Test - Warhammer 40.000: Dawn of War III : Von Space-Orks, Eldar und Marines
- PC
Ork bleibt Ork
Jede Fraktion hat ihren eigenen unverwechselbaren Charme. Da sind zum einen die chaotischen Orks mit ihrem ausgeflippten Erfindergeist und ihren abgefahrenen Konstruktionen, die wie aus Schrott zusammengeschusterte Blechbüchsen aussehen. Dann die Spacemarines mit ihrer wuchtigen Mischung aus militärischen Einheiten mit stark sakralem Einschlag und ihren Panzern, Mechs und Soldaten. Und zu guter Letzt die Eldar mit ihren riesigen Robotern, schwebenden Fahrzeugen und geschickten Schwertkämpfern.
Jede Fraktion spielt sich völlig unterschiedlich, weswegen während der Kampagne jede Mission mit Abwechslung glänzt. Auch bei den Verbesserungen heben sich die Völker voneinander ab. Während sich Eldar und Spacemarines durch Upgrades verbessern, lesen die Orks einfach Schrott vom Boden auf und rüsten sich damit auf. Ohnehin sind die Grünhäute versessen auf die Überbleibsel: Ork-Mechaniker basteln aus Schrott Wehrtürme und ganze Einheiten. Eldar können wiederum ihre Basen und Einheiten teleportieren. Je weiter die Kampagne fortschreitet, desto mehr Feinheiten und Details entdeckt ihr in dem sehr umfangreichen Einheitenportfolio.
Bau dir ein Heim
Im Grunde ist der Ressourcenabbau übersichtlich gestaltet. Es gibt nur Energie und Kristalle. Beide holt ihr euch von besetzten Ressourcenpunkten, die jedoch heiß umkämpft sind. Der Fokus liegt klar auf den Eliteeinheiten. Diese erhalten Erfahrungspunkte und wachsen während der Missionen zu regelrechten Monstern heran, die spielentscheidend sind, denn ihr erhaltet nach jeder Mission zusätzlich Schädel, die ihr in sogenannte Doktrinen investiert.
Das sind eure Spezialfähigkeiten, mit denen ihr andere Einheiten unterstützt. So könnt ihr aus normalen Soldaten wahre Trümpfe erschaffen, die um ein Vielfaches besser sind als ihre Standardversionen. Jeder Held hat gesonderte Fähigkeiten. Manche sind voll auf Angriff ausgelegt, andere Einheiten unterstützen eure Gruppe mit Heilung und Schadensboni. So richtig interessant wird der Einsatz dieser Einheiten, wenn ihr euch in den Mehrspielermodus begebt.
Wenig Umfang, viel Spaß
Bis zu sechs Spieler, zwei Teams: einfache Zutaten für einen gewaltigen Multiplayerspaß. Natürlich könnt ihr eure Parteien auch auf ein oder zwei Spieler verringern, der Ablauf ist aber immer wieder der gleiche: Ihr attackiert den feindlichen Schildgenerator, zerstört das Geschütz und vernichtet den Energiekern. Kampf um Ressourcenpunkte und um jeden Zentimeter Land sind an der Tagesordnung. Durch die Auswahl der Eliteeinheiten sowie deren Doktrinen legt ihr vor einer Partie schon eure Strategie fest.
Wie schon in der Kampagne sind auch hier die besonderen Einheiten die kriegsentscheidenden Mittel. Vor allem der geschickte Einsatz der Spezialfähigkeiten macht sich bemerkbar. Steigen eure Eliteeinheiten im Level auf, schaltet ihr neue Outfits und Fähigkeiten frei. Spaßig ist das allemal, doch ist der Umfang zum jetzigen Zeitpunkt noch viel zu gering. Gerade einmal acht Karten und nur einen einzigen mageren Spielmodus gibt es. Vor allem ein Modus, der sich nur auf Eliteeinheiten beschränkt, wäre wünschenswert gewesen. Vielleicht liefern die Entwickler aber bald Nachschub.
Ein neuer Anstrich gefällig?
Relic dachte bei diesem Teil ganz besonders an die Fans der Tabletop-Vorlage: Die wunderbar chaotische und düstere Fantasy-Zukunftsvision des Warhammer-40.000-Universums wurde hervorragend eingefangen und an jeder Ecke finden Freunde des Originals Details, an denen sie sich erfreuen können wie etwa die Dialekte der Orks.
Ein weiterer Fanservice ist der Abschnitt „Armeefärber“. Hier könnt ihr eurer Armee einen eigenen Anstrich verpassen und sie mit Logos versehen. Was in der realen Welt Hunderte Stunden Arbeit, viel Geduld und ein ruhiges Händchen verlangt, geht hier binnen Sekunden. Auch in der Elitegalerie frönt man der Liebe zu detailverliebten Modellen, denn dort dürft ihr die besagten Einheiten in all ihrer filigranen Pracht bestaunen und deren Hintergrundgeschichten lesen.
Entwickler Relic lässt bei diesem Teil in technischer Hinsicht Konstanz vermissen. Ist das Intro noch episch gerendert, wird zwischen den Missionen häufig zu einer comichaften Inszenierung oder zu simplen Audiobeiträgen gewechselt. Das ist zum Teil schon sehr spartanisch. Die Comicstrips sind zwar passend und fangen das Flair gut ein, doch hätten wir uns etwas mehr von den fein animierten Videos vom Anfang gewünscht. Die Gefechte sehen aber gelungen aus und strotzen vor lebendigen Animationen und prächtigen Designs.
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