicht geboten, auch mangelt es an Interaktionsmöglichkeiten. Generell wirkt die Spielwelt dadurch sehr statisch.
Bei 'EQ2' erwartet euch ein ungemein komplexes Handwerkssystem, in dem vom Sammeln der Rohstoffe über die Herstellung von Einzelteilen bis zur Fertigstellung von Produkten alles enthalten ist. Es gibt sehr viele Spezialisierungsmöglichkeiten, vom Rüstungsbauer über Schreiber bis hin zum Möbeltischler. Die anfängliche Abhängigkeit von anderen Spielern als Zulieferer von Komponenten wurde mittlerweile aufgeweicht. Das System an sich ist allerdings sehr zeitaufwändig, wer bei seinen Tradeskills auf hohem Niveau arbeiten will, sieht sich etlichen Stunden gepflegter Langeweile im Handwerkskeller gegenüber. Allerdings lohnt sich der Aufwand mitunter, viele der Produkte sind sinnvoll einsetzbar, selbst Skill-Schriftrollen können von Spielern hergestellt werden. Zudem ist es (mit entsprechenden Zulieferern) möglich, auch reine Handwerks-Charaktere aufzubauen.
Housing wird geboten: Ihr könnt Zimmer im Gasthaus mieten und sogar Häuser bewohnen und mit Einrichtungsgegenständen, selbst gebautem Mobiliar und Trophäen voll stopfen. Die Spielwelt an sich wirkt lebendiger, in den Städten werdet ihr nicht selten direkt von NPCs angesprochen.
Handwerk ist in ‘GW’ nicht bzw. nicht als ausübbarer Beruf vorhanden und somit einer der größten Negativpunkte. Der Spieler wird zum einfachen Sammler und Verwerter gefundener Gegenstände degradiert. Mittels verschiedener Salvage-Kits lassen sich in der Spielwelt aufgefundene Materialien recyceln, daraus stellt dann ein NPC-Handwerker neue nützliche Gegenstände her.
Wer dem in vielen MMORPGs weitaus stärker ausgeprägten Crafting einen Großteil seiner Spielzeit widmen will, ist hier völlig fehl am Platz. Eine Berufung als reiner Handwerker, der den Mitspielern rollenspielgerecht seine Dienste anbietet oder das Handwerk als Beschäftigung am Ende eines Charakterlebens ausübt, wird nicht geboten.
Privates Spieler-Housing sucht man in ’GW’ ebenfalls vergeblich. Dafür laden die Gildenhäuser zum geselligen Beisammensein oder anderen Aktionen ein.
Das differenzierte Crafting-System war seit Beginn eine der größten Stärken von ’DAoC’. Zwar musste man sich anfangs noch auf die Herstellung von Waffen und Rüstungen beschränken, mittlerweile lassen sich aber Tränke und Verbesserungen mit Alchemie sowie Bannzauberei herstellen. Auch ’DAoC’ hat sich dem Spieler-Housing nicht verschlossen. Dafür wurden spezielle Siedlungs-Zonen der Spielwelt hinzugefügt. Schade dabei ist aber, dass diese Wohngegenden im Vergleich zum Rest der Welt, wie zum Beispiel den Hauptstädten, sehr isoliert und oft leer wirken.
Für jeden Geldbeutel sind verschiedene Häuser-Typen bis hin zu großen Gildenhallen verfügbar. Dem passionierten Innenarchitekten steht dabei eine reiche Auswahl an Einrichtungsmöglichkeiten der Behausung zur Verfügung.
Ein sehr nützliches Beiwerk des ’Camelot’-Housings ist die Möglichkeit, dort Shop-NPCs aufzustellen. Dort lassen sich die hergestellten Waren automatisch verkaufen.
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