Test - Starfield : Test: Der Weltraum ist endlos. Starfield auch.
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Fazit
Die Sorge, dass die Spielelemente und die generelle Qualität durch den schieren Umfang und die Vielfalt von Starfield leiden, ist erfreulicherweise unbegründet. Bis auf die etwas maue Lippensynchronität und ein paar Animationsbugs, vorrangig bei den Dialogen, konnten wir keine schwerwiegenden Fehler feststellen. Zumindest keine, die nicht der Day-1-Patch noch rechtzeitig behoben hätten. Ein Dialog-Bug blieb uns noch störend in Erinnerung, aber der ist bekannt und dürfte schon bald gefixt werden. Gameplay-Probleme hatten wir jedenfalls zu keiner Zeit.
Visuell präsentiert Starfield ein etwas gemischtes Bild. Die Dialoge lassen jedwede Inszenierung missen und die Gesichter nebst Animationen … na ja. The Witcher 3 sah vor sieben Jahren bereits besser aus. Und wie lippensynchron geht, hat Cyberpunk 2077 eindrucksvoll bewiesen. Die Städte hingegen sind richtig schick geworden, die Planeten etwas wechselhaft. Hier und da sieht man ein wenig, welche Bereiche schon recht früh und welche erst etwas später im Laufe der langen Entwicklungszeit bearbeitet wurden. Bis auf sporadische Pop-Ups von Objekten geht das alles in allem aber in Ordnung. Nicht wirklich Next-Gen, aber auch nicht hässlich und wir erinnern uns: Skyrim und Fallout 4 waren ebenfalls keine Schönheiten.
>>> Werft einen Blick in unseren Einsteiger-Guide zu Starfield <<<
Spielerisch macht Bethesda so gut wie gar nichts falsch. Es gibt reichlich Missionen, gut erzählte Story-Stränge, Entscheidungen, erinnerungswürdige Charaktere und viel Abwechslung, auch wenn uns ein wenig die emotional packenden Momente fehlen. Die Shooter-Mechanik funktioniert gut, es gibt hinreichend unterschiedliche Spielweisen, denen ihr nachgehen könnt. Die Kräfte aus den Tempeln geben noch etwas Würze hinzu. Es gibt vielleicht ein wenig zu viel Müll einzusammeln, aber immerhin ist das Inventar um einiges besser als in früheren Titeln. Selbst die Weltraumkämpfe machen dank gelungener Steuerung und taktischer Elemente richtig Laune.
Strippt man Starfield aufs erzählerische Minimum herunter, liegen an die 70 Stunden gelungener Unterhaltung vor euch. Wie viel Zeit man tatsächlich damit verbringen kann? Unmöglich zu erfassen. Spielweisen und Entscheidungen allein lohnen schon weitere Runs, hinzu kommt die Erkundung der unzähligen Planeten, die sicherlich nicht immer spannend ist, aber immer mal für die eine oder andere Stunde gut ist. Dazu noch Basisbau und Schiffsbau (mit etwas fummeligen Interfaces) nebst immer wiederkehrender Kleinmissionen. Starfield hat das Zeug, ein ähnlicher Dauerbrenner wie Skyrim zu werden. Erst recht, wenn noch Mods hinzukommen.
Ist Starfield ein Meisterwerk? Nicht ganz und vielleicht reicht es auch nicht, Baldur's Gate III den Rang als (Rollen)spiel des Jahres abzulaufen, was vor allem an besagter Charakterdarstellung und Dialoginszenierung liegt. Es ist dennoch für mein Empfinden zumindest das bisher beste und reifste Spiel der Bethesda Game Studios. Kein anderer Titel der Entwickler ist so umfangreich, durchdacht, abwechslungsreich und komplett – und so fehlerfrei. Die immense Vielfalt hat uns zu Beginn ein wenig erschlagen, aber nach kurzer Zeit haben wir uns eingegrooved und sind im Starfield-Universum mit dem Hunger auf mehr versunken. Kurz und gut: die lange Wartezeit hat sich gelohnt und meine Spielesammlung hat einen neuen Abenteuerspielplatz, den ich noch so einige Male besuchen werde.
Überblick
Pro
- enorm viele, gut funktionierende Spielelemente
- erfreulich wenige Bugs
- viele verschiedene Missionen und Aufträge
- umfangreiche Story-, Charakter- und Fraktionsmissionen
- für Bethesda-Verhältnisse gute Hauptstory mit einigen Überraschungen
- optionaler Schiffbau und Basisbau für die Bastelfreudigen
- gut funktionierende Kampfmechaniken
- Munition wiegt nichts
- deutlich besseres Inventarmanagement als noch bei Skyrim & Co.
- gut gemachtes Lockpick-Minispiel
- umfangreiches Skillsystem, dass viele Spielweisen unterstützt
Contra
- fummelige Interfaces vor allem in den Baumenüs
- Ausrichtung von Gebäudeobjekten ziemlich mühsam
- schwache Lippensynchronität
- steif inszenierte Dialogsequenzen
- maue Charakterdarstellung
- häufige, wenn auch kurze Ladezeiten
- Xbox Series X nur 4K30
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