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Test - Paper Mario: Sticker Star : Flach wie noch nie

  • 3DS
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Der weitaus größere Unterschied ist jedoch, dass Paper Mario: Sticker Star nahezu komplett auf Rollenspielelemente verzichtet. Bis auf eine Kraftpunkteanzeige, die gesteigert werden kann, und die bereits erwähnten Kämpfe gibt es nichts von dem, was die anderen Teile auszeichnete. Keine Erfahrungspunkte, keine Ordenspunkte. Da stellt sich natürlich die Frage, welchen Zweck die Kämpfe überhaupt haben. Zwar erhaltet ihr nach jedem Kampf Münzen, doch diese lassen sich wiederum auch nur in Sticker umtauschen. Und wenn ihr den Kämpfen aus dem Weg geht, braucht ihr auch keine Sticker einzusetzen. Ihr seht das Problem.

Paper Mario World

Auf der Suche nach den Royal Stickern durchstreift ihr mit Mario Wüsten, Wälder, schneebedeckte Hügel, tropische Inseln und mehr. Nichts, was man nicht schon aus dem bunten Universum kennt. Doch die Oberwelt von Paper Mario: Sticker Star bietet keine zusammenhängenden Level, sondern erinnert vielmehr an ein klassisches 2-D-Mario. Ihr absolviert einen Level und schaltet daraufhin den nächsten Abschnitt frei, bis ihr schlussendlich beim Endgegner der jeweiligen Themenwelt angelangt seid.

Um diesen niederzuringen, benötigt ihr oftmals einen besonderen Sticker.

Während eures Abenteuers stoßt ihr des Öfteren auf dreidimensionale Dinge, wie etwa einen Ventilator oder eine Bowling-Kugel. Diese lassen sich in Sticker umwandeln und richten nicht nur besonders viel Schaden an, sondern sind auch für einen Bosskampf oder die Lösung eines Rätsels vonnöten. Weil es eine recht große Auswahl dieser Aufkleber gibt, fällt das Weiterkommen manchmal etwas schwer. Da weiß man nicht, welchen Sticker man nun verwenden soll, und das Spiel hilft einem dabei nicht immer weiter. Das stellt aber eher einen positiven Kontrast zu den ansonsten viel zu simplen Kämpfen dar.

Schere, Stein, PAPIER

Die Stärken von Paper-Mario: Sticker Star sind die große Abwechslung, die witzigen Situationen und die stetige Auflockerung des Spielgeschehens, beispielsweise wenn ihr in einer Geistervilla alle versteckten Buu-Huus ausfindig macht oder die verstreuten Körperteile von Wiggler finden und bekämpfen müsst. In dieser Beziehung merkt man dem Titel die vergleichsweise lange Entwicklungszeit an. Leider sind nur wenige Personen relevant, sodass es viel weniger Interaktion zwischen Mario und den Bewohnern der Spielwelt gibt als in den vorherigen Teilen. Auch der Wortwitz, für den die Reihe unter anderem bekannt ist, hält sich in Grenzen.

Vorbildlich ist, wie die Entwickler den Papier-Look des Spiels ausgenutzt haben. Schon kurz nach Spielbeginn erhält Mario die Fähigkeit des Papierisierens. Dank dieser Fähigkeit kann Mario bestimmte Papierflächen ablösen und an anderen Stellen platzieren, um so neue Abschnitte zu erreichen oder Hindernisse zu umgehen. Der Umstand, dass alles aus Papier besteht, wird im Spiel durchgehend kreativ aufgegriffen.

Fazit

David Kepler - Portraitvon David Kepler
Paper Mario: Sticker Star ist das Paradebeispiel dafür, wenn eine zu hohe Erwartungshaltung auf die ernüchternde Spielrealität trifft. Als großer Fan der bisherigen Teile hatte ich mir eine Rückkehr zum bewährten Rollenspielsystem gewünscht. Stattdessen hat Intelligent Systems sich für eine Hybridlösung entschieden, die sich im Endeffekt als nichts Halbes und nichts Ganzes herausstellt. Wozu nehme ich die ganzen Kämpfe auf mich, wenn ich davon in keiner Weise profitiere? Und warum suche ich die einzelnen Level akribisch ab, wenn am Ende nur wieder Sticker winken, die ansonsten keinerlei Nutzen haben? Auf diese Fragen werde ich wahrscheinlich nie eine richtige Antwort bekommen. Doch dafür besticht auch der aktuelle Teil mit einer unglaublich charmanten Präsentation, viel Abwechslung, schöner musikalischer Untermalung und dem serientypischen Humor. Wer sich von dem reduzierten Spielsystem nicht abschrecken lässt, bekommt nichtsdestotrotz eine gutes Spiel geboten. Mehr aber auch nicht.

Überblick

Pro

  • stimmiger Papier-Look
  • charmante Präsentation
  • viel Abwechslung
  • tolle Musik
  • ca. 20 Stunden Spielzeit

Contra

  • Kampfsystem wirkt wenig durchdacht
  • Verzicht auf Rollenspielelemente
  • wenig fordernde Kämpfe

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