Special - The Elder Scrolls V: Skyrim : Aus Fehlern nichts gelernt?

Das geht besser

Doch kommen wir auf die PC-Portierung zu sprechen. Über die könnten wir uns in dieser Hinsicht noch mehr aufregen. Auf des deutschen Spielers liebstem System kommt noch erschwerend hinzu, dass die Menüs für die Konsole und somit für eine Controller-Steuerung entwickelt wurden. Mit Maus und Tastatur durch die langen Gegenstandslisten zu navigieren, ist noch nerviger, als dies mit einem Analog-Stick zu tun. Manchmal würde man da liebend gerne dazu übergehen, einfach einen Xbox-360-Controller an den Computer anzuschließen und damit weiterzuspielen. Aber dann fällt wieder auf, dass für Kämpfe und Co die Maus doch besser geeignet ist. Immerhin: Die Favoriten lassen sich auf die Zifferntasten legen, was den Waffen- beziehungsweise Zauberspruchwechsel im Kampf wesentlich vereinfacht und die Gefechte somit auch dynamischer und flüssiger macht, da man nicht mehr ständig pausieren muss.

Bei den epischen Abenteuern im wundervollen Land namens Himmelsrand – was für ein toller Reim – fällt auf dem PC auch das Thema Grafik enorm ins Gewicht. Das fünfte Elder-Scrolls-Spiel sieht hier kaum besser aus als auf den Konsolen. Klar, wer einen ordentlichen Rechner daheim stehen hat, kann die Auflösung schön hochschrauben und Kantenglättung sowie anisotrope Filterung aktivieren. Aber gehört Skyrim auch zu den optischen Höhepunkten des Systems? Mitnichten, denn technisch ist Skyrim nicht das, was Oblivion einst war. Die Grafik hat sich längst nicht so stark weiterentwickelt, wie man es bei den Versprechungen von Bethesda (komplett neue Engine) erwartet hätte.

Auf den Konsolen fällt dies ob der Größe der Welt nicht sonderlich negativ auf – den teilweise auftretendenTexturen-Bug auf der Xbox 360, wenn man das Spiel installiert hat, lassen wir mal beiseite. Doch ein vernünftiger PC kann noch mehr. Wir haben ja nicht erwartet, dass Himmelsrand aussehen würde wie Battlefield 3. Dann bräuchte schließlich jeder Spieler einen Militärrechner, den man noch mit 20 Grafikkarten mit jeweils fünf Grafik-Chips ausstattet. Aber wir haben schon etwas mehr erwartet, als es uns Skyrim nun letztendlich liefert. Sich nur für dieses Spiel einen neuen PC zu kaufen, obwohl man es genauso gut auf einer der Konsolen spielen könnte, wäre vollkommener Blödsinn. Vielleicht haben sich Bethesda Softworks auch zu viel von ihrem Tochterunternehmen id Software abgeguckt. Die haben mit RAGE einen Shooter abgeliefert, der für Konsolenverhältnisse fantastisch aussieht, auf dem PC aber nur enttäuschende Spielergesichter hinterlässt.

Gott sei dank gibt es Fans

Wäre es so schwierig gewesen, das Menü an die PC-Steuerung komplett anzupassen? Bethesda hätte sich ruhig etwas mehr Zeit dafür nehmen können, sodass die PC-Version erst einen Monat später als die Konsolenfassungen erschienen wäre. Wenn das Ergebnis gestimmt hätte, wäre das besser als die jetzige Lösung gewesen. Warum hat sich das Studio nach dem Menüdebakel bei Oblivion nicht einfach an positive Vorbilder wie zum Beispiel Diablo II gehalten? Dessen Inventar lässt sich auch heute noch perfekt verwalten, die Übersicht geht nie verloren.

Wir sind jedenfalls davon überzeugt, dass sich hier zeigen wird, wie aktiv so manche Fan-Gemeinde sein kann. Bereits jetzt gibt es einige Modifikationen für das Spiel, die an der Grafik schrauben, das Interface optimieren oder andere Fehler des Spiels ausbessern. Schon für Morrowind und Oblivion gab es jede Menge Mods, letzteres Spiel möchte man ohne diese mittlerweile gar nicht mehr anfassen. So wird es vermutlich auch schon bald bei Skyrim sein, und dafür muss man die Community loben. Bethesda hingegen sollte sich für den nächsten Titel endlich mal die Kritik zu Herzen nehmen und die Ideen der Modder berücksichtigen. Blizzard gelang zumindest Letzteres bei World of WarCraft doch auch. Deswegen hier unser Aufruf: Liebe Elder-Scrolls- und Fallout-Schöpfer. Bitte versteht doch endlich, dass das Inventar eure größte Schwäche ist, und hört auf die Vorschläge und Ideen der Spieler. Die werden es euch danken.