Special - Gaming-Headsets im Vergleichstest 06/11 : Das richtige Ohrgan für Spieler
Im Reich der Spiele-Headsets tobt ein ohrenbetäubender Klangkrieg. Fast jeder relevante Hardware-Hersteller klebt Klangbüchsen für PC-Spieler zusammen. Dabei unterscheiden sich die Ohrpuschel teilweise deutlich, natürlich beim Klang, aber auch bei der Mikrofonqualität und dem Tragekomfort. Doch welcher Tongefährte sollte sich eure heiß begehrten Euro einstecken? Wir testen sieben aktuelle Spiele-Headsets und zeigen euch, was sich wirklich lohnt.
Anmerkung (21.09.2012): Mittlerweile wurde ein neuer Headset-Vergleichstest inklusive Bestenliste veröffentlicht. Ihr findet unsere Artikelreihe hier bei uns.
Worauf kommt es an?
Angesichts der riesigen Auswahl reichen sieben Headsets im Test natürlich kaum aus, um den Markt von oben bis unten aufzudröseln. Sie lassen aber Schlüsse auf die allgemeine Qualität der Headsets zu, unter anderem in Sachen Abschirmung. In dem Bereich machen Spiele-Headsets oft die besseren Hausaufgaben als ihre mikrofonlosen Kollegen, da sie aufgrund des Einsatzes auf lauten LAN-Partys in der Regel effektiver Fremdgeräusche dämpfen. Zudem bieten viele verspielte Ohrwärmer besondere Eigenschaften für den Transport, beispielsweise Taschen oder abnehmbare Ohrmuscheln zum kompakten Verstauen.
Bei den eher gehobenen Bügel-Headsets ab 60 Euro, die wir hier testen, gehören 5.1- und 7.1-Surround-Sound teilweise dazu, aber nicht immer. Ein paar Kandidaten verzichten auf den Raumklang und bieten stattdessen nur Stereoklang. Sie müssen deswegen aber nicht gleich schlecht sein. Abgesehen davon versuchen sich einige Hersteller durch besondere Funktionen, wie abnehmbare Ohrmuscheln, Stimmverzerrer und andere Dinge, vom Einheitsbrei loszulösen.
Mehrkanal-Sound ... ohne mehr Kanäle?
Raumklang muss dabei nicht immer echter Raumklang sein. Bei einigen 5.1- und 7.1-Headsets fehlen mehrere einzelne Lautsprecher in der Ohrmuschel - so entsteht eigentlich Raumklang -, stattdessen simulieren sie den Mehrklang über ein und dieselbe Box. In diesem Fall machen euch die Kopfhörer mit geschickten Berechnungen über die Headset-eigene Soundkarte glaubhaft, dass der Ton aus verschiedenen Richtungen kommt. Machen sie es gut, könnt ihr kaum einen Unterschied zum "echten" 5.1- oder 7.1-Sound über mehrere kleine Boxen feststellen. Damit wir uns richtig verstehen: Eine Mogelpackung oder fiese Tricksereien sind das nicht unbedingt, sofern sie den Raumklang tatsächlich ordentlich simulieren. Weniger Boxen sorgen schließlich meistens für ein geringeres Gewicht und damit einen besseren Tragekomfort.
Im Vergleichstest behandeln wir sowohl brandneue als auch etwas ältere Kandidaten. Darunter sind Sennheisers Klangmuscheln PC 333D / PC 330 sowie das PC 360, das Logitech G35, Roccats Kulo und Kave sowie das Razer Megalodon 7.1 Surround und das Steelseries 7H. Zunächst werden wir kompakt auf die Funktionen der einzelnen Headsets eingehen und dann in einem Guss die Klangqualität und den Tragekomfort direkt miteinander vergleichen. Fangen wir an:
Logitech G35
(Stereo-Headset mit 7.1-Sound über zwei Boxen)
Logitechs G35 hockt schon seit einiger Zeit in den Händlerregalen. Äußerlich wirkt der kantige Kamerad zunächst etwas ungewohnt, da an seinen Ohrmuscheln einige Knöpfe und Rädchen lauern, die man so eigentlich an keinem Headset vermutet. Mit ihnen könnt ihr nahezu alle relevanten Dinge einstellen, unter anderem die Lautstärke regeln und das Mikrofon stummschalten. Die Besonderheit: Die drei Logitech-eigenen "G"-Tasten dürft ihr frei per Treiber belegen, wobei ihr für einen schnellen Zugriff auf die Tasten etwas üben müsst - mögliche Sondertasten auf eurer Tastatur sind weitaus bequemer erreichbar. Zudem lässt sich das etwas biegsame Mikrofon an dieser Stelle hoch- und herunterklappen.
Das G35 muss über einen freien USB-Port angeschlossen werden. Über Klinkenstecker könnt ihr es nicht anstöpseln, da Logitech auf eine eigene integrierte Soundkarte setzt. Der eventuelle Nachteil aller Headsets mit eigener Soundkarte: Eure möglicherweise verbaute Soundkarte ignorieren sie. Der Vorteil: Logitechs umfangreiche Software bietet Dinge wie eine Stimmverzerrung, die damit nutzbar wird.
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