Test - Crysis 2 : Einen neuen PC, bitte!
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Nach dem letzten Preview-Event in München waren wir ja extrem skeptisch, ob Crysis 2 die immensen Erwartungen der Fans wirklich erfüllen kann. Ein bumslangweiliges U-Bahn-Level in schwächelnder Konsolenoptik ließ nur wenig berechtigte Hoffnungen zu. Nach dem Test fragen wir uns eigentlich nur noch eins: Wieso, zum Henker, hat man uns dort quasi den schwächsten Abschnitt des Spiels gezeigt, statt mit einem der vielen Highlights unseren Appetit und den der Leser zu wecken? Das wissen wohl nur EA und Crytek selbst. Wir wissen dafür eins: Crysis 2 ist verdammt geil geworden.
Das liegt allerdings weniger an der Geschichte, für die immerhin ein namhafter Autor verpflichtet wurde. Richard Morgan heißt der Mann, hat gute Kritiken eingesackt, aber lässt gewissermaßen alle Qualitäten aus seinen Büchern für Crysis 2 hinter sich. Okay, zugegeben, die Geschichte ist für einen Shooter gar nicht so schlecht erzählt. Da gab es in den letzten Jahren wesentlich Schlimmeres, sofern überhaupt mal eine Handlung vorhanden war. Doch wenn man die Stichworte Aliens, Viren, Armee, gute Wissenschaftler und böse Wissenschaftler in den Raum wirft, weiß man schon ungefähr, was einen erwartet. So lebt denn Crysis 2 eher von der Inszenierung als von der Handlung an sich.
Aber worum geht es eigentlich? Unsere Hauptfigur, ein Soldat mit dem Spitznamen Alcatraz, schippert im U-Boot durch den Hudson-River, direkt vor dem nicht ganz unbekannten Städtchen New York. Dort herrscht zur Zeit ein wenig Chaos, denn ein Alien-Virus breitet sich aus. Doch wie üblich kann es immer noch schlimmer kommen. Das U-Boot wird beschossen und zerstört, ein Teil der Crew schafft es mit Mühe an die Oberfläche, nur um festzustellen, dass New York rabiat attackiert wird und vor der Zerstörung steht. Alcatraz dümpelt schwer verletzt im Wasser, als ein unerwarteter Retter auftaucht.
Ersatzmann für den Propheten
Dann treffen wir einen alten Bekannten aus dem ersten Teil wieder. Ein Typ namens Prophet (Na, klingelt's?), gekleidet in einen modischen Nanosuit, sammelt die Überreste von Alcatraz ein. Nicht ohne Grund, denn Prophet ist mit seinem Latein und seinen körperlichen Fähigkeiten am Ende und mit Alien-Viren verseucht. Kurzerhand stopft er Alcatraz in den Anzug, gibt ihm noch ein paar nette Hinweise auf den Weg und ballert sich die Rübe weg. Tja, und nun stehen wir da, im hübschen neuen Anzug, allein auf weiter Flur. Aber halt, nicht ganz allein, denn ein Wissenschaftler namens Gould hat per Funk Kontakt mit uns aufgenommen, hält unseren sprachlosen Protagonisten für Prophet und lotst ihn durch die Stadt.
Und da wartet so einiges auf unseren Helden, der von Freund und Feind liebevoll „Blechdose" oder „Anzugtyp" genannt wird. Zum Beispiel die Truppen der CELL-Einheit, deren Anführer uns gern das Licht ausknipsen möchte, um den Anzug zu ergattern. Oder der dubiose Hargreaves. Oder die Marines. Und nicht zu vergessen: Ein dicker Packen fieser Aliens, die aufgrund ihrer Tintenfischähnlichkeiten CEPH genannt werden. Nach und nach wird jedenfalls klar, dass es an uns ist, New York vor den Aliens zu retten. Also auf ins Gefecht, das uns durch verschiedenste Abschnitte der Stadt führt. Und das immerhin je nach Spielweise und Schwierigkeit satte zehn bis zwölf Stunden lang - fast schon sensationell für einen Shooter der heutigen Zeit. Wir erinnern mal an Homefront und Black Ops.
Kleider machen Leute
Wäre da nicht unser feiner Nanozwirn, wäre die Rettung von New York ein hoffnungsloses Unterfangen. Der schicke Overall bietet einige besondere Eigenschaften, die nach und nach weiterentwickelt werden. Denn der Anzug assimiliert allerlei Alien-DNA und verbessert sich dadurch mit der Zeit. Zudem könnt ihr erlegten Aliens Nanostoffe abknöpfen und damit neue Eigenschaften freischalten. Die grundlegenden Funktionen des formschönen Anzugs, abgesehen davon, dass er mit dem Träger verwächst: Sprinten, extrahohes Springen, Tarnen, Panzerung und Kraftverstärkung. All das kostet Energie und will mit Bedacht eingesetzt werden, denn es dauert ein Weilchen, bis die Energie sich wieder auflädt.
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