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Special - Das neue Multimedia-Zeitalter - Fluch oder Segen? : Special

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Multimedia-Wohnzimmer – das ist das Schlagwort, mit dem uns die nicht blöden und trotzdem immer geizgeilen Marketing-Manager der Elektronik-Riesen seit Wochen und Monaten in TV, Radio und Zeitung bombardieren. Doch ist die schöne neue Welt von LCD und Riesenplasma, von Windows Media Center und IP-TV wirklich so rosig, wie uns vorgegaukelt wird?

High-Definition-Blindgänger?

Während und vor dem Xbox-360-Launch wurde das HD-Zeitalter vollmundig angekündigt und die tollen Features, Verbesserungen sowie technischen Sprünge präsentiert, die das Heimkino zum multimedialen Erlebnis machen sollen. Nun steht die Xbox 360 im Wohnzimmer, HD-DVDs sowie WMV-DVDs liegen in den virtuellen Regalen zahlreicher Versandhäuser und Sony erprobt momentan ein eigenes IPTV-System für die PS2.

Grund genug uns mal alle Konsolen-basierten Multimedia-Systeme anzuschauen und uns einen Überblick über die bereits verfügbaren Streaming- und HD-Dienste für die Xbox, Xbox 360 und PlayStation 2 zu verschaffen.

Xbox 360 und Microsoft Mediacenter

Den Anfang machen wir mit der Xbox 360, die von Haus aus HD-Bilder in den Standardformaten 720p und 1080i ausgeben soll und auch die nötige Prozessorleistung für hoch auflösende Filme mitbringt.

Sonstiges aus der Welt der Spiele
So einfach das alles klingt, so unnötig kompliziert und undurchdacht ist das System dahinter. So lassen sich beispielsweise nur per Xbox Live heruntergeladene Trailer und Kurzfilme direkt auf der Konsole abspielen. Will man hingegen eigene Filme übers Netzwerk streamen, ist die Installation eines Media Centers auf dem heimischen PC nötig. An dieser Stelle haperte es bei uns im Test sogar mit der Inbetriebnahme der normalen Media-Center-Software, und so war die Installation einer teuren Windows-XP-Media-Center-Edition nötig, um endlich Videos per Netzwerk streamen und anschauen zu können.

Nach der Installation und der Inbetriebnahme des Media-Center-PCs klappte das Streaming praktisch reibungslos und bot uns tolle HiRes-Bilder und einen hervorragenden Surround-Sound, der die Möglichkeiten eines DTS- und Dolby-Digital-Systems vorbildlich nutzt. Dagegen stellen WMV-DVDs den Nutzer erneut vor nahezu unlösbare Aufgaben.

Sonstiges aus der Welt der Spiele
An dieser Stelle ist es nicht nur tragisch, dass die Xbox 360 selbst keine WMV-DVDs abspielt, sondern auch die Tatsache, dass das Streamen der WMV-Daten sehr problematisch und absolut unausgereift wirkt, hinterlässt einen schlechten Eindruck. So mussten wir erst einmal die rund sechs bis sieben Gigabyte großen Filme auf die Festplatte des Media-Center-PCs kopieren, um sie anschließend auf der Xbox 360 abspielen zu können. Zwar bieten die WMV-Filme dann auch die gewünschte Qualität und einen perfekten Surround-Klang, jedoch tauchen schnell weitere Probleme auf, wenn der Steaming-Vorgang aus irgendeinem Grund abbricht. Man muss den Film praktisch wieder von Anfang an schauen, da es einfach nicht möglich ist, die WMV-Files vor- oder zurückzuspulen.

An dieser Stelle haben wir uns auch schnell gefragt, ob es nicht deutlich günstiger und besser wäre, einen kleinen Barebone direkt per DVI an den HDTV-Fernseher anzuschließen. Wenn man schließlich erst einen Multimedia-PC im Haus stehen haben muss, um auf der Xbox 360 Filme anschauen zu können, kann man den Rechner doch gleich ins Wohnzimmer stellen.

SNS.TV – PS2 IPTV
Sonstiges aus der Welt der Spiele
Momentan erprobt Sony zusammen mit der österreichischen RiS GmbH einen Video-on-Demand-Dienst, über den man – einen DSL-Anschluss vorausgesetzt – Filme, Musikvideos und Serien streamen kann. Das Ganze kommt in Form einer DVD daher, die einfach in die Konsole eingelegt und gestartet wird, was jegliches Installieren und Vernetzen überflüssig macht. Anschließend könnt ihr nach einer Anmeldung die Kategorien absuchen und beispielsweise alle Folgen der bekannten MTV-Sendungen ’Pimp My Ride’, ’Dismissed’ oder etwa ’Xtreme Sports’ und ’Red Bull Air Race’ anschauen.

Das alles ist in der Praxis leicht zu bedienen und unserer Meinung nach absolut narrensicher. Dafür verschreckt schon das Hauptmenü den Benutzer mit einer recht hässlichen und sehr unscharfen PAL-Optik. Startet man eines der Videos, wird man trotz 16.000er DSL-Verbindung mit einer kurzen Ladepause und einem anschließend schlecht aufgelösten Stream überrascht. Das Angebot der momentan gelisteten Titel ist zudem sehr überschaubar.

Wir haben uns im Test schnell gefragt, wieso man seitens Sony und der RiS GmbH eine solch miese Videokompression anbietet, wenn doch die Mehrzahl der Benutzer sicherlich über sehr große Bandbreiten bei der DSL-Verbindung verfügt. Hier führen wir die starken Qualitätseinbußen und das sehr magere Videoangebot aber auf den noch laufenden Feldversuch zurück, der Ende Juni bzw. Anfang Juli zu Ende geht. So dürfte man bei einer größeren Zahl an Nutzern und einer kommerziell erfolgreichen Platzierung des SNS.TV-Services sicherlich mit qualitativ besseren Streams und mehr Auswahl rechnen können.

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