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Test - Fable: The Journey : Pferde-Faible

  • X360
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Das größte Problem von Fable: The Journey ist allerdings die mangelnde Abwechslung. Ihr reitet von A nach B, erledigt Monster, reitet weiter, erledigt Monster beim Reiten, um wenig später in einer neuen Umgebung Monster zu vermöbeln. Das erinnert an Lightgun-Shooter wie Time Crisis oder Virtua Cop. Dabei ziehen sich diese Sequenzen in die Länge, die Arme werden schwer und der Spaß schwindet langsam dahin. Aufgelockert wird das Spielgeschehen durch Rätsel, die euer Gehirn jedoch nur wenig fordern. Wenn ihr mal nicht wisst, was gerade zu tun ist, gibt euch das Spiel entsprechende Hilfen. Fable: The Journey ist nicht schwer, dem Tod werdet ihr nur selten begegnen.

Die Bosskämpfe brechen das wilde Magiegefuchtel auf, hier benötigt ihr spezielle Taktiken oder müsst den Obermotz mit in der Umgebung liegenden Objekten zur Strecke bringen. Plötzlich wird die Spielmechanik spannender, da stupides Projektilgeschleuder nicht zum Erfolg führt. Leider überwiegen die einfallslosen Kämpfe gegen Scharen von Klonmonstern. Ab und zu müsst ihr ihnen zwar die Schilde wegreißen oder sie aus dem Gleichgewicht bringen, ansonsten reicht es aber aus, die Gegnerhorden mit Magiegeschossen einzudecken, bis der Manabalken leer ist.

Sammelkarten und Fertigkeiten

Eure Fähigkeiten nehmen mit der Zeit zu, nicht zuletzt wegen all der Erfahrungspunkte, die ihr auf eurer Reise sammelt. Pro Levelaufstieg wählt ihr zwischen unterschiedlichen Fähigkeiten jeweils eine. Feuerbälle explodieren dann in einem größeren Radius, ihr bekommt mehr Lebensenergie oder erheblich mehr Vorrat an Mana. Auch euer Pferd wird mit der Zeit stärker, wenn ihr entsprechende Verbesserungen auswählt.

Es kommt vor, dass ihr auf eurer Reise an optionale Orte geratet, die ihr erkunden könnt. Das ist dann auch die einzige Chance, mal ein wenig die Umgebung zu erforschen. Wobei ihr Gabriel nie selbst bewegt, sondern er vielmehr automatisch läuft. Ihr schaut zu und greift dann ein, wenn es das Spiel von euch verlangt. Diese Erkundungstouren enden meistens damit, dass ihr eine Truhe entdeckt. In diesen Truhen befinden sich Sammelkarten mit bekannten Motiven aus der Fable-Welt. Kein Gold, keine Rüstungsgegenstände und schon gar keine Waffen. Die Magie ist eure einzige Waffe. Dabei hätte sich Kinect für Schwertduelle geradezu angeboten.

Heiter bis wolkig

Fable: The Journey setzt auf die Unreal Engine 3. Wer jetzt prächtige Landschaften und bis in die Poren detaillierte Charaktere erwartet, wird enttäuscht. Stattdessen präsentiert man euch bunte Landschaften, die zwar schön gestaltet wurden, aber bisweilen arg puristisch geraten sind. Etwas mehr Liebe zum Detail hätte nicht geschadet, besonders wenn man bedenkt, dass ihr die Ortschaften auf festen Wegen erkundet. Dafür punktet das Spiel mit einer hervorragenden deutschen Sprachausgabe und episch anmutenden Orchestrierungen, die den Abenteuercharakter schön unterstreichen.

Fazit

Christian Kurowski - Portraitvon Christian Kurowski
Wird Fable: The Journey die sogenannten Hardcore-Spieler dazu ermutigen, sich Kinect in ihr Wohnzimmer zu stellen? Nein, dafür ist die Spielmechanik viel zu eintönig. Dabei stimmt der Rahmen eigentlich: Die Geschichte ist spannend und die Charaktere sind interessant. Aber warum muss ich mich auf Magie beschränken? Waffen hätten mit Kinect sicherlich genauso gut funktioniert und die Kämpfe deutlich aufgefrischt. Stattdessen verkommen die Action-Sequenzen zu simplen Shooter-Passagen auf Schienen. Die Rätsel sind anspruchslos und keine Herausforderung. Was nützt es mir, dass die Welt von Fable: The Journey dreimal so groß ist wie die von Fable III, wenn ich links und rechts vom Weg nichts erkunden kann? Zwar darf ich hin und wieder anhalten, um einen Schauplatz zu erforschen, aber am Ende wartet lediglich eine Truhe mit Sammelkarten, die spielerisch keinen Nutzen bieten. In den schönsten Momenten macht Fable: The Journey Spaß. Nämlich dann, wenn man gegen Bossgegner die magischen Fähigkeiten clever einsetzen muss. Diese Momente sind im Vergleich zu den normalen Auseinandersetzungen aber zu selten. Lionheads neuestes Fable-Werk ist weder Fisch noch Fleisch. Nur die starke Geschichte versucht verzweifelt, die Spielspaßfahne im Sturm der monotonen Spielmechanik aufrecht zu halten, muss aber angesichts der Eintönigkeit ordentlich einstecken.

Überblick

Pro

  • spannende Geschichte
  • interessante und lebendige Charaktere
  • viele Hinweise auf Ereignisse vergangener Teile
  • Kinect-Steuerung wird meistens gut erkannt
  • einfache Gesten

Contra

  • monotoner und sich wiederholender Spielablauf
  • keine Bewegungsfreiheit
  • keine Waffen oder Rüstungen
  • Fähigkeitenbaum stark vereinfacht
  • Schwierigkeitsgrad keine Herausforderung
  • Bewegungserkennung erkennt Gesten manchmal nicht richtig
  • für Kinder zu düster, für Erwachsene zu simpel

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