Test - Secret of Monkey Island: Special Edition : Der Adventure-Klassiker in neuem Gewand
- X360
Guybrush Threepwood veränderte meine Welt, als ich noch jung war. Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, als ich mir The Secret of Monkey Island für den Amiga gekauft habe. Voller Ehrfurcht habe ich erst mal Sicherheitskopien der vier Disketten gemacht und dann nur von diesen gespielt, damit dem Original ja nichts passiert. Und als der Vorspann dann über den Bildschirm flimmerte und die Musik mich packte, wusste ich, das nichts mehr so sein würde, wie es einmal war.
Ende der 80er und Anfang der 90er war das Adventure DAS Genre schlechthin auf dem PC. Vor allem die Firmen Sierra und Lucasfilm (ab Ende 1991 bekannt als LucasArts) lieferten sich einen ständigen, erbitterten Kampf um den Rätselthron. Auf der einen Seite gab es Perlen wie Space Quest, Leisure Suit Larry oder auch Kings Quest, auf der anderen Maniac Mansion, Zak McKracken und Indiana Jones. Doch ein Spiel verwies sie alle in ihre Schranken: The Secret of Monkey Island. Das Piraten-Point-&-Click-Spiel, welches unter anderem von dem Disney-Fahrgeschäft „Pirates of the Caribbean" inspiriert wurde, war die perfekte Mixtur aus Kopfnüssen, Humor und skurrilen, liebenswerten Charakteren.
Diese Mischung hat auch im Jahre 2009 nichts von ihrem Charme und ihrer Qualität verloren. Auch heute noch stellt das Spiel seine Konkurrenz in den Schatten und ist ganz vorne bei den Adventures dabei. Alle, die damals noch gar nicht geboren oder noch zu jung waren, bekommen jetzt die Chance, diesen Meilenstein doch noch zu erleben: In einer grafisch verbesserten Version, die auch mit Sprachausgabe ausgestattet ist und auch für die Xbox 360 erscheint. Doch wie gut sind die Änderungen? Stören sie gar das Spielerlebnis? Und können sie vor allem einen Fan der ersten Stunde überzeugen?
Aus eins mach zwei
Die Special Edition von Monkey Island 1 beinhaltet zwei Versionen des Spiels: Das grafische Remake mit Sprachausgabe, orchestraler Musik und leicht verändertem Bedienmenü sowie die rare Enhanced-CD-Rom-Version des Originals, die das SCUMM-Menü von Teil zwei hat und ebenfalls verbesserte Musik bietet. Auf Knopfdruck könnt ihr zwischen diesen beiden Fassungen nahtlos hin- und herschalten. Dies offenbart aber gleich ein Manko des Spiels: Man kann die Sprachausgabe der optischen Neuauflage nicht mit der klassischen Version kombinieren.
Warum dieses Feature fehlt und man die Sprachausgabe nicht bei beiden Versionen zuschalten kann, ist unverständlich, schließlich sind die Texte dieselben. So hätten Fans, die sich mit dem neuen Grafikstil nicht anfreunden können, wenigstens die Originalversion mit hervorragender Sprachausgabe spielen können. Diese liegt allerdings nur auf Englisch vor. Zuschaltbaren Dialogtext gibt es auf Deutsch. Wer mit beidem spielt, sollte sich aber vor allem bei den Schwertkämpfen auf eine Sprache festlegen, da die verbalen Angriffe und Konter nicht immer eins zu eins übersetzt wurden und es somit zu kleinen Verwirrungen kommen kann.
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