Preview - Crashday : Crashday
- PC
Nein, keine stumpfsinnige Metapher, sondern eigentlich ein Ausruf, der aus dem Mund eines jeden 'Crashday'-Piloten stammen könnte. Schon beim ersten Zusammenstoß mit einer eher harmlosen Leitplanke zeigt sicht deutlich, dass die Physikengine noch ein paar Macken hat. Die Boliden schleudern teilweise unrealistisch weit bzw. schnell durch die Gegend; so als bestünden sie ausschließlich aus leichtem Aluminium. Das ist insofern ein Problem, als sich das Spiel zum größten Teil auf eben diese Crashes konzentriert und diese in der aktuellen Version einen faden Beigeschmack hinterlassen. Es ist jedoch eine Art Grenzfall, denn ob eine akkuratere Engine den Spielspaß letztendlich wirklich deutlich nach oben treiben würde, bleibt abzuwarten. Insgesamt ist die Fahrphysik recht ordentlich gelungen. Simulationsaspekte eines 'Richard Burns Rally' sollte man freilich nicht erwarten, doch Bodenhaftung, Ausbruchverhalten und Steuerung gehen durchaus über einen normalen Arcade-Racer hinaus. Selbiges gilt natürlich auch für das bereits erwähnte Schadensmodell.
Sogar an einen Tuning-Part haben die Entwickler gedacht, der im umfangreichen Karriere-Modus zum Tragen kommt. Darin bestreitet ihr nacheinander mehrere Events und erntet Respekt und (hoffentlich) haufenweise Geldscheine. Das steckt ihr dann in neue Teile, wie Übersetzung, Reifen oder Motor, bzw. in ein komplett neues Auto. Allerdings hält sich das Aufmotzen sehr im Rahmen, sodass ihr letztendlich kein zweites 'Need for Speed: Underground 2' serviert bekommt. Apropos Autos. Davon gibt es reichlich; einige müsst ihr freischalten, doch ein Großteil steht von Beginn an zur Verfügung. Auf Originalfabrikate müsst ihr leider verzichten, doch die Flitzer sind ihren realen Vorbildern sehr gut nachempfunden. Einen Hummer erkennt man immer, auch wenn er einen anderen Namen trägt. Besagter Wagen hat übrigens eine dicke Panzerung und enormes Zerstörungspotenzial – ist aber recht träge. Dies zeigt deutlich, dass sich die Vehikel nicht nur äußerlich, sondern auch spielerisch unterscheiden. Für jedes Event steht also der passende Untersatz in der Garage.
Lobenswert: Wie angekündigt schraubten die Entwickler die Spieleranzahl für den Multiplayer-Part nach oben. Ab sofort dürfen also acht Fahrer gleichzeitig via Netzwerk und Internet (samt Ingame-Browser) gegeneinander antreten. Was bereits solo spaßig ist, mutiert mit einigen Freunden zu einer Riesengaudi, die jeden noch so trüben Regentag aufheitert. Nachschub an neuen Strecken entsteht im kinderleicht zu bedienenden Editor, der schon jetzt regen Austausch im Internet erahnen lässt.
Kein Glanzstück, aber glänzendWas das Zwei-Mann-Team mithilfe der Replay Studios da auf den Bildschirm zaubert, kann sich wirklich sehen lassen. Die Autos sind allesamt liebevoll ausgearbeitet und trumpfen sogar mit schicken Spiegeleffekten auf. Man will fast schon mit der Hand über den glatten Lack streicheln. Überhaupt brennen die Jungs ein beeindruckendes Effektfeuerwerk ab. Imposante Explosionen, Lensflare-Blendungen und schimmernder Asphalt sind da nur einige Beispiele. Allerdings wirken einige Strecken etwas kahl, unbelebt und dröge. Hier sollten die Grafiker unbedingt nochmals Hand anlegen, um das positive Gesamtbild nicht unnötig zu verzerren. Gleiches gilt für die Kantenglättung, die der Optik stellenweise gut tun würde. Der musikalische Part weiß jedoch bereits in der Preview-Version zu überzeugen. Kernige Rocksongs mit harten Gitarrenriffs wechseln sich mit Trance- und Techno-Tracks ab, die das rasante Geschehen grandios untermalen. Hier gibt es nicht mehr viel zu verbessern.
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