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Test - Yakuza: Dead Souls : Karaoke und Untote

  • PS3
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Freigang

Von Zeit zu Zeit kommt ihr aus der abgeriegelten Zombiezone auch in das normale zombiefreie Stadtgebiet. In dem lebhaften Viertel könnt ihr euch ausruhen, in Geschäften einkaufen und Infos einholen. Ihr habt sogar die Möglichkeit, an bestimmten Punkten in das infizierte Gebiet hinein zu gehen, ohne die Story voranzutreiben. Dann könnt ihr euch der Nebenmissionen des Spiels, wie der Rettung von Opfern, annehmen. In der geschützten Zone befindet sich auch ein unscheinbarer LKW. Darin sitzen zwei findige Bastler, die sehr nützlich für euch sind. Bei diesen beiden so genannten Kamiyama-Brüdern könnt ihr nämlich eine Menge an euren Waffen herum schrauben und sie verbessern. Auch neue Rüstungen können hier gekauft und aufgewertet werden. Dazu nutzt ihr die in den Missionen eingesammelten Gegenstände. Ihr könnt euch so euer Waffenarsenal nach eigenem Belieben individualisieren und euch für weitere Einsätze wappnen.

Im Laufe der Geschichte verloren

Der Ablauf in Yakuza: Dead Souls ist im Grunde immer der gleiche: Ihr kämpft euch von Zombiehorde zu Zombiehorde, läuft von A nach B und erfährt immer mehr darüber, was in Kamurocho schief gelaufen ist. Auch die Storyhappen, die ihr zwischendurch bekommt, sind da nicht viel einfallsreicher. Eine Auszeichnung wird die Geschichte deshalb nicht bekommen. Sie ist zu berechenbar und ohne wirklich spannende Momente. Außerdem nerven die ausgedehnten Dialoge, die zudem ein gutes Englisch voraussetzen. Das gesamte Spiel ist nämlich komplett in englischer Sprache gehalten, während die Sprachausgabe japanisch ist. Die Brutalität ist nicht besonders ausufernd. Die Gewaltdarstellungen sind für ein Zombiespiel sogar noch relativ erträglich.

Langsam zu Fuß

Die Zombies in Yakuza: Dead Souls sind von der Sorte langsam und träge. Dafür sind die Biester aber zäh und treten oft in Massen auf. Gelegentlich kommt es auch zu Begegnungen mit Mutationen von gewaltiger Größe, wie etwa dem „Meathead“. Ihn streckt ihr nur mit gezielten Kopfschüssen nieder. Ein weiteres Beispiel wäre das Cry Baby. Ein weiblicher Zombie, der andere Zombies mit Hilfe seiner heulenden Schreie anlockt. Klingelt da vielleicht was bei einigen Kennern von Zombiespielen? Genau! Die Figuren wirken verdächtig ähnlich zu Gestalten, die ihr bereits aus Left 4 Dead kennt.

Origineller ist da schon die Spezialfähigkeit Sniper Gauge. Sie hilft euch gegen die Mutationen oder gegen große Scharen von Zombies. Eine Anzeige lädt sich mit jedem getöteten Gegner auf und gibt euch die Möglichkeit Spezialschüsse abzufeuern. So könnt ihr gewaltige Explosionen verursachen. Die Stellen, an denen ihr solche Spezialschüsse abfeuern könnt, werden durch grüne Ausrufezeichen angezeigt. So wisst ihr immer, wann und wo ihr die Sniper Gauge einsetzen könnt. Diese Fähigkeit könnt ihr beispielsweise dazu verwenden, um Zombies in die Falle zu locken. Stehen sie beispielsweise um ein Auto herum, zielt ihr auf den Tankdeckel und die Brut geht in Flammen auf.

Abschussquote

Das Töten von Zombiemassen lohnt sich für euch auch. Mit jedem erlegten Hirnfresser erhaltet ihr Erfahrungspunkte, die ihr in neue Fähigkeiten und Verbesserungen eurer Attribute investieren könnt. Das erhöht beispielsweise eure Fähigkeit Kopftreffer zu landen oder eure Kapazität von Gegenständen. Auch neue Attacken wie Würfe oder Tackles werden so von euren Charakteren erlernt. Gleichzeitig schaltet ihr mit voranschreitendem Spielstand auch neue Minispiele für den Zweispieler-Modus frei. Das sind kleine Spielchen wie Bowling, Darts oder Pool. Ein wirklicher Zeitvertreib sind sie hingegen nicht. Ebenso wenig wie das Karaoke-Spiel, in dem ihr im Grunde nur rechtzeitig auf eine von vier Tasten drücken müsst. Auch die Möglichkeit in einem speziellen Boot-Camp das Schießen zu üben, werdet ihr aus Langeweile schnell wieder beenden.

Optik: Mal so, mal so

Die Figuren und deren Gesichter in Yakuza: Dead Souls sind ansehlich und wirken authentisch. Auch das Viertel Kamurocho ist lebhaft und glaubwürdig. Nur bei den Umgebungen machte sich Entwickler Sega leider wenig Mühe. Details sind kaum auszumachen und die Straßen sind karg und ohne Besonderheiten. Nach europäischen Maßstäben hat der Soundtechniker bei Yakuza: Dead Souls völlig daneben. Statt genreüblicher bedrohlicher Klänge, röhrt fast durchweg rockige Musik durch die Lautsprecher. Das wiederum passt zu dem etwas ironischen Grundton des Spiels, das eigentlich kein ernsthafter Survival-Horror sein möchte. Die Onlineanbindung ist bescheiden ausgefallen. Zu den Features gehört zum einen ein Onlineranking aller abgeschossenen Zombies und ein Shop, in dem ihr neue Anzüge für eure Helden kaufen könnt.

Fazit

Sascha Sharma - Portraitvon Sascha Sharma
Das Experiment „Zombie trifft auf Yakuza“ ist erfreulicherweise recht gut gelungen. Dabei hat die Zombieschnetzelei mit den Vorgängern so gut wie gar nichts gemeinsam. Und auch mit Originalität kann Yakuza: Dead Souls nicht gerade glänzen. Bedient sich das Spiel doch offenkundig beliebten Genrevertretern wie Left 4 Dead. Dieser Ideenklau tut aber nichts zur Sache, da Sega ein unterhaltsames Abenteuer geschaffen hat. Die kurzweilige und schnelle Action sowie das Waffen-Modding-System sind spaßig inszeniert und eingängig. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und die frei begehbare Zombiezone lockt, um auf Entdeckungsreise zu gehen. Wieso dann also keine höhere Wertung? Es sind die kleinen Dinge, die in Yakuza: Dead Souls stören, wie die zu langen und nervigen Ladezeiten, die mäßige Inszenierung, die fehlenden deutschen Untertitel, die hakelige Steuerung oder die nervigen Rücksetzpunkte. Wen das nicht vergraulen kann und wer auf nicht ganz so düstere Zombie-Action für Zwischendurch steht, der kann bei Yakuza: Dead Souls ruhig zuschnappen.

Überblick

Pro

  • cooles Szenario
  • spaßige Action
  • mehrere Hauptcharaktere
  • Story- und Nebenmissionen
  • interessantes Waffen-Modding

Contra

  • lange und störende Ladezeiten
  • etwas fummelige und ungenaue Steuerung
  • weit auseinander liegende Speicherpunkte
  • nur englische Texte und japanische Sprachausgabe
  • Soundtrack ist Geschmackssache

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