Test - Tony Tough 2 : Tony Tough 2
- PC
Des weiteren seid ihr in manchen Kapiteln ziemlich auf euch alleine gestellt und wisst gar nicht so recht, was ihr als nächstes machen sollt. Dies wird dank des etwas unglücklichen Areal-Umfangs verstärkt: Während ihr in den ersten beiden Kapiteln jeweils nur eine Räumlichkeit erkundet, habt ihr gleich danach fast das ganze Dorf vor Augen. Dementsprechend ist Kapitel Drei auch mit deutlichem Abstand das umfangreichste, danach wird die Designstruktur wieder um ein Vielfaches kleiner.
Ups... schon fertig?Das letzte Ärgernis ist mit großem Abstand das Gravierendste: Der Gesamtumfang von ‘Tony Tough 2’ ist verdammt klein. Unsere Komplettlösung umfasst nicht mal vier Seiten, die Spielzeit wird nur aufgrund der ‘Suche nach dem nächsten Rätsel’-Problem und der vielen Lauferei, welche euch bevorsteht, gestreckt. Letzteres kommt nicht zuletzt dank einiger Straßen zustande, welche keinen Zweck erfüllen. Sie machen das Dorf zwar etwas größer und damit glaubwürdiger, doch aus Sicht des Spielers nervt es enorm, wenn er immer wieder die gleichen, leeren Strecken zurücklegen muss. Dieser Umstand wird noch durch ein paar seltsame Situationen verschärft, in denen der gute Tony während eines Dialoges einfach mal ans andere Ende des Ortes verfrachtet wird, ohne das es Sinn machen würde bzw. eine vernünftige Erklärung nachgereicht wird.
Auch die Steuerung ist nicht fehlerfrei, obwohl das grundlegende ‘Point’n’Click’-Prinzip sehr gut funktioniert: Es gibt jeweils ein Icon zum Anschauen, Benutzen und Nehmen, letzteres wird im Inventar durch ein Tony Tough-Icon ersetzt, womit ihr Gegenstände ganz leicht mit unserem Protagonisten kombiniert. Dafür reagiert das Spiel auf Mausklicks etwas störrisch, speziell wenn ihr langgezogene Dialoge überspringen möchtet. Diese wiederum werden immer wieder von Animationen unterbrochen, welche sich NICHT abkürzen lassen.
Die Kameraperspektive wechselt von Ort zu Ort und auch damit sind wir nicht zufrieden. Manche Wechsel wirken sehr verwirrend, in seltenen Fällen kommt sogar Tony selber durcheinander und läuft plötzlich in die falsche Richtung, ohne dass wir einen Mausklick getätigt hätten.
Bugs im SpielNicht einmal vor Abstürzen ist das Programm sicher, wobei wir die unfreiwillige Rückkehr ins Betriebssystem immer bei den gleichen Ereignissen erzielen konnten, welche zum Glück nicht für die Lösung des Spieles relevant waren. Dazu stören penetrante Ton-Bugs, gegen Ende hin wurden wir beispielsweise mit einer Art Kaminfeuerknistern dauerhaft geplagt oder beim Ablaufen der immer gleichen Straße ertönte plötzlich das Gluckern von Wasser. Selbst das Optionsmenü ist nicht fehlerfrei, so ließen sich auf Anhieb keine Untertitel einstellen oder die Sound-Effekte vollständig abschalten.
PräsentationÜberhaupt ist der Sound eine echte Enttäuschung, obwohl sich dtp enorm viel Mühe bei der Sprecherwahl gegeben hat. Egal ob Herbert Feuerstein, Roseanne Barr oder Bart Simpson, viele Stimmen erkennt ihr schnell aus Funk und Fernsehen. Leider haben sich einige Sprecher weniger Mühe gegeben und klingen abgehakt, sowie gelangweilt. Dies gilt zum Glück nicht für Tony Tough selber, der uns allenfalls mit seinem Running Gag-Spruch ‘Bei allen fliegenden Untertassen!’ gehörig auf den Senkel ging. Noch eine ganze Ecke nerviger mutet die Musik an, wenn überhaupt welche zu hören ist.
Grafisch schwankt das Spiel zwischen einer mauen Technik und einer gar nicht mal so schlechten Art Direction. Auf der einen Seite ist es enorm peinlich, wenn während der gerenderten Videos im Hintergrund flimmernde Objekte zu sehen sind. Auf der anderen Seite ist das Dorf glaubwürdig zusammengestellt und die Comic-Charaktere beziehen ihren eigenen Charme durchaus auch von ihrem merkwürdigen, jedoch zum Spiel passenden Aussehen. Auch die Animationen sind insgesamt ganz ordentlich, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Beispielsweise ploppen in einer Szene mehrere Figuren aus zwei Autos heraus, als ob Scotty sie hinaus gebeamt hätte.
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