Test - Enemy Front : Dieser Krieg ist schrecklich
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- PS3
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Entdeckt euch trotzdem ein Soldat, werden zahlreiche Feinde alarmiert und ihr müsst zur Wumme greifen, um euch den Weg freischießen. Da Patronen an jeder Ecke liegen, ist euer Munitionsvorrat nahezu unbegrenzt, weshalb Enemy Front nur auf dem höchsten der drei Schwierigkeitsgrade fordernd ist. Der zum Helden mutierte Kriegsreporter kann mit allen Waffenarten perfekt umgehen und gegnerische Kugeln schluckt er zuhauf, bevor er überhaupt ernsthaft Schaden nimmt.
Schema F
Eilt ihr dem entführten Geistlichen aus der ersten Mission schließlich zur Hilfe, kommt, was kommen musste: eine Zeitlupensequenz, in der ihr durch eine Tür brechen und die deutschen Geiselnehmer durch gezielt platzierte Schüsse ausschalten müsst. Nicht nur an dieser Stelle wirkt Enemy Front, als hätten die Entwickler von CI Games nur eine Checkliste mit den gängigsten First-Person-Shooter-Elementen abgehakt: „Jo, haben wir drin. Nächstes Feature!“ Dass ihr mithilfe des Feldstechers feindliche Einheiten markieren könnt, werdet ihr nach kurzer Spielzeit einfach ignorieren, da diese Fähigkeit überhaupt nicht gebraucht wird.
Das Level-Design überrascht hingegen: Auf eher schlauchige Passagen folgen weiträumige, offene Areale und abwechslungsreiche Schauplätze. Doch da ihr ständig nur von Wegpunkt zu Wegpunkt marschiert und währenddessen massenhaft Nazis wegpustet, bleiben die positiven Aspekte nicht lange haften.
Trotz des funktionierenden Stealth-Systems und der verschiedenen Herangehensweisen verkommt Enemy Front sehr schnell zur lahmen Moorhuhn-Schießbude. Da wirkt es unfreiwillig komisch, dass ein Trupp des Widerstands in der deutschen Lokalisierung „Team Moorhuhn“ genannt wird.
Anders als beispielsweise Wolfenstein: The New Order verzichtet Enemy Front auf übertriebene Gewaltdarstellung wie abtrennbare Gliedmaßen und platzende Köpfe. Bis auf den Verzicht auf verfassungsfeindliche Symbole ist die deutsche Version vollkommen unzensiert.
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