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Test - WipEout Omega Collection : Make the Future great again

  • PS4
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In Zeiten von Uncharted, The Last of Us und ähnlichen Grafikbomben gehört WipEout schon lange nicht mehr zu den Vorzeigetiteln der Sony-Konsolen. Vielmehr ist die Serie ein gepflegtes Kleinod, das daran erinnert, mit welchem Elan Sony einst den Konsolenmarkt stürmte. In der der WipEout Omega Collection sind zwar keine Klassiker der ganz alten Tage vertreten, aber drei Titel der letzten Konsolengeneration, die noch immer jede Menge Spaß machen.

Wenn es nach der Vorstellungskraft der meisten Sci-Fi-Autoren geht, werden Räder zur Fortbewegung bald ausgedient haben. Wer will schon rollen, wenn er schweben kann? So auch im futuristischen Rennspiel WipEout, das seit 1995 auf Sony-Konsolen für Furore sorgt.

„Einspruch!“, schreien Videospielhistoriker an dieser Stelle. Die Klassiker WipEout und WipEout 2097 stammen nämlich ursprünglich von Psygnosis und erschienen anno dazumal auch für Sega Saturn, Nintendo 64 und den PC, wenn auch erheblich später und oft mit gekürztem Soundtrack. Spielt heute keine Rolle mehr. Sony schluckte Psygnosis vor einigen Jahren, wodurch die Rechte an Topmarken wie Lemmings und WipEout vollständig in Sonys Hände fielen.

Nur, was ist denn so besonders an diesem Rennspiel? Letztendlich geht es doch um eine ähnliche Formel wie bei vielen anderen Racern. Ihr steuert ein Gleiterfahrzeug über verschlungene Parcours, sammelt unterwegs Power-ups wie Raketen, Schutzschild, Minen und kurzzeitig nutzbare Autopiloten und versucht möglichst schnell ins Ziel zu kommen.

WipEouts Physik gehört zu den anspruchsvollsten dieses Genres, denn die Schwebeflitzer brüsten sich nicht zwingend mit unrealistischer Geschwindigkeit. Eher mit einer spürbaren Trägheit in Kurven, die ihr nur mithilfe sogenannter Luftbremsen meistert, die mit den Schultertasten des Controllers ausgelöst werden. Einfach nur rechtzeitig einlenken genügt also nicht. Anfahrgeschwindigkeit, Timing beim Abbremsen, der Moment, wenn die Luftbremsen greifen sollen - all das will berechnet sein.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal liegt im Design. Mit Ausnahme der leicht vergurkten PlayStation-2-Variante vermochte WipEout immer wieder eine ganz besondere Duftmarke zu setzen, die nicht nur durch spannungsgeladenen Spielspaß bestach. Den Kontrast gegenüber dem geistigen Vater F-Zero und späteren Konkurrenten wie etwa jüngst Fast Racing Neo bewahrt Sonys Marke vor allem durch die einzigartige Gestaltung abseits der Strecken.

WipEout zeichnet die Vision einer positiven, aber selten naiven Zukunft. Eine Art Techno-Tale einer möglichen realistischen Entwicklung unserer heutigen Gesellschaft, angereichert um wirksame, aber nie übertriebene Spezialeffekte, spektakulär schwindelerregender, aber nie zweckentfremdeter Streckengestaltung.

Die Sammlung WipEout Omega Collection vereint gleich drei Spiele der Marke, die die angesprochene Gestaltungsphilosophie beinahe perfektionieren. WipEout HD und WipEout HD Fury – beide aus dem PlayStation-3-Download-Angebot bekannt – wirken zwar an mancher Stelle ein wenig steriler als ihre farbkräftigen Vorgänger, begehen aber nie Stilbruch. Trotzdem ist es der PS-Vita-Ableger WipEout 2048, der besonders hervorsticht, weil sein Design ein noch realitätsnäheres Ambiente hat.

Es geht um ein Quasi-Prequel, bei dem man das Gefühl hat, Motoröl und Getriebeschmiere riechen zu können. Alle Gleiter wirken klobiger als gewohnt, offenbaren Rohre und Bauteile, die auf eine unvollkommene Entwicklungsstufe der Antigravtechnologie hinweisen. Im Rahmen dieser Sammlung ein besonders wertvoller Gewinn. Selbst unter den beinharten Sony-Gamern besitzen die wenigsten eine PS Vita. Somit ist die Chance, auf frische Inhalte zu stoßen, bei diesem Ableger am höchsten. Zudem weicht der Aufbau der Karriere ein wenig von den PS3-Episoden ab.

Nicht, dass man sich besonders viel Mühe mit dem Drumherum des Einzelspielermodus gemacht hätte. Letztendlich klappert man in allen drei Teilen rasterförmig aufgelistete Events ab (darunter Hotlaps, normale Rennen und Zeitfahrten) mit dem Ziel, genügend Punkte zu sammeln, um in die nächsthöhere Rennklasse aufzusteigen. Letztere wird nicht nur schwerer, weil die Kontrahenten aggressiver fahren und noch lieber Gebrauch von Extrawaffen machen. Auch neue Strecken mit besonders fiesen Schikanen, Korkenzieherkurven und engen Gassen erhöhen den Druck, bei stetig steigender Geschwindigkeit auf Kurs zu bleiben.

WipEout: Omega Collection - Alles was ihr wissen müsst
DIe WipEout: Omega Collection erscheint in Kürze für die PS4. In diesem Video sagen wir euch, was ihr alles über die Collection wissen müsst.

Der Rennalltag wäre somit leicht einseitig, gäbe es nicht die sogenannten Zonenrennen. Diese optisch vereinfachten, wenn auch in Geometrie und Farbgebung besonders stylischen Veranstaltungen sind theoretisch endlos und finden ohne Gegner statt. Nur steigt mit jeder absolvierten Runde die Geschwindigkeit eures Gleiters. Das Ziel liegt im schadlosen Absolvieren von besonders vielen Runden, ohne den Gleiter zu zerstören. Hier steht WipEout geschwindigkeitsmäßig keinem der Future-Racer-Konkurrenten nach.

Da die Grafik aller drei Ableger aufgemöbelt und für 4K-Darstellung optimiert wurde, besteht für Neueinsteiger keine Gefahr optischer Langeweile. Leider bestehenalle drei Klassiker völlig unabhängig voneinander . Ob 2048-Eposide, HD oder HD-Fury – bei allen beginnt ihr eine separierte Karriere mit eigenem Fortschrittsrahmen, was bedeutet, dass ihr dreimal bei null anfangt. Die Chance eines globalen Remixes samt großer, übergreifender Karriere hat man also nicht genutzt.

Dies ist nicht nur im Rahmen des Einzelspielerfortschritts bedauerlich. Auch bei Online-Begegnungen findet eine unnötige Trennung der Spielklassen statt. Nicht auszudenken, wie viel Abwechslung so eine Online-Session haben könnte, wenn sie ein übergreifendes Streckenportfolio und Gleiter aus allen Perioden böte.

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