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Test - Test Drive Unlimited 2 : Pizza Hawaii mit extra viel Ibiza

  • PC
  • PS3
  • X360
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Stöpselt ihr die Spieleplattform eurer Wahl ans Internet an, düsen keine KI-Fahrer mehr über eure Insel, sondern Menschen. Aus technischen Gründen beschränkt das Spiel die sichtbaren Spieler allerdings auf acht, damit es nicht zu chaotisch auf den Straßen Ibizas und O'ahus zugeht. Ein paar mehr hätten es trotzdem sein dürfen, schließlich wirken die Inseln ohnehin alles andere als lebendig.

Find ick voll hupe!

Wegen dieser Beschränkung seid ihr schon mal eine Weile unterwegs, wollt ihr Mitspieler per Lichthupe zu einem Sofortduell herausfordern und ihnen bei einem Sieg ein paar Moneten abknöpfen. Oder aber ihr trefft euch, um im Beifahrermodus gemeinsam durch die Gegend zu heizen. Über Pfeile am Bildschirm oder per Sprache erteilt der Kopilot die Befehle, die den Fahrer zum Ziel lotsen sollen. Die Hürde, um sich auch als Gesetzeshüter zu verdingen, ist allerdings hoch. Erst wenn ein Spieler Level 9 des Gesucht-Status erreicht, können alle anderen um ihn herum in die hautenge Polizei-Uniform schlüpfen und die Verfolgung aufnehmen.

Eine ganze Palette vollwertiger Online-Modi knüpfen an diese flotten Spielchen an, die von klassischen Rennen bis zur Radarfalle die üblichen Varianten aus dem Einzelspieler abdecken. Ganz neu hingegen sind die kooperativen Elemente, die den Genre-Kollegen mal zeigen, das man sich nicht nur auf den üblichen Standardkram beschränken muss. Bei "Abstand halten" seid ihr wie an einer Perlenschnur hintereinander aufgereiht und müsst eurem Vordermann jeweils in einem bestimmten Abstand folgen, beispielsweise also nicht näher als zehn Meter heranrauschen, aber auch nicht weiter als 50 Meter entfernt sein. Halten sich alle brav im grünen Bereich, rattert der Punktezähler munter hoch.

Klubben für Anfänger

Im zweiten Online-Koop-Modus "Folgen Sie dem Anführer!" weiß nur einer aus der Gruppe, wo es zum nächsten Checkpoint geht und muss seine Kameraden entsprechend zügig dorthin lotsen. Schließlich geht's nicht nur um die schnellste Gruppenzeit in der Bestenliste. Wenn nicht alle innerhalb von 25 Sekunden durchs Tor gerast sind, hat die gesamte Gruppe verloren - und das Geld ist futsch.

Wer sich mit anderen zusammenschließen will, kann sich für einen Klub mit bis zu 32 Spielern einschreiben. In der elitären Behausung verabredet ihr euch mit Freunden an der Bar und tragt klubinterne Duelle aus oder fordert andere Fahrergemeinschaften heraus. Fleißige Raservereine schalten nach und nach astronomisch teure Vehikel frei. Weniger exklusiv ist das Community-Rennzentrum, das als Schaltzentrale der Kreativen fungiert. Dort erstellt ihr eigene Rennen, brennt die schnellstmögliche Zeit in den Asphalt und gebt anderen die Möglichkeit, euch zu schlagen. Wenn sie das nicht schaffen, sprudeln grüne Scheine aus der Geldquelle direkt auf euer Konto. Zudem kommt all das eurem Rang zugute.

Bug, Bugs, TDU 2

All die Feature-Flut täuscht aber nicht darüber hinweg, dass Test Drive Unlimited 2 auch im Mehrspielermodus mit sehr kantigen Reifen auf die Jungfernfahrt geschickt wurde. Am ersten Wochenende nach der Veröffentlichung waren die Server dermaßen überlastet, dass oft keine Verbindung möglich war. Aber auch danach plagen die Online-Rennen massive Verzögerungen, die hart umkämpfte Rennen unmöglich machen. Vor allem dann, wenn andere schon mit durchdrehenden Reifen starten, während man selbst noch aufs Go wartet. Für ein Rennspiel ein echter Genickbruch. Für ein Rennspiel mit Fokus auf den Online-Part umso mehr.

Fazit

Yves Günther - Portraitvon Yves Günther
Da haben die Eden Games den Karren schon wieder gegen die Wand gefahren. Man hätte annehmen können, dass die Franzosen aus den Fehlern des Vorgängers ihre Lehren gezogen haben. In Test Drive Unlimited 2 ist davon aber nicht viel zu spüren. Zwar wurden wir von Komplettabstürzen immerhin verschont, aber etliche Fehler und extreme Verzögerungen bei Online-Rennen sind besonders auf dem PC wie ein Stich in die Reifen eines Rennspiels. Auf den Konsolen läuft es insgesamt runder, allerdings auch noch weit davon entfernt, perfekt zu sein. Aber: Wer nur als Solist über die Insel heizen will, kann mit dem Titel auch jetzt schon seinen Spaß haben. Nicht zuletzt, weil der Umfang durch die zwei Inseln mit über 3100 Kilometern, mehr als 100 Autos und etlichen Möglichkeiten zum Sammeln, Entdecken und Personalisieren eine Spielzeit jenseits der 40-Stunden-Marke verspricht. Für diese Gigantomanie kann man selbst über den eher müden Beginn und den einen oder anderen Fehler hinwegsehen, vor allem auf den Konsolen. Unterm Strich aber muss noch viel Wasser den Rhein und viel Schweiß den Entwicklern hinunterfließen, um aus Test Drive Unlimited 2 eine runde Sache zu machen.

Überblick

Pro

  • nette Karriere ...
  • zwei riesige, frei befahrbare Inseln
  • über 100 Autos mit vielen bekannten Marken
  • gigantischer Umfang im Einzel- und Mehrspielermodus
  • unzählige Möglichkeiten abseits des Autofahrens
  • Detailverliebtheit (Cockpits, ausfahrende Heck-Spoiler, Cabrio-Dach öffnen und schließen, Blinker)

Contra

  • ... die alle nur denkbaren Klischees bedient
  • Fahrphysik zu oberflächlich
  • grafisch altbacken
  • viele Bugs und andere Probleme
  • Motoren-Sound viel zu dünn
  • Online-Rennen durch Verzögerungen fast unbrauchbar
  • grausame deutsche Sprachausgabe
  • optisches Schadensmodell schwach

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