Preview - Synced: Off-Planet : The Division mit Cyborg-Zombies
- PC
Schöne Überraschung: Auf der Gamescom durften wir die Weltpremiere Synced: Off-Planet anspielen. Ein enorm ambitionierter Multiplayer-Shooter, in dem 16 Dreier-Teams auf einer großen Karte gegen 1.000 Cyborg-Zombies kämpfen. Irres Konzept mit superber Grafik. Synced: Off Planet im Hands-on.
Es ist eine dieser schönen Überraschungen, die auf Messen selten geworden sind. Ein bisschen wie The Division, weil wir gegen große Ansammlungen von Gegnern kämpfen. Es hat auch diesen Hauch von World War Z, weil die Cyborg-Zombies in Horden über uns herfallen. Sie jagen uns und sind dabei erstaunlich smart: Sie nutzen Fässer und Kisten, um Plattformen zu erklettern, kreisen uns ein, schneiden Fluchtwege ab.
Es sieht unfassbar gut aus. Mit seinen knackscharfen 4K-Texturen, seinem starken Art-Design und einem guten Gefühl für Lichtstimmung dürfte es mit Control und Ghost Recon Breakpoint zu den grafisch stärksten Titeln der Gamescom zählen. Doch unter der Haube versteckt sich deutlich mehr, als der erste Blick verrät …
16 Dreier-Teams gegen 1000 Cyborgs
Wer ein bisschen den Markt verfolgt, der kennt Tencent, obwohl die Chinesen in der Regel nicht die große Pauke schlagen. Ihnen gehört ein Großteil von Epic Games und damit Fortnite, das in den letzten Jahren insgesamt 4 Milliarden US-Dollar generiert hat. Zudem sind sie an Activision Blizzard und auch Ubisoft beteiligt. Und jetzt wollen sie auch mit Eigenproduktionen im westlichen Markt angreifen.
In der Zukunftsvision von Synced: Off-Planet verlässt sich die Menschheit immer mehr auf Roboter, doch ein noch geheimes Ereignis führt dazu, dass deren Codierung geändert wird. Die braven Diener verwandeln sich in fiese Cyborgs, Nanos genannt, die Menschen als Feinde ansehen. Sie überrennen die Städte der Erde, vernichten die Militärs, drängen die Überlebenden in den Untergrund, und es ergibt sich eine Art Die Tribute von Panem: Hunger Games.
„Auf jeder Karte landet ein Shuttle, das immer nur ein Team von drei Spielern aufnimmt“, erklärt uns Wladislaw Perge von den Next Studios. Das Setup besteht nämlich aus 48 Spielern, die in 16 Dreier-Teams aufgeteilt werden. Das ist schon mal sehr neuartig. „Wenn das Ark-Shuttle landet, müsst ihr nicht nur die Landezone halten, weil es eine gewisse Zeit braucht, um seinen Energiekern für den nächsten Start zu laden, sondern auch die vielen anderen Dreier-Teams ausschalten, die ebenfalls ins Raumschiff wollen.“ Das erinnert schon ziemlich stark an The Divisions Dark-Zone-System – nur eben im XXL-Format.
Viel mehr als nur eine Zombie-Ballerbude
In den ersten Minuten spielen wir Sync: Off-Planet wie World War Z, auch wenn dieser Titel sehr viel weniger geskriptet ist. Wir starten in einem militärischen Forschungskomplex, erfreuen uns an den sehr gelungenen Lichtspiegelungen in Pfützen und der generell starken Optik auf einer Geforce RTX 2080 Ti und treffen schließlich auf eine Art Plattform: Unter uns erstreckt sich ein Bahngleis, auf dem Hunderte Nanos herumirren.
Anders als in den den meisten Zombie-Shootern jagen uns diese nicht aktiv. Solange wir sie in Ruhe lassen und sie uns nicht sichten, bleiben sie passiv. „Ihr könnt spielen, wie ihr möchtet: Wer reinholzen will, viel Spaß! Es liegen dafür jede Menge Sturmgewehre, Maschinenpistolen, Explosions- und EMP-Granaten im Level verteilt“, erklärt uns Wladislaw.
Alternativ könnt ihr auch an den Cyborg-Untoten vorbeischleichen und sie mit Pistole und Schalldämpfer heimlich außer Gefecht setzen. Oder wir hacken sie: Denn das ist die eigentliche Idee hinter Synced: Off-Planet. Alle Neons sind synchronisiert, daher auch der Name. Schaffen wir es unbemerkt zu gewissen digitalen Knotenpunkten vorzustoßen und diese zu hacken, dann kämpfen die Nanos in unmittelbarer Nähe plötzlich für uns. Im Beispiel der Bahngleise ist das sehr praktisch, weil die Jungs den Rest der Armee zurückdrängen und beschäftigen, während wir im Depot die Waffenschränke sondieren und uns erstmal ordentlich ausrüsten.
Eine gigantische Map
Letztlich läuft sehr viel auf Ressourcen-Management raus: Es geht darum, bestimmte Gebiete zu erobern und zu sichern, weil dort dann immer wieder Munition, Waffen und Granaten erhältlich sind. Die brauchen wir dringend, denn auch wenn die Nanos uns sehr helfen, müssen wir trotzdem Hunderte Cyborg-Zombies ummähen. Das machte aber beim Anspielen schon jede Menge Laune. Besonders knackig sind die Elite-Bosse, denn diese spielen sich ähnlich wie in Borderlands 3: Die Bosse schlucken unzählige Magazine, bis sie down gehen und stellen eine enorme Herausforderung für das Team dar, weil wir gleichzeitig immer neue Wellen an Robotern aufhalten müssen.
Deshalb fühlt sich das Ganze letztlich sehr taktisch an: Einer oder zwei halten auf die Elites drauf, der Dritte versucht Scharen an Nanos zu hacken, damit diese das Gegengewicht zu den permanenten Wellen bilden und sich letztlich für unser Team opfern. Dabei helfen auch Laserminen, Raketenwerfer und Drohnen, die mal eben einen Bombenteppich abwerfen und eine ganze Horde auf einmal killen. Oder EMP-Granaten, die sich in der Luft spalten und mit einem Schlag locker 10-20 Nanos die Schaltkreise durchhauen.
Interessant und erstaunlich schwer im Management: Wir können den eigenen Horden zwar Befehle geben, aber ein Countdown bewirkt, dass sie irgendwann unweigerlich sterben. Das macht das Spiel nochmal eine Stufe strategischer, weil wir dringend darauf achten müssen, uns in optimale Verteidigungspositionen zu bringen, sobald unsere “Armee“ ausfällt. Denn dann fallen die Nanos von allen Seiten über uns her, und wir müssen schnell wieder einen Node hacken, sonst sieht’s duster aus.
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