Test - White Shadows : Berauschend düsterer PS5-Plattformer
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Fazit
Wie gerne würde ich an dieser Stelle eine uneingeschränkte Empfehlung für dieses kühne Indie-Debüt aus Deutschland aussprechen, wie gerne würde ich es doch von ganzem Herzen mögen. Denn ästhetisch ist White Shadows geradezu sensationell. Die außergewöhnliche Schwarz-weiß-Optik nach dem Vorbild expressionistischer Stummfilme reißt regelrecht in einen Rausch der Sinne und fällt für ein derart kleines Indie-Spiel sagenhaft detailliert und technisch virtuos aus. Auch die von literarischen Vorbildern wie George Orwell und Franz Kafka inspirierte, allegorische Geschichte über die Auflehnung gegen ein entmenschlichtes System der Ausbeutung und Unterdrückung fügt sich in das stimmige Gesamtbild eines visionären Spiele-Kunstwerks ein.
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Doch leider kann White Shadows spielerisch nicht mit diesem Anspruch mithalten. Die einzelnen Spielmechaniken mäandern einfallslos und unausgegoren zwischen Versatzstücken aktueller Puzzle-Plattformer aus dem Indie-Bereich, die diese schon deutlich raffinierter und kreativer verwirklicht haben. Die Rätsel sind seicht und fade, die Schleich-Passagen reichlich konventionell, und die Hüpfereien durch einen Hindernisparcours nerven eher, als dass sie Freude bereiten. Wenn mich ein Spiel selbst nach kurzen drei Stunden Spielzeit nicht traurig zurücklässt, dass es schon vorbei ist, muss ich ihm leider gestehen, dass es abseits seines rein ästhetischen Erlebens nicht so richtig Spaß gemacht hat.
Überblick
Pro
- sagenhaft schöne Schwarz-Weiß-Ästhetik
- technisch virtuos umgesetzt
- pointiert eingesetzte Musik aus Evergreens der Klassik
- vielschichtige Allegorie nach orwell’schem Vorbild
Contra
- spielerisch enttäuschend
- nur drei Stunden Spieldauer
Awards
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