Test - State of Decay 2 : Der finale Test nach 50 Stunden
- PC
- One
Ich bin müde. Seit gefühlten Stunden suche ich in den verlassenen Gebäuden einer Siedlung nach Nahrung. Meine Leute daheim sind hungrig, die gestern noch positive Stimmung droht zu kippen. Damit nicht genug, verlangt meine neue Familie, dass ich die Seuchenherde vernichte und für etwas Luxus in unserem beschaulichen Containerdorf sorge. Klar, dass mir dafür das Material fehlt ...
State of Decay 2 - unser Vorabtest nach 25 Stunden
Trotz reichlich Spielzeit und entsprechend vieler Waffen und Items komme ich nicht zur Ruhe. Es gibt immer reichlich zu tun. Mit zunehmender Spieldauer nehmen die Aufgaben und Anforderungen gefühlt sogar zu. Inzwischen bewohne ich mit meiner achtköpfigen Gruppe die dritte Basis, weil die anderen beiden nicht genug Bauplätze boten, um für ein bisschen Komfort inmitten der Apokalypse zu sorgen.
Insbesondere ein großer Garten sowie ein Sonnenkollektor zur Stromgewinnung stehen auf der Prioritätenliste. Das Grün bringt mit jedem Tag eine gewisse Menge Nahrung ein, während der Kollektor für „sauberen“ und vor allem leisen Strom sorgt. Mittlerweile ist nämlich der Lärmpegel in meinem Quartier dermaßen hoch, dass Zombieangriffe immer häufiger stattfinden. Da versuche ich, möglichst jeden weiteren Terz zu vermeiden. Dass damit noch lange nicht alle Probleme aus der Welt geschafft sind, dürfte klar sein.
Immerhin gehen die alltäglichen Aufgaben wie Suchen und Kämpfen nun leicht von der Hand. Jedes Mitglied meiner Truppe hat seine Fähigkeiten kräftig steigern und in mehreren Kategorien spezialisieren können. Daher stressen weder Auseinandersetzungen mit normalen Untoten noch größere Fußmärsche. Generell habe ich kaum mehr Angst, ein Gruppenmitglied zu verlieren. Dank stabiler Autos sowie genügend Benzin stellen selbst nächtliche Ausflüge kein Hindernis mehr da. Einzig die Seuchenherzen fordern noch – die nehme ich mir ausschließlich topfit und gut ausgestattet vor. Auch muss mindestens ein KI-Partner dabei sein, sonst gehen schnell die Lichter aus. Nur einmal bin ich leichtsinnig und zu forsch, was einen meiner am längsten aktiven Bewohner sogleich das Leben kostet. Macht mich das traurig? Leider nicht, weil sein Tod bis auf ein leichtes Sinken der Team-Moral keinerlei Auswirkungen hat. Schnell die Inhalte seines Rucksacks geplündert, schon ist meine einstige Sportskanone nur noch eine blasse Erinnerung.
Wir brauchen mehr Platz!
Vielmehr stressen Ausbau und Verwaltung der Heimatbasis, steht und fällt das doch mit dem dafür gewählten Ort. Selbst nach dem dritten Umzug in die bisher größte Umgebung, eingangs genanntes Containerdorf, mangelt es mir an Platz zur Entfaltung. Und die wäre wichtig, weil die Ansprüche meiner Leute nicht sinken, sondern steigen. Insbesondere Nahrung und Medizin bereiten mir Kopfzerbrechen, weil beides ständig knapp ist. Natürlich wollen einige hungrige Mäuler gestopft werden, dennoch habe ich den Eindruck, an dieser Stelle keinen Fortschritt zu machen. Da das Spiel Hilfen verweigert, muss ich selbst darauf kommen, wie ich das Ganze regele. Die Akquise von Außenposten liegt seit geraumer Zeit auf Eis, weil mir auch dafür die Kapazitäten fehlen. Selbst die Reise in ein neues Spielgebiet entspannt die Lage nicht, gang im Gegenteil: Entschließe ich mich dazu, das Gebiet zu wechseln, verliere ich meine Basis sowie die bis dato geknüpften Bande zu anderen Enklaven.
Also bleibe ich mit meinen Leuten, wo wir sind, und widme mich der Story. Nachdem Ex-Soldat Carlos Carter zu meinem Anführer auserkoren war, verfolgte ich sein persönliches Ziel, nämlich Recht und Ordnung wiederherzustellen. Das passierte in Form mehrerer, teils aufeinander aufbauender Missionen. Diese führten kreuz und quer über die Karte, dazu gab es ein paar Dialoge – fertig war die „Geschichte“. Konsequent spielen konnte ich diese nicht, weil ständig etwas anderes dazwischen kam – meist das Suchen und Finden von Ressourcen, weil es mal wieder an irgendetwas mangelte. So blieb Carlos' sogenanntes Vermächtnis bis zum Ende inhaltlich zerstückelt und uninteressant. Ein anderer Charakter als Anführer hätte vielleicht einen Händler- oder Despoten-Weg einschlagen können, doch vom spielerischen Ablauf her unterscheiden sich die verschiedenen Vermächtnisse nicht.
PC > Xbox One X
Die bereits im Vorab-Test angesprochenen technischen Probleme nerven inzwischen nicht mehr, sie frustrieren. Die Bugs, die beim Spielen auf der Xbox One X auftreten, sind zahlreich: Regelmäßig verschwindet der angeheuerte KI-Begleiter einfach vom Bildschirm, erst ein Neustart des Spiels bringt ihn zurück. Dazu kommen kräftiges Ruckeln, aus dem Himmel fallende Zombies und andere Pop-ups, Clipping, nicht nachladende Texturen oder kurzzeitiges Einfrieren des Bildes.
Ging das Koop-Spiel als Host auf der Xbox One X noch einigermaßen gut über die Bühne, offenbarte der umgekehrte Weg über den Computer enorme Performance-Probleme. Mehrfach stürzte das Spiel komplett ab, außerdem traten Probleme bei der Synchronisierung beider Plattformen auf: Während ich noch mit der Waffe auf einen Zombie zielte, hatte mein Mitspieler diesen schon erledigt – zu sehen war davon nichts. Ähnlich starke Verzögerungen gab es auch bei Autofahrten. Daher die klare Empfehlung: Wenn die Möglichkeit besteht, dann spielt State of Decay 2 auf dem PC, denn dort ist es in jeder Hinsicht besser.
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