Test - Torchlight II : Licht in dunkler Nacht
- PC
Blizzards Action-Rollenspiel Diablo hatte in den letzten 16 Jahren unzählige Nachahmer, die wegen fehlender Eigenständigkeit jedoch weitgehend unbeachtet blieben. Durch den Mangel an Innovationen fristete das Genre irgendwann nur noch ein Schattendasein. 2009 machten sich ein paar ehemalige Blizzard-Mitarbeiter mit Torchlight daran, der düsteren Hack-'n'-Slay-Landschaft ein neues Glanzlicht zu bescheren. Mit großem Erfolg: Obwohl das Spiel einige Schwächen besaß, schaffte es endlich wieder ein Titel, die Suchtspirale heftig rotieren zu lassen. In Torchlight II sollen diese Mängel durch verbesserte Technik, große Außenareale und den brandneuen Online-Modus endlich der Vergangenheit angehören.
Nachdem der Drache Ordrak am Ende des ersten Teils besiegt war, hätte eigentlich wieder Ruhe und Frieden ins kleine Städtchen Torchlight einkehren sollen. Leider nutzt ein fieser Alchemist die Gunst der Stunde, um sich das Herz des toten Drachen zu schnappen. Mithilfe dieses mächtigen Artefakts zieht er eine Schneise der Verwüstung durch den Kontinent und attackiert sämtliche Wächter der Elemente. Zeit für einen neuen Helden, die alte Ordnung wiederherzustellen. Prinzipiell gewinnt Torchlight II keinen Preis für die originellste Handlung, bei einem Action-RPG erwartet aber auch niemand eine Oscar-reife Geschichte.
Bevor ihr dem Bösen den Kampf ansagen könnt, müsst ihr euch im Charaktereditor für eine der vier überarbeiteten Heldenklassen entscheiden. Neben den üblichen Verdächtigen, wie Magier und Berserker, stehen ein Schusswaffenfanatiker namens Outlander und ein hammerschwingender Maschinist zur Auswahl. Das ist im Gegensatz zum Barbar-Magier-Amazone-Einerlei des Vorgängers eine sinnvolle Verbesserung und sorgt für ein frisches Spielgefühl. Dann geht es ans Auswählen des Begleittieres. Der treue Kamerad erweist sich im Laufe des Abenteuers als nützlicher Mitkämpfer und Dienstbote.
Wohlfühlpaket
Auf den ersten Blick bietet Torchlight II im Hack-'n'-Slay-Bereich wenig Neues. Ihr kämpft euch in der Iso-Perspektive durch eine Comic-Umgebung, nehmt Aufträge an und plündert reihenweise Monsterkadaver und versteckte Schatzkisten. So erbeutet ihr unaufhörlich Waffen und Ausrüstungsgegenstände, die allesamt Vor- und Nachteile besitzen. Durch die massenhaft vorhandenen Items macht das altbekannte Spielprinzip vom ersten Moment an unheimlich viel Spaß. Wie beim Vorbild Diablo geht die Bedienung leicht von der Hand, sodass sich auch Einsteiger sofort zurechtfinden. Gelaufen und gekämpft wird komplett mit der Maus, das Inventar ist übersichtlich gestaltet und lässt sich per Knopfdruck aufräumen. Wer unter Orientierungslosigkeit leidet, aktiviert die Automap, auf der Quests, besondere Kisten und Auftraggeber angezeigt werden.
Um aus der Menge an Ausrüstung immer die besten Stücke zu wählen, könnt ihr alles bequem miteinander vergleichen. Diese Genre-Standards wurden von den Entwicklern um etwas mehr Komfort erweitert. So kann das flinke Begleittier in der Stadt unnütze Gegenstände verkaufen, egal wo der Spieler sich befindet. Auf diesem Wege erhaltet ihr auch im tiefsten Verlies Tränke und Schriftrollen, ohne euch ständig hin- und herteleportieren zu müssen. Betritt man eine Stadt, ist diese meist klein und kompakt, was unnötige Laufwege erspart. Das sorgt für reibungslosen Spielspaß ohne Unterbrechungen.
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