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Test - Steamworld Dig 2 : Buddeln, bis der Arzt kommt

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Vor etwas mehr als vier Jahren feierte das Indie-Spiel Steamworld Dig sein Debüt zunächst auf dem Nintendo 3DS, bevor wenig später Umsetzungen für andere Plattformen folgten. Das Ergebnis war überall das gleiche: Das ebenso zugängliche wie motivierende Gameplay fesselte weltweit zahlreiche Spieler. Die Entwickler von Image & Form wollen sich jedoch nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern den eigenen Erfolg noch übertreffen. Prinzipiell keine schlechte Idee, denn der erste Ausflug unter Tage war trotz aller positiven Aspekte keinesfalls perfekt.

Als im August des Jahres 2013 das Indie-Spiel Steamworld Dig für den Nintendo 3DS auf den Markt kam, war es einer dieser Momente, in denen ein auf den ersten Blick unscheinbarer Titel für viel Furore sorgte. Nicht etwa wegen einer hochmodernen Edelgrafik, besonders innovativer Gameplay-Elemente oder einer extrem aufwendig inszenierten Story. Stattdessen faszinierte der Mix aus Action-Adventure und 2-D-Platformer vor allem durch sein ebenso simples wie gleichzeitig motivierendes Spielprinzip.

In der Rolle eines Minenroboters buddelt ihr euch durch unzählige Meter Erdreich, sackt wertvolle Edelsteine ein und kauft damit beim Händler bessere Ausrüstung. Klingt recht einfach gestrickt, entfaltet aber schon nach wenigen Minuten ein enormes Suchtpotenzial, weil man immer das nächste Upgrade schon vor Augen hat.

Tiefer, weiter, besser?

Die Entwickler von Image & Form wären demnach ziemlich bescheuert, wenn sie beim Nachfolger Steamworld Dig 2 etwas grundlegend an dieser Erfolgsformel veränderten. Stattdessen wollte sich das Team auf den Feinschliff sowie die Optimierung konzentrieren. So viel sei schon jetzt gesagt: Es ist gelungen. Das macht sich gleich beim ersten Punkt bemerkbar: der Story. Sie war im Vorgänger noch lediglich schmückendes Beiwerk, da das Spielprinzip auch ohne eine Hintergrundgeschichte zündet.

Aber diesmal haben sich die Entwickler tatsächlich mehr Mühe gegeben, den Spieler in die Welt von Steamworld Dig zu ziehen. Jetzt schlüpft ihr in die Rolle des weiblichen Minenroboters Dorothy McCrank, die nach Rusty sucht, dem Protagonisten des ersten Spiels. Sicherlich wird diese Geschichte keinen Oscar abräumen, doch zusammen mit den etwas besser charakterisierten Figuren wirkt die Welt von Steamworld Dig 2 gleich viel lebendiger und somit noch liebenswerter.

Dorothy unterscheidet sich hinsichtlich ihrer Fähigkeiten nicht sonderlich von Rusty: Auch sie buddelt sich durch das Erdreich und ist mit einer Pistole ausgerüstet, um sich gegen Fledermäuse, riesige Käfer und andere Gegner zur Wehr zu setzen. Das Spielprinzip ist nahezu identisch mit dem des Vorgängers: Ihr grabt euch durch die Erde, sammelt wertvolle Erze und tauscht sie bei Händlern gegen Upgrades oder neue Ausrüstung ein.

So könnt ihr euch beispielsweise eine verbesserte Lampe kaufen, die etwas weniger Öl benötigt. Dadurch seid ihr nicht so oft dazu gezwungen, an die Oberfläche zurückzukehren. Oder aber ihr entscheidet euch für einen größeren Rucksack, der mehr Platz für Erze bietet. Das kennen wir bereits aus dem Vorgänger. Doch in Steamworld Dig 2 zeigt sich das motivierende System in einer ebenso verfeinerten wie erweiterten Form, denn auch eure Ausrüstung lässt sich nun modifizieren.

Wie wäre es zum Beispiel mit der Fähigkeit, Erze durch einen Magneten anzuziehen, oder einer sofortigen Teleportation zurück in die Stadt? Besonders interessant wird es, wenn ihr bessere Werkzeuge wie etwa einen Bohrer findet, mit deren Hilfe ihr an zuvor nicht erreichbare Stellen der riesigen Spielwelt gelangt. Dadurch fühlt sich Steamworld Dig 2 noch mehr als zuvor wie ein typisches Metroidvania-Spiel an, das Erkundung sowie Spielfortschritt gleichermaßen fordert und belohnt.

Ebenfalls neu dabei ist eine Art Levelsystem, bei dem ihr Erfahrungspunkte sammelt – unter anderem für das Besiegen von Monstern. Infolgedessen gewinnen Letztere an Bedeutung und sind nicht nur wandelnde Hindernisse. Außerdem gibt es hin und wieder Minidungeons und kleinere Rätsel, die für mehr Abwechslung sorgen. So müsst ihr bestimmte Aufgaben erfüllen, dürft nicht auf dem Boden aufkommen oder sollt andere Rahmenbedingungen einhalten.

SteamWorld Dig 2 - Launch Trailer
Das Indie-Sequel SteamWorld Dig 2 startet Ende dieser Woche zunächst auf der Switch durch.

Sonderlich tief greifend oder extrem anspruchsvoll ist das alles nicht, bringt aber etwas frischen Wind ins Spielgeschehen. Das liegt unter anderem am variantenreicheren Leveldesign sowie an der deutlich vergrößerten Welt. Wenn ihr strikt dem Handlungsfaden folgt, seid ihr in sechs bis acht Stunden mit Steamworld Dig 2 durch. Geht ihr jedoch etwas intensiver auf Erkundungstour, landet ihr locker bei der doppelten Spielzeit.

Übrigens macht das Spiel auch optisch einiges her. Natürlich dürft ihr keine hochmoderne 3-D-Grafik mit aufwendigen Effekten erwarten. Doch das 2-D-Design mit den liebevoll gestalteten Charakteren ist trotzdem ein Hingucker. Vor allem die Lichtspielereien unter Tage zaubern so manch hübsche Szenerie auf den Monitor. Dazu gibt es noch eine stets passende Musikuntermalung mit sowohl harmonischen als auch hektischeren Klängen.

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