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Preview - Visage : Das Haus der Angst

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Ende letzten Jahres ist Hideo Kojima bei Konami ausgestiegen. Damit wurde seinem Horrorprojekt Silent Hills der Todesstoß versetzt. Jetzt arbeiten ambitionierte Indie-Entwickler fieberhaft daran, die Idee des Psychogrusels trotzdem Wirklichkeit werden zu lassen. Eines der vielversprechendsten Projekte ist Visage, das dem Original optisch schon mal mehr als zur Ehre gereicht. Auch wollen dessen Macher nicht einfach dreist kopieren, was der Japaner vorlegte, sondern noch eine Schippe Angst und Überraschung drauflegen.

Es war eines von Kojimas typischen Verwirrspielen. Auf der Sony-Pressekonferenz zur gamescom 2014 wurde mit einem kurzen Trailer ein Horrorspiel namens P. T. angekündigt. Dahinter sollte das kleine Studio 7780s stecken. Binnen weniger Stunden entpuppte sich die Demo des Titels jedoch als „playable Teaser“ für Silent Hills, den geplanten Reboot der Horrorsaga Silent Hill. Den wollte Kojima gemeinsam mit Regie-Ikone Guillermo del Toro stemmen. Zur Fertigstellung sollte es wegen des Beziehungsdramas von Konami und Kojima aber nie kommen.

Der Eindruck von P. T. und dem, was Silent Hills hätte werden können, blieb und inspirierte nicht zuletzt das Team kanadischer Entwickler, das gerade Visage anschiebt. Das Spiel nahm bereits im Herbst 2014 seinen Anfang, als Jonathan Vallières den Korridor aus P. T. als Fingerübung in der Unreal Engine 4 nachbaute. Denn ihn faszinierte, „wie diese so alltägliche Umgebung so Furcht einflößend sein kann.“ Als dann die Nachricht vom Aus von Silent Hills durch die Presse ging, konnte der Kanadier es nicht fassen. „Dann ging mir aber ein Licht auf“, sagte er. „Warum nicht selbst so ein Game bauen?“ Er legte einfach los und gründete Anfang 2015 mit dem Designer Jonathan Gagné das Indie-Studio Sad Square.

Visage - Alpha Gameplay Trailer
SadSquare hat in einer Kickstarter-Kampagne das neue Horror-Game Visage angekündigt, das sich z.B. an P.T. orientiert.

Antlitz des Bösen

Anders als das Vorbild beginnt Visage nicht in einem Betonraum, sondern in einem Badezimmer – „irgendwann in den 1980ern“, wie Vallières zu Protokoll gibt. Sichtlich verwirrt und mit einem Keuchen erwacht ihr dort in der Wanne. Der Blick ist erst verschwommen, wird aber rasch klarer. Toilette, Waschbecken und ein verschmierter Spiegel. Hinter der Badezimmertür tut sich dann ein ganzes Haus zur Erkundung auf. „Es ist groß genug, um dich erst mal richtig zu verwirren“, erläutert Jonathan Gagné die Szene. Die Bilder an den Wänden, der Laminatfußboden und der insgesamt viktorianisch angehauchte Stil erinnern frappierend an die Silent-Hills-Demo. Doch der offene Spielfluss von Visage soll sich auch an Titeln wie Amnesia oder Gone Home orientieren.

Ihr könnt euch frei entscheiden, ob ihr zunächst den zweiten Stock durchkämmt, in dem ihr euch befindet, oder ins Erdgeschoss stapft. Gemächlich ist die Gangart, wenn es die Treppe hinabgeht. Dabei knarren die Stufen und eine Uhr gibt ein „Gong-Gong“ von sich. Das Haus selbst erscheint groß und nobel. Alles ist in einer beinahe fotorealistischen Optik gehalten. Spiegelungen, Schatten, Texturen: beeindruckend. „Wir möchten, dass es den Spielern vertraut vorkommt“, führt Gagné an. „Wenn dann etwas in diese Vertrautheit eindringt oder sich davon absetzt, wirkt es umso stärker.“ Tatsächlich fallen etliche Dinge ins Auge, die nicht der heilen Welt entsprechen, die man in einer solchen Residenz vermuten würde.

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