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Special - 10 Years After: Morrowind : So viele Stunden ...

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Erstaunlich eigentlich, dass so eine komplexe Spielwelt dann doch mit einem relativ simplen, aber effektiven Charaktersystem zurechtkommt. Lustigerweise funktioniert das so gut, dass sich einige andere Rollenspiele mit ihren überkomplexen Regelwerken da einige Scheiben von abschneiden konnten. Zumal einem das System viele Freiheiten bei der Charakterentwicklung lässt. Okay, das Kampfsystem ist nicht so der Bringer und wirkt immer irgendwie ein wenig eindimensional. Aber das Schöne ist ja, dass man oft gar nicht dazu gezwungen ist, Gewalt einzusetzen, sondern man kann oft alternative Lösungen finden. Selbst die Hauptquest ist nicht linear. Das Spiel ist jedenfalls so gelungen, dass es bei uns im Test eine glatte 90 einsteckte.

Nachwuchs und Umbauten

Der Erfolg von Morrowind zog recht schnell zwei Erweiterungen nach sich. Tribunal führt uns in die Hauptstadt der Provinz Morrowind und macht uns mit der Dunklen Bruderschaft bekannt. Und in Bloodmoon lernen wir die Insel Solstheim kennen, die auch der Schauplatz des neuesten Skyrim-DLCs Dragonborn ist. Dort bekommen wir es mit Werwölfen zu tun, die wir bekämpfen oder denen wir uns anschließen. Vor allem Bloodmoon kam sehr gut bei den Fans an und zeigte sich als würdige Erweiterung.

Bethesda tat aber noch mehr, um seine Fans bei Laune zu halten. Denn mit The Elder Scrolls III: Morrowind kam auch das TES III Construction Set. Dieser mächtige Editor gab den Fans die Möglichkeit, unzählige Aspekte des Spiels zu verändern oder gar komplette eigene Erweiterungen auf die Beine zu stellen. Eine der derzeit noch bekanntesten ist vielleicht Morrowind Overhaul. Etliche Fans haben sich die letzten Jahre die Mühe gemacht, den Klassiker vor allem visuell auf einen aktuelleren Stand zu bringen. Zwar nichts für Xbox-Spieler, denn die mussten auf den Editor leider verzichten, aber wer Morrowind noch in seiner Spielesammlung hat, kann seine Ausflüge in die Vergangenheit mit der Modifikation deutlich verschönern. Das Erstaunliche ist, dass die Community immer noch extrem aktiv und kreativ an dem Klassiker arbeitet.

Einflüsse und kreative Köpfe

Die Rollenspielreihe hat also gewissermaßen mit Morrowind eigentlich die Tugenden aufgebaut, die in den Nachfolgern Oblivion und Skyrim immer wieder zum Tragen kommen. Es sind durch die Bank Rollenspiele, die nicht unbedingt durch die Handlung überzeugen. Ihre Stärke sind die Lebendigkeit und Natürlichkeit des Spieluniversums. Im Grunde sind es komplette virtuelle Welten, in denen man nicht eine Geschichte erlebt, sondern in denen man ein ganz eigenes Leben lebt, deren Regionen man erkundet, deren Geschichte man erforscht. Und in denen man fast frei nach eigenem Willen agieren kann. Der Einfluss der Elder-Scrolls-Titel auf Videospiele insgesamt ist nicht zu unterschätzen. Man kann wohl davon ausgehen, dass nicht wenige Open-World-Titel und natürlich Rollenspiele die Reihe als Inspiration genommen haben. Wer weiß, ob es jemals ein Gothic ohne Titel wie Daggerfall gegeben hätte?

Über Bethesda als Entwickler wollen wir jetzt gar nicht ausschweifen, mittlerweile dürfte das Studio wohl jedem (Rollen-)Spieler ein Begriff sein. Aber zwei interessante Namen tauchen bei Morrowind auf: Todd Howard und Ken Rolston, die als Designer des Spiels maßgeblich für den Erfolg verantwortlich waren. Howard ist ein Urgestein bei Bethesda und bereits seit 1994 im Unternehmen. Seit Daggerfall arbeitete er maßgeblich an jedem Elder-Scrolls-Titel mit und hat sich zwischendurch als Game Director und Executive Producer von Fallout 3 vergnügt. Definitiv ein Name, der Bestand hat im Rollenspielgenre und der es deutlich mitgeprägt hat. Ken Rolston arbeitete an Morrowind und Oblivion, zuvor allerdings erhielt er 1985 den H. G. Wells Award für sein Rollenspiel Paranoia. Ebenfalls also ein Veteran des Genres, allerdings bleibt abzuwarten, ob und wann er wieder in Erscheinung tritt. Denn sein letztes Projekt, Kingdoms of Amalur: Reckoning, blieb mit den Verkäufen weit hinter den Erwartungen zurück, was letztendlich zur Schließung seines Unternehmens 38 Studios im Mai 2012 führte.

Unbestritten ist allerdings, was Rolston und Howard für das Rollenspielgenre getan haben. Morrowind ist zu einem zeitlosen Klassiker geworden, der jedem, der einmal mit Rollenspielen zu tun hatte, ein Begriff ist. Und der durch seinen Erfolg den eigentlichen Grundstein für eine mittlerweile irrsinnig erfolgreiche Spielserie legte und sich damit einen Platz in der „Hall of Fame“ der Videospiele redlich verdient hat.

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