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Preview - The Bazaar : Dieser Herobuilder birgt enormes Suchtpotenzial

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In The Bazaar bastelt ihr aus diversen Items, Waffen und anderen Objekten vielfältigste Loadouts für Kämpfe gegen die KI und menschliche Gegner zusammen. Doch das Spiel beraubt euch der Befriedigung, selbst aktiv zu werden: die Auseinandersetzungen laufen automatisch ab. Genau hier liegt aber der Reiz des Spiels, die „eine Runde noch“-Suchtspirale, die immense Befriedigung, wenn ein Build wirklich so funktioniert, wie ihr es euch wünscht und ihr euch zurücklehnt und das Spektakel beobachtet.

Auf den ersten Blick erinnert The Bazaar stark an Hearthstone. Das Design ähnelt dem Blizzard-Dauerbrenner, und genau wie dort bastelt ihr euer Inventar aus Karten zusammen. Allerdings zieht ihr nicht selbst aus einem liebevoll zusammengestellten Deck, stattdessen entscheidet euer gewählter Charakter, welche Waffen, Skills und Items ihr potenziell vorgesetzt bekommt. So entsteht ein gewisser Nervenkitzel, der an Roguelikes wie Slay the Spire erinnert. Im Gegensatz zu dem Deckbuilder von Mega Crit tretet ihr aber nicht nur gegen KI-gesteuerte Gegner an, auch andere Spielerinnen und Spieler wollen bezwungen werden.

Reise, Reise

Eine jede Partie in The Bazaar startet dabei gleich: Ihr wählt zunächst ein zufälliges Item. Dabei handelt es sich um Waffen, wahlweise mit Effekten wie Gift oder Feuer. Oder ihr greift zu Items, die beispielsweise die Objekte eurer Gegner verlangsamen oder eure eigenen Karten mit Boni wie mehr Schaden oder einem verringerten Cooldown versehen. Denn die Angriffe und sonstigen Effekte eurer Karten lösen zwar automatisch aus, allerdings nur in fest vorgegeben Zeitabständen.

Außerdem wählt ihr aus zufälligen Skills eure Startfähigkeit. Die passiven Boni sind essenziell für eure Partien und haben keinen Cooldown. Sie verstärken eure Waffen, erhöhen Giftschaden, reduzieren Cooldowns und machen aus einem eher schwachen Set eine potenzielle Gewinnerhand.

Nach der Startauswahl steht eine Reihe von Events an. Der Spielablauf von The Bazaar unterteilt sich in Tage. Das Spiel reiht diverse Ereignisse aneinander, bis am Schluss der große Kampf gegen einen menschlichen Gegner ansteht. Zumeist wählt ihr pro Tagesabschnitt aus drei Events euren Favoriten, beispielsweise gibt es diverse Händler für Skills, kurzzeitige Buffs und normale Karten. Oder ihr trefft auf Truhen mit Gratis-Waffen und -Items. Begleitet ihr eine Händlerkarawane, winkt hingegen Geld. Denn der schnöde Mammon ist rar in The Bazaar. Euer Einkommen bestimmt, wie viel Kohle ihr pro Tag erhaltet und meistens fällt die Summe eher gering aus. Zum Glück dürft ihr nicht mehr benötigte Karten jederzeit verkaufen.

Entspanntes Taktieren

Eure Karten platziert ihr auf dem Spielfeld, das allerdings nur begrenzt Platz bietet und sich erst durch Levelaufstiege erweitert. Die hierfür nötigen Erfahrungspunkte verdient ihr durch absolvierte Events. Karten kommen in drei Größen, außerdem müsst ihr darauf achten, wie ihr sie anordnet. Denn nicht selten profitieren direkt angrenzende Items und Waffen von ihren Nachbarn.

Ob euer Deck etwas taugt, checkt ihr zunächst in den Kämpfen gegen einen von drei KI-Gegnern, die immer nach der Hälfte eines Tages stattfinden. Diese unterscheiden sich in der Stärke ihres jeweiligen Decks und dienen nicht nur zur Übung. Ihr könnt euch bei ihnen auch Inspiration für eigene Sets holen. Denn speziell in den ersten Runden neigt The Bazaar dazu, zu überfordern.

Spätestens beim ersten Kampf gegen echte Menschen dürftet ihr an eure Grenzen stoßen. Denn nicht selten fahren die Gegner bereits in den ersten Kämpfen perfekt aufeinander abgestimmte Decks auf, die nicht nur mit jeder Menge optischen Effekten eure Sehnerven bombardieren. Sie reduzieren auch blitzschnell eure Lebenspunkte auf null. Verliert ihr zu viele Matches, endet die aktuelle Partie. Das übergeordnete Ziel für euch lautet, zehn Siege zu erringen.

Wie auch bei Backpack Battles laufen die PvP-Kämpfe von The Bazaar asynchron ab. Ihr tretet also gegen die Builds von anderen Spielerinnen und Spielern an, müsst dazu aber nicht zeitgleich online sein. Das nimmt einiges an Zeitdruck und möglichem Stress aus dem Spiel.

The Bazaar - Trailer stellt den Deckbuilder vor

The Bazaar kombiniert Roguelike-Elemente mit Deckbuilding. In diesem Trailer erfahrt ihr mehr.

Die Möglichkeiten von The Bazaar fallen bereits in dieser sehr frühen Closed Beta schon sehr umfangreich aus. Es gibt Builds, die euch mit einem einzigen Angriff vom Bildschirm fegen oder ihr habt die Option zu gewinnen, ohne einen einzigen Schadenspunkt auszuteilen. Wie das gehen soll? Indem euer Deck komplett darauf basiert, euch möglichst schnell zu heilen und euren Schild absurd stark zu machen. Denn nach einer gewissen Zeit im Kampf aktiviert sich ein Sandsturm, der so lange Schaden an beiden Kontrahenten verursacht, bis einer das Zeitliche segnet.

Fazit

Dennis Hilla - Portraitvon Dennis Hilla
Schon die Closed Beta von The Bazaar könnte euch einige Stunden kosten

Auf den ersten Blick mag The Bazaar wie ein simpler Abklatsch von Backpack Battles mit Hearthstone-Skin wirken. Dieser Eindruck verfliegt zwar nie gänzlich, aber das Entwicklerstudio Tempo verbaut genug eigene Ideen, um sich deutlich davon abzuheben. Das Kartensystem sowie die Synergien und die geschickte Anordnung eurer Objekte machen jedes neue Item zu einem potenziellen Gamechanger. Allerdings müssen die Entwicklerinnen und Entwickler noch ordentlich am Balancing schrauben. Speziell Gift-Builds erwiesen sich in meinen Runden als übermächtig, setzt ihr hingegen auf pure Angriffskraft, steht euch eine harte Zeit bevor.

Drei Charaktere mögen nach wenig klingen, die schiere Menge an Karten gleicht diesen Umstand aber ohne Weiteres wieder aus. Wie viele es sind, kann ich unmöglich sagen, aber selbst nach mehreren Stunden mit der Closed Beta habe ich nicht im Ansatz das Gefühl, alle zu kennen. Die Entwicklerinnen und Entwickler versprechen kontinuierliche Inhalts-Updates.

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Der hauseigene Launcher dürfte manchen von euch nicht schmecken, auch dass ihr aktuell nur durch den Kauf eines Founders Packs zocken dürft, ist nicht ideal. Die Vollversion steht aber bei Release kostenfrei zur Verfügung und finanziert sich allem Anschein nach durch optische Spielereien – Sorgen bezüglich schäbiger Pay-to-Win-Mechaniken bestehen aktuell also nicht. Spätestens wenn die Versionen für Android- und iOS-Tablets erscheinen, findet The Bazaar seinen festen Platz in meiner Spiele-Rotation, aber auch jetzt schon kann ich den Titel wärmstens empfehlen, wenn ihr einen Softspot für entspanntes Taktieren habt.

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