Test - BattleForge : Sammelkarten-Echtzeitstrategie
- PC
Es gilt, möglichst schnell neue Orbs und Generatoren unter Kontrolle zu bringen, damit ihr auch mächtigere Karten ausspielen könnt. Dies kann überall dort geschehen, wo sich eigene Einheiten oder kontrollierte Gebäude befinden. Sofort und ohne große Verzögerung. Allerdings müsst ihr beachten, dass frisch ausgespielte Einheiten für 15 Sekunden nur die Hälfte an Lebenspunkten haben und nicht ihre volle Stärke besitzen.
Mysteriöse Schatten
An dieser Stelle wollen wir noch kurz auf die lila Schattenfraktion eingehen, die ja bisher in einen Mantel des Schweigens gehüllt wurde. Ihre Zauber basieren auf Totenbeschwörung und Opferritualen und ähneln somit den schwarzen Karten von Magic the Gathering sehr. Der Overlord ist zum Beispiel eine Nahkampfkreatur, die ihre Kraft aus den gefallenen Feinden schöpft. Der Schattenwurm kommt in XL daher und lähmt seine Opfer. Mit der Necrofury könnt ihr eine Belagerung durchführen.
Viele dieser High-Level-Monster erfordern Opfer, um auf dem Feld zu bleiben, oder beziehen ihre mörderische Energie sogar aus den eigenen Kampfgenossen. Ihr müsst also gewieft sein und könnt dann sehr kraftvoll vorgehen. Allerdings müsst ihr dabei auch äußerst aufmerksam spielen, denn diese Macht verbrennt sich nach einer Zeit von selbst. Die Waage zu halten, ist eine Herausforderung für fortgeschrittene Deck-Konstrukteure.
Cool fanden wir bei BattleForge nicht nur die Bedienung, sondern auch die Kämpfe selbst. Euer Deck wird unten am Bildschirmrand angezeigt und ihr klickt einfach auf die Karte, deren Zauber ihr wirken wollt. Das geht flüssig von der Hand! Wer dabei jedoch ohne Taktik vorgeht, hat wesentlich geringere Siegesaussichten. Die Schlachten sind zudem mit den riesigen Monstern der seltenen Karten einfach genial in Szene gesetzt.
Das beginnt schon beim majestätisch anmutenden Soundtrack, den Effekten und der generellen Stimmung, die das Spiel verbreiten kann. So jubeln zum Beispiel die Einheiten in der Nähe des Punktes, an dem ihr neue Truppen beschwört. Während ihr die ersten Missionen der Kampagne einzeln bewältig, müsst ihr später in gewaltigen Koop-Schlachten mitwirken. Nachteil dabei war, dass es schon mal zu Wartezeiten kommen konnte, bis alle Plätze voll waren.
Nur ein Buch?
Einer unserer größten Kritikpunkte wurde schon in der Preview ausgemacht und hat sich leider nicht wirklich geändert. Die Geschichte der Einzelspielerkampagne wird in Form eines Buches präsentiert. Filme, Zwischensequenzen oder ähnlich Unterhaltsames findet ihr in BattleForge leider nicht. Während die Spiele selbst also sehr fesselnd waren, konnte uns die Story nicht wirklich in ihren Bann ziehen. Vielen von euch wird es wahrscheinlich genauso ergehen. Man spielt dann letztendlich lieber, als sich seitenlange Texte durchzulesen.
Zum Glück bleibt die Präsentation aber nur an diesem Punkt so zurück. Die Menüs sind problemlos zu bedienen und auch grafisch macht BattleForge einiges her. Lediglich die Landschaften erschienen teilweise etwas trist und detailarm. Vom Rest der grafischen Darstellung kann man dies allerdings nicht behaupten, hier ist alles im grünen Bereich. Während der Beta gab es bei großen Schlachten zwar die einen oder anderen kurzen Aussetzer, doch die Performance wird sicher noch weiter optimiert.
BattleForge ist einfach spitze! Wir mögen zwar etwas vorbelastet sein, da wir schon vor über zehn Jahren an Magic the Gathering einen Narren gefressen hatten. Doch andererseits konnte auch der Echtzeitstrategie-Part begeistern. Und das Schachern um die Karten in der Tauschbörse. Oder die große Herausforderung, ein gutes Deck aus möglichst billigen Karten zu entwerfen. Ja, sogar das virtuelle Öffnen der Booster-Packs ist genauso spannend, wie das echte Tütchen aufzureißen! Ganz nebenbei hat Phenomic mit BattleForge ein weiteres Mal unter Beweis gestellt, dass Deutschland ganz sicher kein Land der Hinterhofentwickler ist. Daumen hoch!
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