Test - UEFA Challenge : UEFA Challenge

Natürlich gibt es auch reichlich Zwischensequenzen.

Sehr schnell merkt ihr bei diesen, dass die Steuerung überhaupt nicht für ein gut ausgeklügeltes Aufbauspiel geeignet ist. Flanken werden vom Gegner kompromisslos abgefangen wenn ihr nicht gleich eine Kopfballverlängerung zum nächsten Spieler macht. Bei langen Pässen ist auch immer ein Bein vom Gegner dazwischen. Diverse Tricks braucht ihr auch nicht zu versuchen. Nur in wenigen Situationen kann dieses Element wirklich sinnvoll eingesetzt werden (zum Beispiel wenn der Gegner gerade ein Eckball hatte und die Abwehr aufgerückt ist, dann kann man mit einem Doppelpass oder Laufpass durchbrechen). Einzig was bleibt sind Einzelläufe und viele Kurzpässe. Jedoch läuft es auch hier nicht wie geschmiert. Die Entwickler haben leider auf jegliche Möglichkeit eines gezielten Passes verzichtet. Wenn ihr den Pass-Button drückt, dann spielt der Spieler den nächstgelegenen Kollegen an - egal in welche Richtung ihr gerade steuert. Damit landet auch nicht jeder Pass wo er hin soll. Vor allem in Torsituationen ist es ärgerlich, nicht vernünftig passen zu können und auch Flanken von Aussen finden selten ihr Ziel.

Um also Erfolg zu haben, bleiben euch praktisch nur Einzelläufe. Wenn dann mal die Abwehr durchbrochen wurde, kommt ein Schuss aufs Tor. Dadurch, dass ihr die Taste eine Weile gedrückt lassen müsst, um stärker zu schiessen, gehen wertvolle Sekunden verloren. So viel Zeit bleibt aber vor dem Tor nicht - daher fallen die Schüsse oft eher schwach aus. Ein Effet ist ebenfalls nicht gezielt möglich und daher müsst ihr immer einen Haken vor dem Torwart schlagen, damit ihr ihn ausspielen könnt. Meiner Meinung nach ist solch eine Steuerung bereits seit Jahren veraltet. Das typische Spiel auf dem Rasen sieht folglich so aus: Gegner angreifen lassen und Ball wegnehmen. Mit der Pille langsam nach vorne Laufen und versuchen, mit einem Spieler möglichst viele Gegner zu umlaufen. Wenn dann zufällig ein Mitspieler frei von Gegenspielern ist, folgt der Pass. In den Strafraum geht es immer fast mittig, damit der Haken geschlagen werden kann, um den Torwart auszutricksen.

Gute Aktionen könnt ihr in der Wiederholung Revue passieren lassen.

Ein weiteres Manko besteht in der Steuerung bei der Abwehr. Es ist nicht möglich, die Kontrolle über einen Abwehrspieler zu wechseln - das geht automatisch. Ich habe es wirklich lange genug versucht, aber es geht bloss automatisch. Und dann ist der Gegenspieler schon so gut wie durch, ehe ihr die Kontrolle über den Abwehrspieler bekommt. Bei guten gegnerischen Mannschaften fangt ihr euch so sehr schnell ein Tor, ohne überhaupt eine Chance auf Gegenwehr gehabt zu haben. Ihr könnt euch vorstellen, dass so die Matches ziemlich schnell langweilig werden können. Ausserdem lässt auch die Spielgeschwindigkeit des Spieles zu wünschen übrig. Nicht nur dass das Geschehen auf dem Rasen langsam von sich geht. Die ruckelige Grafikengine trägt ihren Teil dazu bei, das Game zu verlangsamen. Vor allem bei schnellen Schüssen aufs Tor gibt es merklich Aussetzer. Nun, so etwas gibt's ja mittlerweile nicht mal mehr auf der PSone bei vergleichbaren Spielen. Es scheint, als ob sich das Team mit den Eigenheiten der PS2-Hardware nicht tiefgründig genug vertraut gemacht haben und das Spiel relativ lieblos und schnell fertig gestellt haben. Dies könnte auch erklären, weshalb die Grafik manchmal verschwommen wirkt.

Dabei wollten die Entwickler gerade auf diesem Sektor so richtig loslegen. Das Publikum sollte animiert sein und sich den Spielbegebenheiten anpassen. Man sollte Pressevertreter und Linienrichter, sowie die Auswechselbank am Spielfeldrand sehen. In diesem Punkten wurde sogar gehalten, was versprochen wurde. Man sieht Schiedsrichterassistenten am Platz auf- und ablaufen und seine Leute auf der Auswechselbank herumlungern. Lediglich das Publikum besteht nur aus Pixel, die in regelmäßigen Abständen die Arme hochreissen und wieder fallen lassen. Richtig gut gelungen ist hingegen das Wetterfeature. Zum Beispiel hinterlässt Regen kleine Spritzer oder Hagel bleibt kurzweilig auf dem Rasen liegen. Bei sonnigem Wetter jedoch passen die Schattenwürfe nicht zur entsprechenden Tageszeit - da hat 'FIFA 2001' eine Menge voraus. Gut gelungen sind des weiteren die Darstellung der Spieler. Bis auf wenige Ecken und Kanten wurden sie detailliert nachgebildetet und besitzen flüssige Bewegungsabläufe. Allerdings sind die Sportler hier etwas mundfaul und bewegen ihr Münder eher selten.

Während einer Saison wechselt selbstverständlich auch das Wetter.

Somit kommen wir zur soundtechnischen Gestaltung. Nun, die Reporter machen ihren Job recht anständig. Leider wiederholen sich die Sprüche in kürzester Zeit und schon bald wird das Gerede monoton. Die Hintergrundakustik ist insgesamt wirklich gut ausgefallen. Im Spiel hört man das Publikum gern mal jubeln und die Spieler ausbuhen. Insgesamt aber nichts, was einem wirklich vom Hocker hauen könnte. Zumal die Konkurrenz in etwa die selben Features auf ähnlichem Niveau bietet.

Da ihr nun bereits über alle Schwachstellen des Spieles aufgeklärt wurdet, sollten die einzelnen Spielmodi fairerweise auch noch zu ende aufgezählt werden. Immerhin bieten die ganzen Modi eine Weile Unterhaltung, auch wenn Abwechslung nicht unbedingt angesagt ist. Neben dem Training gibt es noch folgende Möglichkeiten: Schnellstart, hier dürft ihr eine zufällige Begegnung spielen, dem Freundschaftsspiel für bis zu vier Spieler, der Club Challenge, diverse vorgegebene Wettbewerbe (einige müssen erst freigespielt werden), eigens erstellten Ligen, sowie verschiedene Turniere, die ihr ebenfalls eigenhändig erstellen müsst. Der spielerische Schwerpunkt für einen Spieler liegt in der Club Challenge. Hier wählt ihr euer Team aus und spielt in einer Liga, wo es zunächst gilt den Abstieg zu verhindern. Nach und nach kämpft ihr euch nach oben und dürft auch an internationalen Pokalen und anderen Turnieren teilnehmen. 'Uefa Challenge' kommt übrigens mit einem eigenen Editor für die Mannschaften daher, in dem ihr recht unkompliziert die Namen und Spieler der Mannschaften abändern dürft.