Test - Forbidden Siren 2 : Forbidden Siren 2
- PS2
Mit Schuld daran trägt die ebenso verbesserte, aber gleichwohl suboptimale Steuerung. Statt jede dümmliche Aktion per Dreieckstaste zu aktivieren, wie es noch beim Vorgänger der Fall war, werden jetzt triviale Befehle, wie z. B. das Aufnehmen von Gegenständen, per Kreuztaste ausgelöst. Trotzdem gibt es immer noch ein paar unverständliche Ausnahmen, welche über das vom Vorgänger bekannte Aktionsmenü initiiert werden.
Wenige GeistesblitzeWenn ‘Forbidden Siren 2’ glänzt, dann richtig: An einer Stelle müsst ihr einen Fahrstuhl rufen, doch trotz Knopfdruck passiert nichts. Ihr hört nur ein rhythmisches Klicken, erst durch Benutzen der Sightjack-Funktion seht ihr, dass ein Zombie mitten in der Fahrstuhltür hängt und die gesamte Mechanik blockiert. Also müsst ihr einen Raum davor richtig Krach schlagen, sodass er abgelenkt wird und den Fahrstuhl freigibt. Solche Highlights sind aufgrund der genannten Mängel leider viel zu selten.
Noch etwas zum Thema Steuerung: Aus der voreingestellten und letztendlich übersichtlicheren Third-Person-Perspektive bleiben die Charaktere alle Nase lang an Ecken hängen, die Drehgeschwindigkeit ist einschläfernd und die Menüeinteilung bemerkenswert unübersichtlich. Bis ihr dort alle wichtigen Punkte gefunden habt, wie etwa das erneute Einblenden der Missionstipps, vergeht ein Weilchen. Immerhin seht ihr diesmal auf der Übersichtskarte den Standort eurer Person, was bei der Orientierung in den sehr komplexen Arealen ungeheuer hilft.
Löblich ist der enorme Umfang: An ‘Forbidden Siren 2’ sitzt ihr locker 20 Stunden, was für ein Horror-Action-Adventure vorbildlich ist. Auf der anderen Seite betreiben die Entwickler massives Szenario-Recycling, schließlich erzählen sie die Geschichte von mehr als einem Dutzend Personen, welche zu unterschiedlichen Zeitpunkten die gleichen Ortschaften besuchen. Weiterhin gibt es von jeder Mission zwei Versionen, d. h. Story, Umgebung und Charakter ändern sich nicht, wohl aber einige der Ziele und/oder die Anzahl der Gegner. Es wäre besser gewesen, wenn diese Alternativen rein optional wären, doch leider müsst ihr einige davon zum Durchspielen der Story zwingend abarbeiten.
PräsentationGrafisch reißt das Spiel keine Bäume aus, aber immerhin stimmt die Wirkung. Natürlich ist die Weitsicht zum Davonlaufen und alle Nase lang seht ihr grauen Nebel, jedoch gefallen uns die Charaktere selbst, deren Gesichtsmimiken erstaunlich plastisch wirken. Dafür sind die Animationen wiederum durchwachsen, nicht zuletzt dank der erwähnten Kriechgeschwindigkeit beim Drehen.
Musikalisch und soundtechnisch beeindrucken Action-Adventures wie ‘Forbidden Siren 2’ naturgemäß etwas mehr als das Gros der restlichen Spielwelt. Es mag an ein ‘Silent Hill’ nicht heranreichen, doch das Gebotene ist durchaus ansprechend. Die Musik könnte mehr Abwechslung verkraften, dafür wurde die englische Sprachausgabe beibehalten, die wahlweise auf Japanisch gestellt werden kann.
Eine peinliche Synchronisation wie beim Vorgänger hat sich Sony diesmal erspart. Leider werden all jene, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, heftigst fluchen: Die deutschen Untertitel sind mehr als dämlich geschrieben, wir raten auch hier zu den optionalen englischen Texten.
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