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Test - RAGE : Vom Kühlschrank in die Traufe

  • PC
  • PS3
  • X360
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Das Ballerarsenal ist auch nicht von schlechten Eltern. Los geht es mit einer schlappen Pistole, später kommen Armbrust, Schrotflinte, Sturmgewehr, MG, Sniper oder Raketenwerfer hinzu. Die Handhabung der Waffen ist prima, Verbesserungen wie Rückschlagdämpfer oder Zielfernrohr zeigen deutlich Wirkung. Das Balancing der Waffen gefällt und richtigen akustischen Wumms haben die Schießprügel ebenfalls. Was aber noch viel interessanter ist: Ihr könnt jede Wumme mit verschiedenen Munitionstypen füttern, zum Beispiel für mehr Durchschlagskraft oder andere nette Effekte, die wir euch gar nicht alle verraten wollen. Nur ein Beispiel: Mit der Armbrust könnt ihr Explosivbolzen verschießen, die zunächst im Gegner stecken bleiben und nach kurzer Zeit hochgehen.

Erlegte Gegner könnt ihr auf Geld und anderen Krempel durchsuchen und in den Umgebungen ist ebenfalls reichlich zu entdecken, von Farbeimern und Benzinkanistern über Handwerkszubehör bis hin zu Munition und Waffen. Etwas unlogisch erscheint allerdings, dass ihr erledigten Gegnern keine Waffen abnehmen könnt. Die Munition ist recht fair verteilt und da ihr mit der Zeit ein ordentliches Arsenal mit euch herumschleppt, wird Munition zwar durchaus mal etwas knapper, ist aber nie ein Problem.

Wenn nach besagten acht bis zehn Stunden mit einem eher enttäuschenden Ende der Abspann läuft, fühlt man sich zwar nicht inhaltlich, aber zumindest spielerisch äußerst befriedigt. Außer man hat zwischendrin mehrfach vergessen, das Spiel abzuspeichern. Die übliche Masse an Rücksetzpunkten wie in anderen Spielen gibt es nämlich nicht und wer das vergisst, darf mitunter schnell mal eine halbe Stunde wiederholen. Shooter-technisch hat id Software aber wirklich nicht viel falsch gemacht und das etwas altertümliche Geschehen geschickt aufgepeppt.

Dünne Mehrspielerfreuden

Nach Abschluss der Einzelspielerkampagne bleibt euch der Mehrspielermodus, der im Grunde recht dünn ausgefallen ist. Zwei Modi werden geboten: "Road Rage" und "Legenden des Ödlands". In "Road Rage" dreht sich alles um den Kampf in und mit Fahrzeugen, woran allerdings nur vier Spieler in vier verschiedenen Varianten teilnehmen können. Fünf Fahrzeuge, fünf Waffen sowie sekundäre Waffen und nützliches Zubehör wie Minen, Schilde oder Reparatur-Kits warten darauf, von euch freigeschaltet und eingesetzt zu werden. Wahlweise sammelt ihr Meteoritentrümmer, erobert Rallye-Punkte oder fetzt euch im Deathmatch. Eine durchaus spaßige Angelegenheit, aber eher ungewöhnlich für einen Shooter und der Langzeitwert hält sich in überschaubarem Rahmen.

"Legenden des Ödlands" wiederum bietet euch kooperatives Spiel für zwei Mann, wobei die Missionen auch solo spielbar sind. Dann ist der Schwierigkeitsgrad allerdings alles andere als ohne. Insgesamt neun Episoden könnt ihr darin gemeinsam bestreiten, an den Konsolen sogar im geteilten Bildschirm. Und Zusammenarbeit tut da auch wirklich Not, bis hin zum gegenseitigen Wiederbeleben. Eine ganz schicke Sache, zumal damit zu rechnen ist, dass nach und nach weitere Episoden als DLC folgen werden.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Rage ist sicherlich nicht die neue Shooter-Referenz, aber auf jeden Fall eine überaus unterhaltsame Angelegenheit. Vor allem weil sich id Software eine Menge Mühe damit gegeben hat, die arg dünne und lineare Handlung durch viel Atmosphäre aufzupeppen. Und auch spielerisch hat Rage trotz magerer KI, einfallsloser Missionsverläufe und linearer Levels seine Reize. Die Shooter-Mechanik funktioniert bestens, die Fahrsequenzen machen überraschend viel Laune und die vielen kleinen Nebensächlichkeiten von Rennen über Minispiele bis zum überaus sinnvollen Handwerk bringen genau die richtige Würze in das Geschehen. Rage sieht streckenweise zudem richtig schick aus, vor allem auf den Konsolen. In Relation zu den Gegebenheiten der jeweiligen Hardware im Grunde sogar besser als die PC-Version, deren Texturen weit unter den technischen Möglichkeiten liegen. Rage wirkt spielerisch manchmal ein bisschen altmodisch, aber ausnahmsweise im positiven Sinne, denn die Action wird durch die zusätzlich eingebrachten Ideen nicht verwässert, sondern aufgewertet. Schönes Ding, liebe Leute, und versetzt mich mal so gar nicht in Rage.

Überblick

Pro

  • schickes Endzeitszenario
  • skurrile Charaktere
  • fette Bosskämpfe, ...
  • cooles Art-Design
  • agile Gegner, ...
  • saubere Shooter-Mechanik
  • viele Munitionsarten
  • nützliches Handwerksystem
  • spaßige Fahrzeugkämpfe und -rennen
  • sehr gute deutsche Sprachausgabe
  • guter Koop-Modus

Contra

  • häufig matschige Texturen
  • sporadische Physikbugs
  • … die recht anspruchslos bleiben
  • gelegentliche Texturfehler
  • … die nicht gerade clever sind
  • belanglose Geschichte
  • einfallslose Missionsverläufe
  • dünner Mehrspielermodus
  • kaum alternative Wege
  • sporadisches Tearing

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