Test - The Legend of Zelda: Twilight Princess : Links bestes Abenteuer aller Zeiten?
- Wii
Die einzig größere, nennenswerte Konzept-Neuerung (abseits der Wii-Steuerung, dazu später mehr) bezieht sich auf die Idee mit der Trennung zwischen Link als Mensch und als Wolf. Ersterer ist die klassische ‘Legend of Zelda’-Spielfigur mit der ihr vorrangig lauft, reitet, klettert oder per Schwert kämpft, letzterer muss hingegen auf all die vielen Fähigkeiten, welche Link als Mensch besitzt, verzichten. Dafür kann er problemlos durch Schnee rennen, ohne dabei seinen Gang verlangsamen zu müssen, oder er kann Gerüche aufnehmen und Fährten erschnüffeln. Überhaupt habt ihr als Wolf zwei Arten von Wahrnehmungsmöglichkeiten: Eine ganz normale und eine bezogen auf euer Gespür. In letzterem Falle wird eure Sicht eingegrenzt und alles um euch herum sieht deutlich dunkler aus, dafür könnt ihr nur so unsichtbare Gegner aufspüren oder vergrabene Objekte orten.
Der Kampf ist wiederum sehr klassisch angelegt, egal ob als Mensch oder als Wolf. Letzterer hat deutlich weniger Optionen, d.h. er kann ‘nur’ beißen, nach vorne hechten und mit einem speziellen Angriff mehrere Gegner gleichzeitig töten. Ersterer kämpft im großen und ganzen ähnlich wie der ganz kleine Link aus ‘Wind Waker’, wobei ihr im Unterschied dazu viele Manöver erst einmal lernen müsst.
Weltklasse Design ... mal wiederDas Spieldesign gehörte immer zur absoluten Stärke der Serie und erneut schlägt es die versammelte Konkurrenz des Jahres um Längen. ‘Twilight Princess’ hebt sich immens vom stereotypischen Schalter drücken ab und zeigt, wie man mit viel Liebe zum Detail und vor allen Dingen mit enorm viel Abwechslung den Spieler motiviert. Es gibt so viele Kleinigkeiten, welche in anderen Spielen bis zum Erbrechen wiedergekaut werden würden und hier jedoch nur kurz zum Einsatz kommen, allein deshalb, damit knapp eine halbe Stunde später ein anderes Element zum Zuge kommen kann.
Ein ganz besonderes Lob erhalten die exzellenten Endgegner, wobei hier sicherlich einige Profi-Zocker den mit anderen Spielen vergleichsweise einfachen Schwierigkeitsgrad monieren werden. Doch dabei sind diese Bosse gar nicht so viel einfacher, sie sind eben nur nicht so nervig, wie es bei fast allen anderen Action/Adventures oder Action/Rollenspielen (leider) der Fall ist. Nintendo legt es nicht auf stundendenlange Kämpfe an, nur weil ihr vor dem finalen Gegner eines Dungeons steht. Stattdessen sollt ihr einfach clever denken.
Hat das Spieldesign auch Fehler? Ja, einen einzigen: Zwischen den Dungeons müsst ihr zwangsläufig auf der Oberwelt herum wandern. Anfangs ist die Gewichtung auf letztere sogar mehr als deutlich, andersherum ausgedrückt dauert es gut fünf bis zehn Stunden, bis ihr den ersten ‘Zelda’-typischen Dungeon erreicht. Doch gegen Ende mutet die Oberwelt gelegentlich als Mittel zum Zweck an: Sie ist stellenweise einfach nur dazu da, von einem Dungeon zum nächsten zu gelangen. Dies resultiert in etwas öden ‘reise von Person A zu Person B zu Person C’-Aufgaben, ohne dass zwischendurch etwas aufregendes passiert.
Überraschend großDieses kleine Manko wird ein wenig durch den enormen Umfang der Oberwelt bedingt, denn das Land rund um die Hauptstadt Hyrule ist für ein Action-Adventure/RPG-Hybrid riesig. Zum Glück gibt es Portale, welche ihr anfangs eingeschränkt und später nach Belieben benutzen dürft, und welche das Bereisen der Welt immens vereinfachen. Trotzdem kommt ihr um ein paar seichte Botengänge nicht herum, weil euch die Portale natürlich nicht Punktgenau zu jedem gewünschten Ziel bringen. Deshalb solltet ihr euer Pferd Epona nicht vergessen, welches sich aber ebenso erst ab einem bestimmten Zeitpunkt jederzeit und ohne große Umschweife herbeipfeifen lässt.
Wer sich abseits der Story vergnügen möchte, der schaut sich eine der zahlreichen optionalen Schauplätze und Abenteuer an: Diese reichen von kleinen Mini-Spielen, in denen ihr euch Extra-Rubine verdient oder auf Angeltour geht, bis hin zu komplexeren Sammelaufgaben, wo ihr z.B. auf der ganzen Welt nach goldenen Insekten oder unsichtbaren Gegnern jagt. Mit Rubinen könnt ihr im übrigen ein paar Gegenstände in diversen Läden einkaufen, wie z.B. Heiltränke, Bomben oder Pfeile für euren Bogen. Ein Großteil davon erhaltet ihr aber auch, mit ein wenig Geduld, innerhalb der Dungeons für lau.
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