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Special - Depression, Alkoholismus & Co. : Ernste Themen in Videospielen

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Schon im frühen Kindesalter lernen wir, dass uns Videospiele Spaß bereiten sollen. Titel wie Call of Duty, Portal, GTA oder Bloodborne unterhalten uns und lassen uns als Erwachsene nach einem harten Arbeitstag entspannen. Mittlerweile hat sich das interaktive Medium so sehr in unseren Alltag integriert, dass es in Deutschland seit geraumer Zeit als Kulturgut anerkannt wird. Doch Kultur ist mannigfaltig, vielschichtig und manchmal auch kontrovers. Sollten Spiele aufhören „nur“ Spaß zu bereiten und anfangen auch sozial wichtige und schwierige Themen wie Depressionen oder Alkoholismus anzusprechen? Wer sich näher mit der Materie befasst, weiß, dass diese Frage hinfällig ist. Videospiele haben nämlich schon längst damit begonnen.

Christina leidet seit dem Kindesalter an Depressionen. Eine enorm schwierige und komplizierte Krankheit, die sich nicht in all ihren Grundzügen erklären lässt. Eine Krankheit, die selten vollständig geheilt werden kann und somit Menschen stellenweise ein Leben lang verfolgt. Christina wollte aus ihrer dunklen und erdrückenden Welt fliehen – und startete erstmals Fallout 3. Ein Rollenspielepos, das einen über hundert Stunden beschäftigen kann. Diese Art von Eskapismus ist nicht unüblich. Nahezu jeder von euch hat wahrscheinlich schon mal ein Spiel in die Konsole gelegt, um der echten Welt für einige Stunden zu entkommen. Doch Christinas Fall kann man nicht mit dem herkömmlichen Rest vergleichen.

Eskapismus als Heilmittel

Statt nur ab und an kurz in die postapokalyptische Welt einzutauchen, wurden ihre Spielsitzungen länger und intensiver. Irgendwann spielte sie 14 Stunden am Tag – drei Wochen lang. Als objektiver Betrachter wirkt dieser Fall prekär und gefährlich. Schon lange widmen sich Studien der Frage, ob Videospiele soziale Isolation und Depressionen aufgrund ihrer Sogwirkung fördern. Eine wichtige Diskussion, die bis heute kein handfestes Ergebnis hervorgebracht hat.

Fluchtort Fallout 3?

Dr. Douglas Gentile von der Iowa State University, der sich im Rahmen einer Studie mit der Beziehung zwischen Videospielen und Depressionen beschäftigte, hat im Gespräch mit den Kollegen von Kotaku jedoch klare Worte zum Thema gefunden. „[Die Spielsucht und die mentalen gesundheitlichen Probleme der Testpersonen] liegen so nah beieinander, dass sie sich gegenseitig beeinflussen. Je depressiver du bist, desto tiefer möchtest du in Videospielen versinken, was wiederum keine Hilfe ist, weil es das eigentliche Problem nicht löst.“

„Da [Videospiele] deinen Zustand nicht verbessern, wirst du depressiver – aus diesem Grund willst du noch mehr Videospiele spielen. Das macht dich noch depressiver und so weiter. Es verkommt zu einer negativen Spirale“, so Gentile. Damit wäre Christinas Fall klar: Durch ihren dreiwöchigen Marathon müsste sie körperlich und mental am Boden sein. Das Ergebnis sah jedoch anders aus: „Es half mir, morgens aus dem Bett zu kommen. Mich so sehr in die Handlung und in die Aufgaben hineinziehen zu lassen, hat mich aufgemuntert – und da es vom realen Leben abgekoppelt war, fühlte ich mich besser.“

„Gegen Ende des dreiwöchigen Marathons war ich ausgeglichener, sodass ich weniger spielte, produktiver war und damit die Möglichkeit ergriff, mich meinen Problemen zu stellen und alltägliche Aufgaben zu erledigen. Ich denke, dass ich nur eine Auszeit gebraucht habe“, so Christina gegenüber den Kollegen von Rockpapershotgun. Ein Extrembeispiel, das die positiven Auswirkungen von Videospielen im Zusammenhang mit mentalen Krankheiten auf eine beachtliche Art und Weise illustriert.

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