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Test - MadWorld : Schwarz, Weiß, Blut!

  • Wii
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Brutale Spiele gibt es viele, so heftig wie in MadWorld ging es bislang aber nicht zu - vor allem nicht auf Nintendos Wii. Doch kann der Gewalt-Comic spielerisch überzeugen oder bleiben nicht nur zahllose Schläger, sondern auch der Spielspaß auf der Strecke? Um das herauszufinden, haben wir die Kettensäge geölt, eine Hand voll Straßenschilder angespitzt, mehrere Eimer Blutentferner bereitgestellt und fleißig die Wii-Fernbedienung geschwungen. Aber lest selbst!

Death Watch

Menschen beim Sterben zusehen ist uncool. Zumindest wenn es sich um echte Menschen handelt. Deshalb wirken Kriegsbilder von den Militärs immer mehr wie Videospiele: Ein Laser bläst sauber wie das Werk eines Chirurgen einen Pixel vom Radar, der vielleicht ein Terroristenfahrzeug, ein Waffenlabor oder ein Sprengstoffattentäter, aber bestimmt kein Zivilist ist. In Videospielen und Filmen sieht die Sache anders aus. In Zeiten von Saw, Hostel und ähnlichen Sado-Streifen scheint es für einige Leute nichts Schöneres zu geben, als besonders spektakulär arrangierte Morde anzuschauen, natürlich alles nur inszeniert und nicht echt.

Genau für solch einen Personenschlag dürfte MadWorld das Richtige sein. Was uns Sega mit dem Titel auftischt, ist eine Orgie der überdrehten Gewalt - in einer konsequenten Comic-Verpackung, die dem blutigen Geschehen zum Glück jeglichen Realitätsanspruch nimmt. Schon die Hintergrundgeschichte thematisiert auf satirische Weise die Lust am Gewalt-Glotzen: Eine an Manhattan erinnernde Insel wird von unbekannten Bösewichtern von der Welt abgeschnitten. Während mehrere Maßnahmen der Behörden keine Wirkung zeigen, findet eine bizarre TV-Show auf der Insel statt.

In Death Watch werden die Menschen zu unfreiwilligen Fernsehstars. Sie müssen andere Leute töten, um in einem Ranking zu steigen. Mit besonders fantasievoller Gewalt macht man Fernsehzuschauer und die Sponsoren glücklich, was reichlich Kohle bedeutet ... sollte man Death Watch überleben. Die Story legt nach und nach überraschend an Tiefe zu, manchmal fehlt jedoch die Verbindung zum eigentlichen Spielgeschehen.

 

MadWorld - Death Watch Bloopers Trailer
Der umstrittene Wii-Titel MadWorld ist Thema dieses neuen Trailers.

 

Kettensägentheater des Todes

Tief im Herzen ist MadWorld eigentlich ein Prügelspiel im Geiste von Double Dragon, Segas Golden Axe oder Streets of Rage. Ihr marschiert als Jack durch die Levels und verprügelt ganze Horden an Standardgegnern. Habt ihr einige davon ins Jenseits befördert, geht es zum nächsten Abschnitt. Habt ihr euch die Hände genügend schmutzig gemacht, dürft ihr euch in Mini-Challenges und an Endgegnern austoben. Ist dann der Oberhoschi besiegt, steigt Jack im Ranking der TV-Show und schon geht's in ein anderes Stadtviertel. Ebenfalls oldschool: Jack hat bloß eine begrenzte Anzahl Leben. Sind diese aufgebraucht, müsst ihr wohl oder übel wieder beim Levelanfang beginnen, selbst wenn unser Antiheld erst beim Endgegner ins Gras beißt.

Die Steuerung ist nicht zuletzt dank des kurzen Tutorials rasch verinnerlicht: Mit Analog-Stick bewegt man Jack, per A-Knopf auf der Wii-Fernbedienung teilt ihr Schläge aus und packt einen Gegner am Schlafittchen. Haltet ihr die B-Taste gedrückt, wirft Jack seine am Arm befestigte Kettensäge an - flugs die Wii-Fernbedienung in eine Richtung geschwungen und die Kettensäge beißt blutig zu. Noch blutiger wird es, wenn ein Feind so weichgeklopft wurde, dass eine Finish-Anzeige aufleuchtet. Wie beispielsweise in Gears of War 2 folgt darauf eine besonders brutale Fatality-Sequenz, in der schlichtes Wiimote- beziehungsweise Nunchuk-Gefuchtel die Brutalo-Bewegung von Jack nachahmt.

Insgesamt ist Jacks Move-Repertoire überschaubar, das wird aber durch die interaktive Umgebung mehr als wettgemacht. Allerlei Gegenstände liegen herum, außerdem lauern auf Schritt und Tritt diverse Gefahren. Eurer sadistischen Ader sind somit keine Grenzen gesetzt: Nehmt ein Straßenschild und bohrt es durch den Kopf eines Widersachers, schwingt eine Sitzbank durch die Gegend, entleibt per Müllcontainer die Punks oder ertränkt die Fieslinge in der Toilettenschüssel. Ihr könnt die Kerle auch auf Dornenwalzen spießen, sie an Sicherungskästen unter Strom setzen oder einfach in eine brennende Mülltonne stecken - dies sind bloß einige Beispiele aus dem ersten Level. >>


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