Test - Teufel Cage Pro : Kracher ohne Kabel
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Seit 2017 hat Teufel mit dem Cage ein Gaming-Headset im Programm, dessen Preis-Leistungs-Verhältnis hervorragend ist – so kennt man die Produkte der Berliner Audiospezialisten. Wie lässt sich ein derart starkes Produkt noch besser machen? Zum Beispiel mit dem Verzicht auf ein Kabel. Ohne unter dem Kinn baumelnde Strippe zockt es sich einfach bequemer und entspannter. Und im Fall des 199,99 Euro teuren Cage Pro ausgesprochen lange!
Selbst nach rund 50 Stunden Betriebszeit (ohne Chat) hat unser Testmodell noch 30 Prozent Reserve im 1.000mAh-Akku. Teufels offizielle Angabe von 68 Stunden auf mittlerer Lautstärke halten wir darum für durchaus realistisch. Abnehmen braucht man das 345 Gramm leichte Cage Pro eh nicht: Es sitzt immer angenehm weich, aber niemals locker auf dem Kopf. Selbst Brillenträger verspüren keinen Druck oder andere Beeinträchtigungen.
Mit Power-Knopf, einem Umschalter für Bluetooth- oder USB-Adapter-Betrieb, Mic-Mute- und Multifunktionstaste sowie einem Rädchen für die Lautstärkeregelung beschränkt man sich auf die wichtigsten Funktionen. Sämtliche Bedienelemente wurden so angebracht, dass sie im Betrieb problemlos zu erreichen sind. Das relativ starre Mikrofon kann bei Nichtbenutzung abgenommen werden.
Kleine und mittelgroße Ohren schließt Cage Pro komplett ein und schirmt sie überzeugend gegen Außengeräusche ab. Damit ihr im Chat dennoch nicht schreien müsst, um die eigene Stimme zu hören, steht ein Mic Monitoring bereit. Dieses lässt sich über die kostenlose Cage-App für PC und Mac aktivieren und hinsichtlich der Empfindlichkeit einstellen. An der Sprachverständlichkeit der Chat-Partner gibt es nichts zu meckern, ebenso sauber wird die eigene Stimme übertragen.
Kleine Kompromisse
Weitere Funktionen der App umfassen beispielsweise die Farbanpassung der seitlichen LED-Beleuchtung, das Einstellen der Chat-Balance und die Wahl zwischen sechs verschiedenen Sound-Voreinstellungen. Gefallen euch diese nicht, dürft ihr zwei Presets selbst konfigurieren und speichern. Als Codes werden AAC- sowie DTS Headphone:X V2.0 unterstützt. Der Anschluss an eine 7.1-USB-Soundkarte ist ebenfalls möglich. Aufgeladen wird das Pro über eine USB-C-Buchse – falls ihr das mal vergesst, klappt die Verbindung auch per 3,5-mm-Klinkenbuchse. Ein Lade- und ein Aux-Kabel sind im Lieferumfang enthalten. Via Bluetooth, Bluetooth AAC oder Bluetooth Multipoint koppelt ihr das Cage schließlich mit Android-, MacOS-, iOS- und Microsoft-Geräten.
Per USB-Adapter verbindet sich das Headset mit Playstation 5 und Nintendo Switch – die Xbox Series X/S bleibt außen vor. Auf den Konsolen müsst ihr aber mit Einschränkungen leben: Das Mic Monitoring fehlt und ein sofortiger Wechsel zwischen den Sound-Voreinstellungen ist ebenfalls nicht möglich. Zwar darf die Multifunktionstaste mit verschiedenen Aufgaben betraut werden, beispielsweise dem An- und Abschalten des internen Equalizers. Ein Wechsel der Presets kann allerdings nicht zugewiesen werden. Am PC helfen euch frei belegbare Tastatur-Shortcuts dabei, rasch auf alle wichtigen Funktionen zugreifen zu können.
Knackiger Klang
Im hitzigen Online-Gefecht von Call of Duty: Black Ops 6 stellt das Cage Pro rasch seine Qualitäten unter Beweis. Die Schritte der Gegner lassen sich deutlich vernehmen und vor allem mit aktivem 3D-Sound klar orten. Das hilft besonders dann, wenn es außerordentlich rasant und beengt zugeht, etwa im Chaos von Nuketown. Dabei wird der Bass keinesfalls vernachlässigt: Explosionen und der Einschlag schwerer Geschosse gehen ordentlich aufs Ohr. Für all das zeichnen die erprobten 40-mm-Breitbandlautsprecher verantwortlich, die den Frequenzbereich von 20 bis 20.000 Hertz abdecken.
In Sachen Räumlichkeit und Dynamik kann das Cage Pro auch bei Star Wars Outlaws punkten. Blasterschüsse zischen hinten, vorne, links und rechts am Kopf vorbei, während der opulente Score mächtig aufspielt. In den Dialogen ist die Verständlichkeit der vielen Menschen und Aliens stets erstklassig. Bei EA Sports FC 25 wird man dagegen von der Kombination aus Fangesängen, Jubelrufen und Spielgeräuschen wie Pässen und Torschüssen eingeschlossen – das sorgt für Stadion-Atmosphäre.
Auf die Wiedergabe von Film-Sound versteht sich das Headset ebenfalls. Während des anfänglichen Kampfes in Terminator: Dark Fate klingen die Hammerschläge schön dumpf und kräftig. Bei der anschließenden Verfolgungsjagd sausen die Autos lautstark an den Ohren vorbei. Genauso druckvoll und räumlich ertönen die vielen Schießereien mit großkalibrigen Waffen. Dialoge hören sich kristallklar an, selbst inmitten der Action bleibt alles durchgehend verständlich. Auch beim Hören von Musik wie Rock, Pop, Elektro oder Hip-Hop gefällt das Cage mit seinem akkuraten, luftigen und lebendigen Charakter.
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