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Test - Starfield : Test: Der Weltraum ist endlos. Starfield auch.

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Schon vor dem Launch hatte Starfield einiges an Problemen. Die erste neue Marke von Bethesda seit einer gefühlten Ewigkeit. Die Tendenz von Bethesda-Titeln zu nicht wenigen Bugs. Die immensen Erwartungen nach acht Jahren Entwicklung. Die Verschiebung um fast ein Jahr aus dem November 2022 in den September 2023. Die schier überwältigende Präsentation bei der Starfield Direct, die unzählige Stunden und unzählige Gameplay-Features versprach. Nun ist es soweit und Bethesda muss beweisen, dass der Hype um das Sci-Fi-Rollenspiel nicht umsonst war.

Spätestens seit The Elder Scrolls V: Skyrim und Fallout 4 haben sich die Bethesda Game Studios längst in den Rollenspiel-Olymp geschwungen. Und das obwohl – Butter bei die Fische – keines der beiden Spiele ein wirkliches Meisterwerk war. Beide boten aber einen wunderbare Abenteuerspielplätze, auf denen es viel zu entdecken und etliche Spielmechaniken gab, aller Macken zum Trotz. Und davon gab es einige, seien es etliche kleine und große Bugs, furchtbare Inventare, dusselige NPCs oder oftmals sehr dünne Geschichten. Der Beliebtheit vor allem von Skyrim tat dies aber keinen Abbruch. Bethesdas Fantasy-Rollenspiel gehört immer noch zu den langlebigsten und beliebtesten Titeln des Genres.

Aber: seit Skyrim (2011) und Fallout 4 (2015) gab es kein neues Singleplayer-Rollenspiel mehr aus der Spieleschmiede. Die rund acht Jahre seit Fallout 4 hat Bethesda so ziemlich komplett mit der Konzeption und Entwicklung von Starfield verbracht. Dass nochmals fast ein Jahr Verschiebung dazu kam, ist unglücklich, zumal der Titel von vornherein ein Zugpferd für Game Pass und Xbox Series X/S werden sollte. Hat sich aber gelohnt, denn um eins vorab zu sagen: das Versprechen, dass Starfield weniger Bugs als frühere Titel haben soll, wurde tatsächlich eingehalten. Woran auch der Day-1-Patch, der während der Testphase erschien, nicht ganz unschuldig ist, denn der hat noch so einige Brocken behoben.

Worum geht es in Starfield?

Aber von Anfang an. Starfield verschlägt euch in eine ferne Zukunft, in welcher die Menschheit längst die Erde verlassen und sich im gesamten Weltraum angesiedelt hat. Ihr startet als Minenarbeiter auf einem gottverlassenen Felsen irgendwo in der Pampa. Bei euren Arbeiten stoßt ihr auf ein Artefakt, dass euch beim Einsammeln einen ziemlichen Trip verpasst, was natürlich nicht unbemerkt bleibt. Eure Vorarbeiterin nebst eines Piloten der Forschungstruppe Constellation schicken euch direkt in dessen Raumschiff zu deren Basis nach New Atlantis, damit die lieben Kollegen das Artefakt beäugen können.

Dort erfahrt ihr einiges mehr über die seltsamen Artefakte und deren Verbindung zu Tempeln, die in der Galaxis verstreut zu finden sind. Die Constellation bietet euch aufgrund eurer Erlebnisse mit dem Objekt auch direkt einen Job an. Fortan durchstöbert ihr die Planeten nach weiteren Artefakten und Erkenntnissen, denn allen ist klar: dahinter steckt mehr als nur ein schwebendes Stück Metall. Die Loge der Constellation dient sogleich als erste Einsatzbasis. Aus den Mitgliedern rekrutiert ihr eure ersten Begleiter und das Schiff, mit dem ihr vom Minenplaneten entfleucht seid, ist euer Eigentum.

Dass ihr euren sprachlosen Charakter selbst erstellen könnt, sollten wir nicht unerwähnt lassen. Es gibt eine ganze Reihe von Anpassungsoptionen für das männliche oder weiblicher Erscheinungsbild, zudem baut ihr euch so etwas wie eine Hintergrundgeschichte zusammen. Verschiedene Hintergründe wie Kopfgeldjäger, Koch oder Kybernetiker mit jeweils drei Perks sorgen dafür, dass ihr den einen oder anderen Bonus erhaltet. Drei weitere manuell wählbare Perks wie Empath, Extrovertiert oder Neon-Straßenratte runden das Bild ab.

Und los geht die wilde Jagd, die in den ersten Stunden ein wenig erschlagend wirkt, denn schon von Beginn an prasseln etliche Spielelemente auf euch ein. Es kann nicht schaden, es langsam angehen zu lassen und alles in Ruhe sacken zu lassen. Wir haben unsere erste Session tatsächlich nach drei oder vier Stunden abgebrochen und nochmals von vorn begonnen. Schon während eures ersten Rundgangs durch New Atlantis füllt sich das Questlog binnen weniger Minuten und die lieben NPCs schicken euch von Pontius zu Pilatus.

Auffällig ist auf jeden Fall, dass Bethesda hinsichtlich der Story deutlich besser liefert als noch bei früheren Spielen. Die Jagd nach den Artefakten, die Loge und deren Mitglieder als Bindeglied und Begleiter, die Geheimnisse der Tempel und vor allem die Geschichte, die dahinter steckt, wird zum Ende hin immer tiefgründiger und fast schon ein wenig philosophisch. Und sie hält einige Überraschungen und abgefahrene Levelabschnitte bereit. Wir würden zu gern einige Beispiele nennen, aber wir wollen euch nicht spoilern.

Langeweile? In Starfield eigentlich unmöglich!

Neben den Story-Missionen werdet ihr mit Aufgaben nahezu geflutet. Nach und nach kommen komplette Questreihen für die verschiedenen Fraktionen sowie Begleiter hinzu und die sind durch die Bank ziemlich umfangreich, aber lohnend. Dann gibt es noch Berge von Nebenmissionen und sogenannte Aktivitäten. Letzteres sind eher kurze Quests oder Questreihen mit nur wenigen Schritten. Noch nicht genug? Dann könnt ihr noch an verschiedenen Terminals kurze Aufträge wie Frachttransporte oder Kopfgeldmissionen annehmen, um euer Konto aufzumotzen.

Nach rund 70 Stunden, während denen wir so ziemlich alle wichtigen Missionen erledigt haben, konnten wir dann den Abspann genießen, danach weiterspielen oder das Starfield-Pendant zum New Game Plus starten. Bethesda geht das Thema übrigens etwas anders an, als wir es gewohnt sind und das auf eine gute Art und Weise. Dazu können wir euch leider nicht mehr verraten, das wäre ein zu großer Spoiler. Nur so viel: die Fortsetzung nach dem Ende der Kampagne passt sogar inhaltlich zur Hauptstory. Erwähnen sollten wir noch, dass die 70 Stunden zum Großteil mit Missionen gefüllt waren.

Ihr könnt DEUTLICH mehr Zeit im Spiel verbringen, immerhin sind da noch Planetenerkundungen, Landmarks, Ressourcen sammeln, Basisbau und Schiffsbau. Wer wirklich alles sehen will, braucht sich wohl für den Rest des Jahres nicht mehr viel vornehmen. Abgesehen davon lohnt sich sogar erneutes Spielen, denn während der Questreihen gibt es noch so einiges an Entscheidungen und auch die Beziehung zu euren Begleitern kann sich durch eure Entscheidungen durchaus wandeln.

Die Storylines an sich sind recht gut ausgetüftelt und bieten auch die eine oder andere Wendung, wobei es sich lohnt, die umfangreicheren Brocken mehr oder minder am Stück zu spielen. Bei den Nebenquests und den sonstigen Beschäftigungen fiel uns immer wieder auf, dass die Handlung durch das viele Reisen und durch teils häufige, wenn auch kurze Ladezeiten (deutlich unter zehn Sekunden mit SSD) etwas zerfasert wird, zumal es auch immer wieder noch Zufallsereignisse, beispielsweise beim Anflug auf einen Planeten, geben kann.

Mit hinein spielt, dass es zwar einige sehr umfangreiche Areale und große Städte gibt. Selbige sind aber nicht unbedingt aus einem Stück geschnitzt. New Atlantis beispielsweise besteht aus verschiedenen Stadtteilen, die mit einem Zug verbunden werden, welcher die Ladezeit kaschiert. In Neon City geht es auffälliger mit Durchgängen in andere Stadtteile zu Werke. Starfield ist demnach zwar ein offenes Universum, in welchem ihr alle Planeten besuchen könnt, aber nicht wirklich eine offene Welt, wie wir sie aus Skyrim oder Fallout 4 kennen. Im Rahmen des Konzeptes ist die Aufteilung aber durchaus sinnvoll.

Praktisch ist, dass ihr über die Sternenkarte in mehreren Stufen sowie über das Questlog oftmals direkt Schnellreisen anstoßen könnt. Das spart euch einiges an eher unspannenden Wegen. Wobei vor allem interstellar nicht alles von Anfang an erreichbar ist. Für einige Trips benötigt ihr entsprechend stärkere Raumschiffe oder müsst den Weg erst in mehreren Etappen erarbeiten. A propos Raumschiffe: ein kleiner Tipp am Rande, damit ihr nicht direkt Credits für Schiffe opfern müsst: Wir haben im Rahmen der Missionen mehrere unterschiedliche Schiffe als Belohnung erhalten. Spart euch also zunächst die Ausgabe.

Schiffe und Weltraumschlachten

Ach, bleiben wir direkt bei den Schiffen. Selbige sind natürlich das Hauptreisemittel in Starfield und eure einzigen Vehikel – andere Fahrzeuge gibt es nicht. Sie dienen aber nicht nur zum Transport, auch Weltraumkämpfe sind mit im Programm. Ohne Witz. Schiffe gibt es in zig Ausführungen, zudem könnt ihr bei Händlern an den Landeplattformen der großen Ansiedlungen neue kaufen, eure alten Pötte verkaufen, aber auch Komponenten wie Waffen, Schildgeneratoren, Kraftwerke oder Antriebe erwerben und sie austauschen. Beim Händler geht das im Zweifelsfall sehr simpel durch einfaches Austauschen.

Wer es etwas komplexer haben mag und bastelfreudig ist, kann sich im Ship-Builder komplett verausgaben. Dort könnt ihr nicht nur Komponenten austauschen, sondern eure Schiffe quasi komplett umbauen, neu erstellen, lackieren und optisch aufmotzen, Testfunktion inklusive, damit eure Wummen nicht ohne Saft dastehen. Erfreulicherweise kein Muss, nicht jeder Rollenspieler hat Bock auf Basteleien, aber insgesamt eine schöne Sache. Ist aber auch eher für das Endgame gedacht, denn Schiffsumbauten sind sauteuer. Man darf aber gespannt sein, was für einfallsreiche Konstruktionen die Community auf die Beine stellen wird.

Eure Weltraumschlachten sind komplexer, als man es erwarten sollte. Ihr steuert euren Vogel wahlweise aus dem Cockpit oder der Third-Person-Ansicht und fliegt Manöver wie in einem waschechten Weltraum-Shooter. Ein wenig Taktik gehört auch dazu, denn zum einen müsst ihr die Energie sinnvoll auf Waffen, Schilde oder Antrieb verteilen. Zum anderen erfüllen die Waffen unterschiedliche Zwecke. Laser zerstören gegnerische Schilde, ballistische Waffen sind gegen die Hülle wirksam, Raketen geben dem Gegner den Rest.

Habt ihr die passenden Skills beisammen, könnt ihr zudem Zielvorrichtungen nutzen, um beispielsweise Waffen und Antrieb zu zerstören, um das gegnerische Schiff dann zu entern statt es einfach nur aus dem Weltraum zu schießen. Aber Vorsicht, das kann euch ebenfalls passieren. Abzüglich des Enterns, ihr werdet einfach weggeballert. Wichtig sind auch Schiffsteile, die ihr als Loot einsammeln könnt. Mit diesen könnt ihr während des Kampfes zumindest einen Teil etwaiger Hüllenschäden reparieren. Habt ihr eure Gegner erledigt, könnt ihr sogar noch deren Überreste nach wertvoller Beute durchsuchen.

Planeten: Erkundung, Ressourcen, Besiedelung

Planeten. Dort spielt sich natürlich alles ab, was mit Starfield zu tun hat. Bekanntermaßen gibt es über 1.000 davon und natürlich ist der Großteil prozedural generiert. Handarbeit kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn Missionen eine Rolle spielen, oder bestimmte Landmarken die Umgebung auflockern sollen. Natürlich gibt es unzählige Biome mit verschiedensten Gefahren wie Eis, Hitze, Gase, biestige Fauna und so einigem mehr. Manche mit mehr Vegetation, manche ganz ohne. Manche komplett lebensfeindlich, manche durchaus bewohnbar. Auch die Städte unterscheiden sich, wie das futurische New Atlantis, das Cyberpunk-ähnliche Neon City oder ein weiteres Kaff, das wie eine Kreuzung aus Western und Fallout 4 aussieht.

Abgesehen von der Erforschung der Landmarken und als Schauplätze für Quests erfüllen die Planeten natürlich noch weitere Zwecke. Beute gehört dazu. Vor allem in Landmarken mit (ehemals) menschlicher Besiedelung könnt ihr immer wieder Waffen oder Munition und andere Wertobjekte ergattern. Ansonsten spielen aber Ressourcen eine Rolle. Mit eurem Scanner könnt ihr die Planeten komplett abgrasen, Rohstoffe einsammeln und sogar eure komplettierten Forschungsdaten weiterverkaufen.

Und ihr könnt bauen, natürlich vorzugsweise auf nicht lebensfeindlichen Planeten mit ordentlich Rohstoffen. Ihr könnt eure Ressourcen dazu nutzen, komplette Außenposten zu bauen. Dazu dient ein modulares System, das dem von Fallout 4 sehr ähnelt. Wohntrakte, Forschungslabore, Energieversorgung, ja selbst die Einrichtung der Gebäude könnt ihr bis ins kleinste Detail gestalten. Vorausgesetzt natürlich, ihr schafft genügend Material heran. Selbst angeheuerte Crew-Mitglieder können den Posten zugeteilt werden.

Aber keine Sorge, für eine trautes Heim muss es nicht unbedingt ein Posten sein, auch die sind komplett optional, eher fürs Late Game und Bastler gedacht. Im Constellation-Quartier steht euch ohnehin ein Zimmer zur Verfügung, zudem könnt ihr Appartments oder Häuser kaufen und selbige ebenfalls nach eigenem Geschmack einrichten. Ganz praktisch, wenn ihr wichtige Dinge wie Lagerkisten, Forschungsstationen oder Auftragsautomaten in greifbarer Nähe haben wollt. Das ist dann auch nicht ganz so teuer wie ein kompletter Außenposten.

Wie spielt sich Starfield auf dem Boden?

So, nun hatten wir Missionen, Raumschiffe und Planeten und eigentlich noch gar kein Wort über das Spiel an sich verloren. Ich hoffe, ihr habt noch etwas Zeit zum Lesen mitgebracht, denn wir sind noch lange nicht am Ende. Gespielt wird, wenn ihr nicht gerade im Cockpit sitzt, wahlweise aus der First Person, der Third Person oder der Schulterperspektive (jederzeit umschaltbar). Mir persönlich taugte die First Person am meisten, einfach der Übersicht halber und weil die Shooter-Mechaniken ziemlich gut funktionieren. Nicht Destiny-gut, aber besser als beispielsweise bei Mass Effect.

Gehen und rennen (kostet Sauerstoff) sind eure Standardfortbewegung, zudem verfügt ihr über ein Boost-Pack, mit dem ihr vor allem in Umgebungen mit wenig Schwerkraft originellen Kram anstellen könnt. Zudem hilft es ein wenig beim Klettern. Für eure Orientierung könnt ihr jederzeit den Scanner aufrufen, der für einige Sekunden eine Brotkrumenspur zum nächsten Questmarker anzeigt. Im Grunde also eine absolut normale Steuerung, die gut von der Hand geht.

Waffen nutzt ihr wie in einem Shooter mit dem großen Vorteil, dass Munition nicht zu Lasten eures Inventarplatzes bzw. Traglast geht. Dank dafür, Mikromanagement bei der Munition hätte wir gar nicht gern gesehen, zumal es Dutzende von Waffen und Munitionstypen gibt und ihr aufgrund der Munitionsknappheit ohnehin mehrere Wummen mit unterschiedlichem Kaliber im Inventar haben solltet. Die Auswahl ist groß, von der normalen Pistole bis hin zu Sturmgewehr oder Laserwumme ist alles dabei, Nahkampfwaffen wie Dolche inklusive. Waffen können an entsprechenden Stationen durch Mods verbessert oder umgebaut werden.

Waffenwechsel geschehen nicht per Knopfdruck, sondern über ein Radialmenü, das ihr aber mit euren Favoriten aus dem Inventar bestücken könnt. Dort finden durchaus auch Medipacks oder andere Kräfte ihren Platz (dazu später mehr). Braucht etwas Übung, geht aber gut von der Hand, zumal ihr nicht unbedingt dauernd wechseln müsst. Ihr werdet vermutlich relativ schnell eure Lieblingswaffen finden und euch darauf konzentrieren. Brauchbar sind aber tatsächlich alle, zumal die Shooter-Mechanik wirklich sehr ordentlich funktioniert und sich gar nicht so sehr nach Rollenspiel anfühlt.

Neben den Waffen gepaart mit Granaten, Minen und anderem Zubehör gibt es aber auch noch einige Superfertigkeiten, die mit den Artefakten zu tun haben und in den verborgenen Tempeln aktiviert werden wollen. Ihr Einsatz ist kein Muss, aber eine schicke Ergänzung und für bestimmte Builds ziemlich sinnvoll. So verschießt ihr Energieprojektile, schützt euch mit einem Energieschild, erzeugt um euch herum eine Sauerstoff-Bubble und so einiges mehr. Auch diese Fertigkeiten könnt ihr favorisieren und ins Radialmenü zur Auswahl packen. Vor allem den Energieschild haben wir sehr zu schätzen gelernt. Er spart nicht nur Medipacks, sondern reflektiert auch Geschosse und entzündet Gegner, die euch zu sehr auf die Pelle rücken.

Skilltree und Dialoge – Kernelemente des Rollenspiels

Bleiben wir doch gleich dabei und widmen uns dem Skilltree. RPG-üblich erhaltet ihr Erfahrungspunkte, Level-ups und damit Skillpunkte. Die könnt ihr in vorrangig passive Perks in fünf Kategorien investieren: Technologie, Forschung, Kampf, Sozial und Physisch. Darin gibt es jeweils sehr unterschiedliche Perks, in die ihr eure Punkte stecken könnt. Zudem gibt es zu jedem Perk vier Stufen, die ihr durch verschiedene Challenges freischalten könnt. Ein Beispiel: der Perk „Laserwaffen“ erhöht euren Schaden in vier Stufen von 10 auf 40 Prozent. Um eine der Stufen freizuschalten, müsst ihr eine gewisse Anzahl an Gegnern mit einer Laserwumme umnieten.

Blöd ist, dass wir bisher keine Möglichkeit im Spiel gefunden haben, Perks zurückzusetzen. Ihr solltet euch also gut überlegen, in welche Richtung ihr euren Charakter entwickeln wollt. Zumal es sich auch lohnt, innerhalb einer Kategorie mehr zu machen, denn durch die in einer Kategorie vergebenen Skillpunkte werden höherrangige Perks zugänglich. Und die Wahl ist wahrlich nicht einfach, denn es gibt im Grunde für alles Perks, ob ihr nun euer Boost-Pack verbessern wollt, besser im Nahkampf werdet, schleichen wollt oder eure Fähigkeit als Pilot ankurbelt.

Wir empfehlen dringend, sich erst ein Bild von den verfügbaren Perks zu machen, einen Plan zu schmieden und nicht alle Skillpunkte spontan und sinnfrei zu vergeben. Andererseits haben wir bisher auch keine Levelgrenze entdeckt, es sollte also genug Möglichkeiten geben, Skillpunkte an Land zu ziehen. Übrigens hatte unser Charakter beim Abschluss der Hauptstory ein Level knapp über 40, falls ihr schon mal einen kleinen Hinweis zum Planen haben wollt.

Wer auf umfangreiche Dialoge hofft, die durchaus auch mal als Alternative zum Kampf dienen können, ist bei Starfield ebenfalls gut aufgehoben. Die Inszenierung der Dialoge ist typisch Bethesda - mit statischer Kamera, leicht cringer Mimik/Gestik und leider in der deutschen Sprachausgabe nicht so ganz lippensynchron (wenn auch deutlich besser als vor dem Day-1-Patch). Dialoge gibt es irrsinnig viele, so ziemlich jeder Charakter im Spiel hat irgendetwas zu sagen. Selbst NPCs ansprechen lohnt sich, denn mitunter haben die noch kleine Aufgaben für euch.

Questgeber sind übrigens nur selten gekennzeichnet abseits der Stories. Viele Nebenmissionen schnappt ihr einfach im Vorbeigehen durch Gespräche zwischen NPCs auf. Die Missionen wandern dann automatisch in euer Journal. Die Dialoge sind meist klassische Multiple-Choice-Gespräche, die aber auch etwaige Perks oder Fertigkeiten berücksichtigen. Zudem gibt es eine Mechanik, mit der ihr euer Gegenüber überzeugen könnt, oft einsetzbar als Alternative zum Kampf. Später bekommt ihr sogar noch eine Option, andere Charaktere zu manipulieren.

Wichtig ist auch, häufig mit euren Begleitern zu reden. Jeweils einen könnt ihr auf eure Missionen mitnehmen, den Rest könnt ihr eurem Schiff oder den Außenposten zuteilen. So lernt ihr nicht nur die Charaktere kennen, sondern es ergeben sich mitunter auch Romanzen und einige der Begleiter haben sogar noch eigene Questreihen. Spannend ist auch, dass euer jeweiliger Begleiter sich nicht nur ab und zu in Gespräche einmischt oder als Dialogoption verwendet werden kann, sondern auch eure Entscheidungen und Aktionen beurteilt, was sich auf das Verhältnis auswirkt. Oh, und ihr könnt eure Begleiter als Packesel nutzen, wenn euer Inventar mal wieder überquillt (und das wird es häufig, versprochen).

A propos Inventar. Dass Bethesda keine Meister der Inventarverwaltung sind, wissen wir von den früheren Spielen zur Genüge. Dieses Mal hat es glücklicherweise etwas besser geklappt dank sinnvoller Aufteilung in Kategorien nebst der Möglichkeit, besagte Begleiter vollzustopfen. Hinzu kommt der Frachtraum des Schiffes nebst etlicher Lagermöglichkeiten. Schön ist auch, dass ihr bei Händlern und an Terminals direkt aus eurem Inventar oder eurem Frachtraum verkaufen könnt. Das Ordnung halten ist deutlich einfacher als beispielsweise bei Skyrim oder Fallout 4 und das ist auch gut so, denn Items zum Einsammeln gibt es zuhauf.

Welche Probleme gab es und wie verbuggt ist das Spiel?

Die Interfaces haben aber dennoch so ihre Macken. So ist die Bedienung der Sternenkarte mitunter etwas fummelig. Die Baumenüs haben auch so ihre Problemchen. So hatten wir beispielsweise beim Housing große Probleme mit der Ausrichtung von Möbeln, weil die Drehfunktion zu grob arbeitet und es kein „Einrasten“ an Wänden gibt. Bei Außenposten konnten wir zuweilen das Baumenü nicht innerhalb eines Gebäudes aktivieren, um Einrichtungsgegenstände zu platzieren, sondern mussten nach draußen, das Menü aktivieren und dann ins Gebäude latschen.

Auch der Schiffs-Builder braucht ein wenig Einarbeitungszeit. Objekte aus eurem Lager zu nutzen geht beispielsweise erst, wenn ihr den Cursor vom Schiff entfernt und auf eine leere Fläche ausrichtet, sonst erscheint einfach die „Hinzufügen“-Funktion und die Liste eurer Module nicht. Klappt alles, wenn man sich dran gewöhnt hat. Aber könnte teilweise etwas transparenter sein oder bestenfalls ein kleines Tutorial vertragen. Einzelne Mechaniken, vor allem die Schnellreise, sind nicht immer ganz konsistent. Warum man beispielsweise von nahezu überall die Schnellreise aktivieren kann, aber von Raumstationen fast immer erst manuell abdocken muss, mag sich mir nicht ganz erschließen.

Starfield - Deep Dive - Todd Howard zeigt euch, was das Spiel alles zu bieten hat (Spoiler: VIEL!)

Bethesda hat bei der Starfield Direct das neue Sci-Fi-Rollenspiel ausgiebig vorgestellt und allein schon die Masse an Fatures erschlägt einen förmlich. Wird entweder ein Meisterwerk oder das größte Debakel aller Zeiten ;)

Bleibt zum Ende noch die technische Umsetzung und das Bug-Problem. Starfield ist visuell nicht unbedingt das, was man einen Next-Gen-Titel nennen würde. Es ist eher inhaltlich Next Gen. Im Grunde verständlich – das Spiel befindet sich immerhin seit acht Jahren in der Entwicklung und man kann kaum erwarten, dass alles auf modernstem Stand ist. Es hapert halt doch bei den Details und vor allem der Charakterdarstellung. 4K30 auf der Xbox Series X ohne Performance-Modus ist auch eher oldschool. Aber es ist auch kein hässliches Entlein, denn das gesamte Design der Umgebungen reißt zumeist etwaige Mankos wieder raus. Auffällig war nur häufiges Aufpoppen von Objekten und Vegetation, so wie es uns erschien vor allem bei den prozeduralen Umgebungen. Bei den „handgearbeiteten“ fiel uns das deutlich weniger auf.

Absolut erstaunlich ist, wie wenig echte Bugs wir während der Spielzeit gefunden haben. Wir hatten einen Absturz auf dem PC, den wir aber nicht beweisbar dem Spiel selbst zuordnen konnten. Gameplay-Bugs hatten wir im Grunde gar nicht. Wenn etwas auftrat, dann waren es vor allem Animationsfehler in den Dialogsequenzen und merkwürdiges Verhalten der Begleiter, insbesondere bei der Wegfindung über mehrere Ebenen. Einen dicken Dialogfehler haben wir noch zum Ende der Story hin entdeckt, der ist aber bereits bekannt und soll in Kürze behoben werden, vielleicht sogar noch per Hotfix vor dem Release.

Der Day-1-Patch, der am Dienstag in die Testversion eingespielt wurde, hat zudem noch viele kleine Macken behoben, die nach dem Update nicht mehr aufgetaucht sind. Alles in allem ist Starfield in einem bemerkenswert guten Zustand – die Verschiebung von November 2022 auf September 2023 hat sich ausgezahlt, ebenso wie der Druck auf Bethesda und Microsoft nach dem katastrophalen Redfall-Launch. Beide Unternehmen wussten, dass sie mit Starfield richtig abliefern müssen und das scheint gelungen. Sicherlich wird noch der eine oder andere Bug auftauchen, wenn das Spiel in der großen weiten Welt auf verschiedenen Plattformen läuft, aber zumindest wir hatten weder auf Xbox noch auf PC nennenswerte Probleme.

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Starfield
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