Special - Rockstah goes Gaming #10 – Kolumne : Max gegen die Videospielindustrie
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Dieses Online-Ding ist nicht mehr wegzudenken und ich weiß, dass ich mit meiner Meinung diesbezüglich fast alleine dastehe. Das kann man keinem mehr ausreden und ist wohl auch besser so. Schließlich hat es die Welt ein bisschen näher zusammengerückt. Mir persönlich gibt es allerdings nichts. Es soll ja auch vereinzelt Menschen geben, die Sex keinerlei Spaß abgewinnen können. So jemand bin ich wohl in der Online-Videospielwelt. Ich schaue genervt zu, während sich alle anderen am Headset das Hirn rausvögeln. Ich muss es wohl einfach so hinnehmen und der Sache vielleicht irgendwann auch eine Chance geben. Bis dahin bleibe ich aber der asexuelle, genervte Beobachter eines bunten, für mich nicht ganz nachvollziehbaren Treibens.
#6 Die Sache mit den Fortsetzungen
Ob klassische Fortsetzungen, Spin-offs oder Neuauflagen, ob im Film-, Musik-, Serien- oder Spielebereich, sie alle haben gleich mehrere Probleme:
a) Sie müssen halten können, was das beliebte Original vorgegeben hat.
b) Sie können den Kultstatus einer ganzen Reihe gefährden.
c) Inzwischen gibt es davon zu viele.
d) Das Problem ist uralt und wird auch noch viel älter – weil immer ein Arschloch meinen wird, die schönen Dinge des Lebens in seiner Dummheit kaputtmachen zu müssen.
Auch 2013 war die Unterhaltungsindustrie darauf bedacht, uns wieder mit etlichen Fortsetzungen und Lizenzverwurstungen zu überschütten. Dabei können natürlich wunderbare Dinge entstehen. Ich denke da freudig an gleich zwei fabelhafte Zelda-Spiele, das wunderschöne Rayman Legends, Bioshock Infinite, ein neues Pokémon, Peggle 2, DmC, Tomb Raider oder das nicht mal mehr in Superlativen zu beschreibende GTA V.
Dann gibt es die Spiele, die aus irgendeinem Grund fortgesetzt werden müssen (in den meisten Fällen heißt der Grund “Weihnachtsgeschäft“), und das auch für ihre Verhältnisse immer wieder aufs Neue solide lösen. Dazu zählen unter anderem eigentlich fast jedes EA-Spiel, Call of Duty oder auch Assassin's Creed. Diese Spiele duldet man, weil sie qualitativ solide Arbeit abliefern. Ein bisschen Auszeit für einen nächsten Evolutionsschritt würde hier aber auch niemand kritisieren, da sich Publisher beziehungsweise Entwickler gerne in der Stagnation verfangen, wenn sie sich in der Sicherheit ihres Produktes wiegen.
Aber dann gibt es diese Titel, die Fragezeichen in einem hervorrufen. 2013 zählten dazu zum Beispiel Dead Space 3, Metal Gear Rising, GoW Judgment und Batman Arkham Origins. Da muss man sich ehrlich fragen: War das jetzt notwendig? Wieso verdient der Bill Kaulitz der MGS-Reihe sein eigenes Spiel? Hat er uns nicht in MGS2 schon genug nerven dürfen? Wieso meinen alle Horrorspielentwickler auf einmal, den Michael Bay machen zu müssen und atmosphärische Meisterwerke wie Dead Space oder auch Resident Evil (dazu kommen wir aber noch in der nächsten Kolumne, hier haben wir ein besonders großes Hühnchen zu rupfen) in ein Action-Spektakel à la „Hier würde Channing Tatum sich mit freiem Oberkörper gut machen“ zu pressen?
Andersrum stellt sich auch die Frage, wieso Silent Hill auf einmal einschläfernd langweilig ist. Und wie kann man es denn schaffen, nach zwei solch unfassbar guten Batman-Spielen uns einen halbgaren dritten Teil vorzusetzen? Wieso wirken Saints Row IV oder GoW Judgment nur wie zu teure DLCs ihrer Vorgänger? Die Antwort ist immer dieselbe: wegen der Kohle! Irgendein Max aus Heusenstamm kauft das schon. Und ärgert sich dann am Ende ein bisschen über das rausgeblasene Geld, aber vor allem über die gemeinen Entwicklerschweine. Die müssen doch wissen, dass einem das wehtut. Wieso machen die das? Klar, das liebe Geld. Trotzdem glaube ich an das Gute. Die machen Videospiele, die können nur gute Menschen sein. Die sollen gefälligst das nächste Mal nachdenken und ihr Herz sprechen lassen, wir sind hier schließlich nicht bei RTL. Sag ihnen das gefälligst!
Im Groben und Ganzen war 2013 ein gutes Jahr in unserer Beziehung mit viel frischem Wind für die Zukunft. Solange es so weitergeht, haben wir nichts zu befürchten! <3
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