Test - Fable: The Journey : Pferde-Faible
- X360
Fable war schon immer eine epische Reise. Man folgte dem Helden drei Teile lang, begleitete ihn von Kindesbeinen an auf Schritt und Tritt, nahm an seinem Werdegang teil, saß bei seinen Hochzeiten und Scheidungen in der ersten Reihe und war schlussendlich bei der Thronbesteigung an seiner Seite. Doch nun erwartet Abenteurer mit Fable: The Journey eine andere Art der Reise. Ein Trip, der euch dank Kinect tiefer ins Geschehen zieht und Magie so greifbar macht wie nie zuvor. Dabei vergessen die Entwickler die wichtigste Macht von allen: Freiheit.
Gabriel lebt in den Tag hinein. Verantwortung mag er nicht, viel lieber kümmert er sich um sein Pferd Seren und beobachtet die Wolken am Himmel. Als Nomade zieht er mit seiner Kolonne durch die Welt, rastet mal hier, mal da. Anführer Katlan ist stets bemüht, Gabriel anzutreiben, verzweifelt aber regelmäßig. Der Jungspund ist halt ein Taugenichts. Eines Tages trennen sich die Wege: Gabriel schläft ein, verliert den Anschluss zu den anderen und muss notgedrungen einen Umweg fahren. Auf sich allein gestellt trifft er auf Theresa, die er aus den Fängen des Verschlingers befreit. Dabei wird Seren vergiftet, doch die blinde Seherin hilft. Der Preis, den Gabriel dafür zahlen muss, ist hoch. Sein Schicksal verändert sich für immer.
Märchenhaft
Zugegeben, die Geschichte vom Nichtsnutz, der zum Helden reift und die Welt rettet, ist nicht neu. Trotzdem weiß sie in Fable: The Journey zu gefallen. Das liegt an den sympathischen Charakteren und den hervorragenden Sprechern, die mit viel Eifer den Handlungsfaden vortragen. Der typische Wortwitz der Serie darf dabei natürlich nicht fehlen. Rückkehrerin Theresa kommandiert Gabriel am Anfang durch die Gegend, dem das gar nicht gefällt und der nur knurrend die Anweisungen ausführt. Doch spätestens als er dem Verschlinger gegenübersteht, wird ihm seine neue Aufgabe bewusst. Die Wandlung zum Helden erzählt Lionhead in den ersten Stunden glaubhaft und mit der nötigen Ruhe.
Fable: The Journey spielt 50 Jahre nach dem dritten Teil. In gezeichneten Rückblenden erfahrt ihr mehr über Theresa und die Geschichte Albions. Fable-Fans entdecken eine Menge Anknüpfungspunkte zu den vergangenen Teilen. Sogar vertraute Ecken und Orte erkundet ihr auf eurer Reise. Es ist ein bisschen so, als würde man wieder nach Hause kommen. Lionhead weiß, wie man eine atmosphärische Welt gestaltet, in der man sich verlieren kann. Leider habt ihr kaum die Werkzeuge, um diese reichhaltige Welt auf eigene Faust zu erkunden.
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