Test - Lacuna : Die nächste Generation Adventure-Game?
- PC
Nach vier Stunden war ich komplett durch mit Lacuna und fühlte mich gut bei dem, was ich geleistet hatte. Zwar patzte ich bei einer der Akten und war mir sicher, bei einem Verhör eine wichtige Information verpasst zu haben. Trotzdem flimmerte ein positives Finale über meinen Bildschirm, weshalb ich geradewegs einen zweiten Versuch startete ... und meine Motivation sogleich einen starken Dämpfer verpasst bekam.
Vielleicht lag es daran, dass mein erster Versuch „zu gut“ verlief und ich deshalb kaum etwas verändern musste beziehungsweise wollte. Denn erst als ich den Mittelteil der Story erreichte und von dort einen neuen Kurs einschlagen konnte, war die Motivation wieder so hoch wie zu Beginn der ersten Spielminute.
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Deshalb mein Appell an DigiTales Interactive: Schiebt einen kleinen Patch nach, mit dem man nach dem ersten Durchlauf an zwei, drei Schlüsselstellen einspringen und von dort einen anderen Verlauf ausprobieren darf. Oder addiert zumindest eine Option, in der ich den Erzähler abkürzen darf. Der ist hörbar ein Profi und macht rein objektiv betrachtet einen guten Job – aber er passt einfach nicht zum restlichen Flair des Spiels und hält nur auf.
Ansonsten gibt es trotz dieser Kritik von mir einen Daumen nach oben: Mir gefällt die Geschichte sowohl vom Verlauf als auch von der Umsetzung, die Pixelgrafik ist herrlich Retro und der Soundtrack ist wie bei so vielen liebevoll gemachten Indie-Entwicklungen ein kleiner Geheimtipp. Insofern gibt es für Fans von Adventures mit seichten, aber intelligenten Rätseln eine klare Kaufempfehlung – und die Hoffnung obendrein, dass dies nur der Anfang einer ganzen Reihe von Spielen aus dem Hause DigiTales Interactive ist.
Überblick
Pro
- gut geschriebene Geschichte
- schöne Pixel-Grafik
- stimmungsvolle Musik
- wenige, jedoch intelligente Rätsel
- Geschichte nimmt je nach Erfolg einen spürbar anderen Verlauf
Contra
- keine Kapitelauswahl oder Speichermöglichkeit für alternative Routen
- etwas umständliche Steuerung
- professioneller, jedoch deplatziert wirkender und nicht abbrechbarer Erzähler
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