Special - Die Wii U im Praxistest : Miiverse, eShop und Co.

Meinung Jens Quentin

Endlich neue Konsolen-Hardware! Nachdem mich ZombiU bereits während des Tests im Büro gefesselt und überzeugt hat, war ich auf meiner heimischen Wii U besonders darauf gespannt, ob das Konzept des Miiverse aufgeht. Und es geht hervorragend auf. Die Idee, die unterschiedlichen Foren direkt an Spiele zu knüpfen, wirkt auf den ersten Blick kurzsichtig gedacht. Aber neben dem Gefühl, sofort mit Gleichgesinnten einen virtuellen Raum zu teilen, ist es vor allem die Kommunikation über übergeordnete Themen, die exzellent funktioniert. Beispiele: Im ZombiU-Raum kann ich mich auch über die Werke von George A. Romero unterhalten, im Madden-13-Forum finde ich sofort Leute, die genau wie ich Fantasy-Football mögen. Im FIFA-13-Raum tauschen sich Fans über die aktuellen Leistungen ihrer Bundesliga-Clubs aus. Und im New-Super-Mario-Bros.-U-Forum herrscht eine rege Diskussion, welches denn nun das beste Nintendo-Spiel aller Zeiten sei. Die Nintendo-Titel sind sozusagen nur der Ankerpunkt für höher gelegene Kommunikationsebenen.

Ernüchternd war die Erfahrung, dass das Funksignal der Wii U bei mir zu Hause nicht mal durch die erste Wand reicht. Ich muss im selben Raum bleiben, was das Konzept des mobilen Spielens natürlich fast ins Lächerliche zieht. Darüber hinaus habe auch ich zweimal derbe Hardware-Freezes erlebt, bei denen es noch nicht mal mehr möglich war, die Konsole per Knopf auszuschalten. Ich musste den Netzstecker ziehen. Das bleiben hoffentlich seltene Ausnahmen. Kommen wir wieder zu den schönen Seiten der Wii U: dem eShop. Titel wie Trine 2 oder Nano Assault Neo zeigen, was für hohe Qualität bei herunterladbaren Spielen auf der neuen Nintendo-Hardware möglich ist. Ich hoffe nur, dass die Regale des eShops oft und regelmäßig mit hochklassigem Nachschub aufgefüllt werden.

Meinung Michael Zeis

Ich muss sagen, das Miiverse hat es mir schon jetzt angetan. Klar, grundsätzlich hat sich Nintendo hier bei den bekannten Social Communitys ordentlich was abgeguckt. Das Kunststück, das ihnen dabei gelungen ist, zeigt sich darin, wie rund das Ganze von Anfang an läuft, wie benutzerfreundlich und intuitiv Bedienung und Navigation sind und wie clever alles in das Wii-U-Gesamtkonzept verwoben wurde. Beispielsweise mitten in einem Spiel an einer schwierigen Stelle hängenzubleiben, einen Screenshot zu machen und ihn dann mit einem Hilferuf ins Miiverse zu senden, erweist sich schnell als tolles Feature. Vor allem wenn einem wenige Sekunden darauf schon zahlreiche hilfsbereite Miiverse-Nutzer virtuell unter die Arme greifen. Überhaupt ist der Umgang miteinander im Miiverse erstaunlich freundlich – durchaus ein weiterer Pluspunkt.

Ansonsten gefällt mir auch der Aufbau des eShops – er muss nur noch ordentlich mit Spielen gefüllt werden. Weniger begeistern mich die etwas zu langen Wartezeiten beim Wechseln zwischen diversen Wii-U-Anwendungen und das bisherige Spieleangebot für die Wii U allgemein. Als Zocker aus Leidenschaft habe ich Granaten wie Batman: Arkham City oder Ähnliches eben schon längst auf PS3 oder X360 gespielt. Dann bleiben für mich eigentlich nur noch ZombiU und New Super Mario Bros. U übrig – und das reicht mir schlicht noch nicht als Konsolenkaufgrund. Zudem hoffe ich immer noch, dass die richtigen, Wii-U-exklusiven Spielebomben erst noch kommen und dann vielleicht auch im Gegensatz zum aktuellen Line-up zeigen, was die Konsole technisch und – dank des zweiten Bildschirms – spielerisch wirklich draufhat.