Test - BattleForge : Sammelkarten-Echtzeitstrategie
- PC
Um ehrlich zu sein, waren wir schon etwas traurig, als die BattleForge-Beta-Server abgeschaltet wurden. Was sollen wir denn jetzt bis zum Release spielen? Nun, ein Gutes hat das Ganze. Wir sind nicht mehr vor den Bildschirm gebannt und können endlich die gesammelten Eindrücke von diesem fantastischen Mix aus Echtzeitstrategie und Online-Sammelkartenspiel an euch weitergeben!
Sammelkarten am PC?
Dass man das Rad nicht neu erfinden muss, um erfolgreich zu sein, ist eine alte Weisheit. Und um es gleich vorwegzunehmen, das hat Phenomic auch ganz sicher nicht getan. Es gab schon mehrere Spiele, die den Traum aller Sammelkarten-Fans erfüllen wollten und die beschworenen Kreaturen und Zauber auf dem Bildschirm in Szene setzten. Um nur eines kurz zu erwähnen, wäre da zum Beispiel Magic the Gathering: BattleGrounds von Atari, dessen Prügelarenen die Fans der Magic-Trading-Cards aber nicht begeistern konnten. Es reicht somit nicht, erfolgreiche Konzepte irgendwie in ein PC-Format zu quetschen. Worin liegt dann das Geheimnis des Erfolgsrezeptes, mit dem uns das EA-Entwicklungsstudio vom Rhein überzeugen konnte?
Die Mischung macht's!
Für uns liegt es ganz klar im Mix aus guten und spieltechnisch sinnvollen Ideen. Schlüsseln wir also einmal auf. Kern des Spiels sind aus unserer Sicht die Sammelkarten. Ihr stellt eure Armee anhand von Kartenstapeln, so genannten Decks, zusammen, mit denen ihr Kreaturen beschwört und Zauber wirkt. Dieser Teil weckt die Jäger- und Sammler-Instinkte, was sich schon bei unzähligen Titeln als erfolgreich erwiesen hat. Zum einen bei den diversen echten Sammelkartenspielen selbst und auch am PC. Diablo und EverQuest wären zwei sehr berühmte Beispiele.
Um den oben erwähnten Traum zu erfüllen, könnt ihr die aus dem Deck beschworenen Kreaturen dann in Echtzeitstrategiemanier selbst steuern. Dies ist eine sehr reizvolle Fortsetzung des Kartenduells und bringt wesentlich mehr Stimmung, als nach dem Beschwören nur noch den Kämpfen zuzusehen. Letzter Aspekt ist die Entscheidung der Entwickler, BattleForge ausschließlich online stattfinden zu lassen. Genau die richtige Wahl! Denn an keinem anderen Ort ließe sich das nötige Handels-, Tausch-, und Kommunikationsnetz so einfach aufbauen wie in einer Online-Community. Zusätzlich können sich so Gilden und Clans bilden, die zusammen in die Koop-Missionen ziehen wie bei einem MMORPG. Oder natürlich auch in Teams gegeneinander antreten.
Zauber-Einmaleins
Doch eins nach dem anderen. Zunächst einmal zurück zum Ursprung, den Karten. Die Spiele-Box enthält das eigentliche Spiel und Themen-Decks zu jeder der vier Mächte im Spiel. Jedes dieser Standard-Decks, die jeder Box beiliegen, besteht aus 16 Karten. Darüber hinaus beginnt ihr das Spiel mit 3000 BattleForge-Punkten. Ein Booster-Pack kostet 250 Punkte, somit könnt ihr theoretisch zwölf zusätzliche Booster kaufen. Insgesamt 96 Karten, da in jedem Booster-Pack acht Karten enthalten sind. Wer gleich alle Startpunkte verbraten möchte, bekommt unterm Strich also 160 Karten: 64 Karten mit den Themendecks der vier Mächte und 96 Karten aus den Booster-Packs.
Dies reicht nach etwas tauschen durchaus, um sich ein sehr feines Deck zu zaubern. Wir bringen zwar einige Jahre Erfahrung in Magic the Gathering mit, doch grundsätzlich ist das nach einem kurzen Lernprozess für jeden machbar. Einer unserer Lieblinge war zum Beispiel ein sehr einfaches blaues Deck, dessen Idee ursprünglich von Magic-Spielern stammt. Es war die Kopie eines "Weenie-Decks", bei dem die Taktik darauf basiert, den Gegner mit vielen kleinen und schnell beschwörbaren Kreaturen zu überrennen.
In die vielen Unkenrufe nach Mega-Abzocke durch den Verkauf von Boostern gegen echte, bare Münze wollen wir übrigens nicht einstimmen. Um es ganz platt zu sagen, man muss ja den Sammelwahn nicht mitmachen. Und einem Publisher echter Sammelkarten wird ja auch nicht vorgeworfen, dass er sich die Urinstinkte der Leute schamlos zunutze macht. Zudem bekommt ihr im Spiel auch immer wieder kostenlos Karten zur Belohnung. Man kann sich also auch viel erarbeiten, ohne groß Geld auszugeben. Zudem habt ihr mit den 160 Karten aus dem Grundspiel schon fast alle zum Start verfügbaren 200 Karten im Sack.
Auf in den Kampf
Im Echtzeitstrategieteil beginnt ihr mit nur einen Orb und ein paar Energiegeneratoren, die für einen stetigen Fluss an neuem Mana sorgen. Jede Karte verfügt über eine bestimmte Anzahl an Ladungen, kann also beispielsweise zehn Mal verwendet werden. Zusätzlich gibt es ein Einheitenlimit wie bei vielen RTS-Spielen. Mit einer überschaubaren Truppe macht man sich also auf, um die Karte zu erkunden. Den Fog of War gibt es übrigens nur in den Kampagnen, bei den Duellen Spieler gegen Spieler seht ihr von Beginn an die ganze Karte.
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