Für erledigte Aufgaben, Kämpfe und Gespräche, die Herstellung von Items und nahezu alle anderen Aktionen bekommt ihr sogenannte Memory-Punkte. Diese setzt ihr ein, um Ayeshas Tagebuch zu füllen. Sie macht zu bestimmten Themen regelmäßig stichpunktartige Einträge, die durch den Einsatz der Memory-Punkte zu einer kompletten kleinen Geschichte werden. Pro fertige Geschichte bekommt ihr einen Bonus, der euch im weiteren Spielverlauf helfen wird: mehr Angriffsstärke, neue Rezepte und vieles mehr. Erfüllt ihr kleinere Aufgaben, erhaltet ihr neben einer gewissen Summe an Geld auch immer wieder Zutaten, die ihr für dieses oder jenes Rezept gut gebrauchen könnt.
Die technische Seite
Auch wenn all das bisher recht abwechslungsreich klingt, hat Atelier Ayesha: The Alchemist of Dusk einige Schwächen. Das Spiel präsentiert sich in Cel-Shading-Optik, die man von Japan-Rollenspielen gewohnt ist. Die Charaktere sind allesamt sehr liebevoll gezeichnet, die Orte, die man besucht, können da jedoch nicht mithalten. Die kleinen Gebiete, in denen man gegen Monster kämpft und Objekte sammelt, sind oft recht langweilig.
Hinzu kommt, dass die Kamera dort nicht frei positionierbar ist, sondern strikt dem Charakter folgt. Genau das sorgt dafür, dass man alle Ecken abgrasen muss, um nicht eine glitzernde Stelle zu übersehen. Viel schlimmer ist allerdings, dass man Monster oft zu spät sieht und somit nicht die Möglichkeit hat, diese überraschend anzugreifen. In den Städten kommt es zudem häufig vor, dass NPCs und Gebäude erst nach einiger Zeit aufpoppen. Auch die Schlachtfelder in Kämpfen ähneln sich sehr oft, was für eine gewisse Monotonie sorgt.
Der Soundtrack hingegen geht vollkommen in Ordnung. Viele Musikstücke sorgen für Abwechslung, sie werden passend zu den jeweiligen Orten oder Momenten eingesetzt. Die Sprachausgabe gibt es leider nur auf Englisch. Gerade Fans der Serie wird die japanische Tonspur fehlen. Warum diese nicht mit auf die Blu-ray gepresst wurde, erschließt sich uns nicht. Unglücklicherweise sind viele Texte nicht vertont. In der japanischen Version ist das wohl nicht der Fall, hier werden alle Texte gesprochen. Auch die Bildschirmtexte sind übrigens komplett auf Englisch, nur das Handbuch ist auf Deutsch. Bei den Trophäen hat man die Übersetzung vollkommen vergessen, Spiel und Trophäen werden hierbei nur in japanischen Schriftzeichen dargestellt.
Atelier Ayesha: The Alchemist of Dusk kommt nicht an Titel wie Ni no Kuni heran. Das bedeutet aber nicht, dass der Titel keinen Spaß macht. Das Sammeln von neuen Rezepten und Zutaten, das Lösen von kleinen und großen Aufgaben und das Herstellen der Items am Kessel ist eine recht gelungene Mischung, die auch nach vielen Spielstunden noch Spaß macht. Ob ihr Ayeshas Schwester Nio findet, ist übrigens nicht garantiert, dies hängt ganz von eurer Spielweise ab. Auch ist das Spiel nicht beendet, wenn euch das gelingt, daher warten ganz unterschiedliche Enden auf euch. Die technische Seite ist nicht ganz ausgereift, hier hätte Entwickler Gust ein wenig mehr Arbeit investieren sollen. Besonders die aufpoppenden Gebäude und Charaktere in Städten sind sehr unschön. Die Eintönigkeit und geringe Größe von vielen Gebieten drücken ebenfalls auf den Spielspaß. Freunde von Japan-Rollenspielen, die keinen Wert auf eine japanische Tonspur legen, bekommen mit Atelier Ayesha: The Alchemist of Dusk jedoch ein Spiel, das viele Stunden in der Konsole rotieren wird.
Überblick
Pro
viele Alchemie- und Medizinrezepte
viele sammelbare Items
unterschiedlichste Charaktere
Gruppe frei zusammenstellbar
guter Soundtrack
Spielverlauf ändert sich je nach Spielweise
Contra
teilweise aufpoppende Charaktere und Gebäude
wenig abwechslungsreiche Gebiete
keine japanische Tonspur
Kamera nicht frei positionierbar
Könnte dichinteressieren
Kommentarezum Artikel
Kommentare können ohne Einwilligung zu Cookies nicht angezeigt werden
Kommentarezum Artikel