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Special - Hatred : Hass und Gewalt

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Christian Gürnth:

Ich glaube, es ist wichtig, dass ein Spieler auch aktiv in eine Täterrolle schlüpfen kann oder muss. Und dass man Dinge tut, die man nicht will und für moralisch verwerflich hält. Kein Medium außer Videospiele bietet diese Chance, dass man sich für sein aktives Handeln schlecht fühlt. Allerdings braucht es fähige Entwickler, um einem Spieler genau dieses Gefühl der Schuld aufzuerlegen.

Der Hatred-Trailer ist übrigens schön geschnitten, inhaltlich aber wertlos. Wie das Spiel voraussichtlich auch. Einige Kinder werden es auf dem Schulhof dealen, so wie Doom damals gedealt wurde. Und zwei Monate nach Release wird kein Hahn mehr danach krähen. Der Entwickler geht pleite und die Jungs müssen für andere B-Ware Hintergrundmotive zeichnen. Schade, Chance vertan.

Christian Rebel:

Vielleicht bin ich mittlerweile zu abgestumpft, denn mich tangieren solche Aufreger gar nicht mehr. Natürlich ist Hatred in meinen Augen totaler Müll und ich kann niemanden verstehen, der das Spiel nur eine Minute lang ernst nimmt. Die Entwickler selbst werben auf ihrer Website damit, dass ihr Trailer ein "Propaganda Tool" ist.

Sie wollen auf Teufel komm raus Presse, ob gut oder schlecht, ist ihnen egal. Selbst dieser Artikel hier wird dazu beitragen, dass zwei von zehn Lesern Hatred kaufen werden. Am besten wäre es, man lässt das Spiel links liegen und konzentriert sich wieder auf die wichtigen Dinge im Leben. Ich kann bei dem Titel nur den Kopf schütteln.

Robin Rottmann:

Die Diskussion, die um Hatred entsteht, kann ich nicht richtig einordnen. Die Entwickler sprechen auf der Homepage von einer „bewussten Provokation“, die ich dadurch schon bewusst nicht ernst nehmen kann. Trotzdem empören sich viele in den sozialen Netzwerken über den Gewaltgrad und das Thema Amoklauf. Genau das wollte Entwickler Destructive Creations erreichen. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zum erfolgreichen PR-Coup.

Für mich ist das Thema hinter Hatred kein Tabu. Ich finde die grundsätzliche Idee bemerkenswert, Amokläufe einmal realistisch in einem Spiel zu behandeln. Dann aber auch den gesamten Prozess von Beginn an mit allen gesellschaftlichen Faktoren dahinter, nicht nur die rohe Gewalt des Endstadiums. Anstatt diesen interessanten Aspekt einmal zu verfolgen und umzusetzen, kommt mit Hatred ein allem Anschein nach langweiliges, stumpfes und brutales Spiel heraus. Da mich diese Art der Umsetzung nicht interessiert, werde ich Hatred nicht spielen. Jeder, der Videospiele ernst nimmt, sollte das ebenfalls nicht tun, da Hatred belanglose Provokation ist. Damit ist das Thema für mich gegessen.

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