Test - Two Worlds II: Pirates of the Flying Fortress : Piraten ahoi!
- PC
- PS3
- X360
Olorum = Dumpfbacken
Die neue Geschichte umfasst rund 15 Stunden, zuzüglich einiger Nebenaufgaben. Am eigentlichen Spielprinzip wurde nichts verändert. Ihr steuert den Helden aus der Third-Person-Perspektive, absolviert Dialoge und Quests und dazu massig dynamische Kämpfe. Letztere machen leider weitaus weniger Laune als im Hauptspiel, denn es haben sich zahlreiche Fehler eingeschlichen. Die KI speziell der Ork-ähnlichen Olorum agiert oft sehr dämlich, sie bleiben immer wieder in der Umgebung hängen oder finden nicht mal ansatzweise den Weg. Gerade an diesen Stellen wirkt die Erweiterung unfertig und überhastet, zumal die zuweilen zickige Kamera einem das Leben nicht unbedingt leichter macht. Ebenfalls ärgerlich ist, dass man als Spieler diesmal so gut wie keine Entscheidungsmöglichkeiten hat. Das war im Hauptspiel besser gelöst.
Dabei haben sich die Entwickler reichlich Mühe gegeben, außer den neuen Gebieten und der neuen Handlung noch weitere Verbesserungen und Erweiterungen zu integrieren. So gibt es massig neue Waffen, darunter die schicke, aber langsame Armbrust, und neue Rüstungen für Pferde. In den Dungeons erlebt ihr ordentlich inszenierte Bosskämpfe und löst sogar einige Rätsel, die durchaus anspruchsvoll gestaltet sind. Und was uns überaus beglückt: Das Inventar ist übersichtlicher, da nun mehr Felder angezeigt werden können. Was allerdings nichts am zeitaufwendigen Upgrade-System ändert, bei dem ihr einen Gutteil der Zeit damit beschäftigt seid, die Unmengen von Müll zu zerlegen, die ihr im Laufe der Geschichte einsammelt.
Immer noch sehr sehenswert
Sieht man von den erwähnten Fehlern ab, macht die Erweiterung technisch eine gute Figur. Die Umgebungen sind sehr hübsch und detailliert, allerdings sollte man den völlig überzogenen Bloom-Effekt in den Optionen ausschalten. Zudem wirken die Texturen auf die Entfernung etwas zu verwaschen. Das Spiel läuft dafür flüssig, die Ladezeiten sind kurz. Die Landschaft macht einen organischen und glaubwürdigen Eindruck und dank der guten Ausleuchtung und der Liebe zum Detail mangelt es nicht an Atmosphäre.
Die Charaktere überzeugen weniger, denn auch wenn diese extrem detailliert dargestellt sind, mangelt es massiv an Emotionen aufgrund der starren Gesichter und schwachen Gesichtsanimationen. Das ist schade, nimmt es dem Spiel doch viel von seiner Stimmung, zumal die Dialoge nun kameratechnisch deutlich besser als im Hauptspiel inszeniert sind.
Dafür gibt es bei der Vertonung wenig zu meckern, sieht man mal vom flapsigen Humor ab. Die Sprecher agieren professionell und nur selten aufgesetzt. Die Musik passt gut zum Geschehen und die Umgebungsgeräusche sind ebenfalls sehr ordentlich.
Kommentarezum Artikel