Test - TimeSplitters Future Perfect : TimeSplitters Future Perfect
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Allerdings wurde das Zeitreise-Feature insgesamt nicht so recht konsequent genutzt – wieso muss sich Cortez während des ersten Weltkriegs durch eine Burg kämpfen, weshalb erkundet ihr in den 90er Jahren ein Geisterschloss und warum steht in den 60er Jahren ein waghalsiges Westernzug-Level an? Ein weiterer Kritikpunkt des Story-Modus ist die mäßige KI. Ihr werdet zwar oft von einem CPU-Kollegen begleitet, der ballert aber ziemlich unmotiviert auf die Feinde, welche ebenfalls nicht gerade bewegungsfreudig und clever agieren. Immerhin sorgen nicht zuletzt die vielen Gags dafür, dass ihr das Joypad nicht allzu rasch zur Seite legt. Immer wieder belauscht ihr komische Dialoge der Gegner, lest schräge E-Mails und bekommt witzige Zwischensequenzen zu sehen. Ab und zu trifft Cortez sogar auf ein unterstützendes Vergangenheits- oder Zukunfts-Ich, sodass ihr einige Szenen aus verschiedenen Perspektiven mehrmals erledigt.
Arcade- und Multiplayer-FreudenLeider ist der Story-Modus recht kurz ausgefallen – erfahrene Spieler sehen nach etwa sechs bis sieben Stunden den Abspann. Trotzdem dürfte die Disc noch einige Zeit in eurer Konsole rotieren, denn die übrigen Modi sind eigentlich unterhaltsamer als der Story-Part. Einzelspieler toben sich im Arcade-Modus aus. Dort erstellt ihr ähnlich wie beim Multiplayer-Teil ein Match und kämpft gegen ordentlich agierende Bots. Darüber hinaus gibt es einen Liga-Teil, in dem ihr in 27 Missionen auf Highscore-Jagd geht. Wem dies immer noch nicht reicht, der kann sich im Karteneditor austoben. Dieser ist noch umfangreicher ausgefallen als in ’TimeSplitters 2’ und dürfte Hobby-Spielentwickler zufrieden stellen. Es ist sogar möglich, eigene Herausforderungen mit CPU-Kontrahenten zu basteln oder beispielsweise eine Fahrzeug-dominierte Map zu gestalten.
Der Multiplayer-Modus war schon seit jeher das Steckenpferd der ’TimeSplitters’-Reihe und tatsächlich kann dieser Part auch in der neuesten Version überzeugen. Bis zu vier Spieler können sich im Splitscreen austoben – wahlweise mit Unterstützung von Bots. Des Weiteren darf der Story-Modus zu zweit kooperativ bestritten werden. Besondere Mühe haben sich die Entwickler beim Online-Modus gegeben. Ihr könnt die Multiplayer-Matches auf PS2 und Xbox auch online bestreiten – auf der Sony-Konsole zocken acht Spieler miteinander, auf der Xbox sind es doppelt so viele. Der GameCube muss ohne Online-Modus auskommen, wodurch diese Fassung auch die schlechteste Wertung von uns bekommt. Der Online-Part macht nämlich richtig Spaß, auch wenn die EA-Server bei unseren Testsessions zuweilen etwas rumgezickt haben. Besonders gefallen hat uns die Möglichkeit, erstellte Maps von anderen Spielern herunterzuladen und in Online-Herausforderungen gegen die Highscores von anderen Spielern anzutreten.
Technisch ist ’TimeSplitters Future Perfect’ etwas unspektakulär ausgefallen. Die Levels sind ziemlich detailarm und optisch eintönig. So können die Texturen zwar qualitativ überzeugen, verlieren aber schnell ihren Reiz, da sie zu oft verwendet werden. Ärgerlich ist außerdem die instabile Framerate – ständig wechselt das Scrolling zwischen butterweich und furchtbar ruckelig. Der typische ’TimeSplitters’-Charme mit der bunten, Comic-artigen Grafik, der atmosphärischen Beleuchtung, den ansehnlichen Effekten und den witzig animierten Charakteren wird aber auch im dritten Teil gut vermittelt. Die PS2-Version ist etwas weniger hübsch als die GameCube- und die Xbox-Fassung, da die Texturen weniger detailliert und bunt sind und es stärker ruckelt. Dafür fällt die GameCube-Version in puncto Steuerung etwas schlechter aus als die anderen beiden Varianten. Der Sound kann auf allen Systemen überzeugen. Die Musik passt zur jeweiligen Epoche, die Soundeffekte klingen gut und die deutsche Sprachausgabe geht ebenfalls insgesamt in Ordnung.
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