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Special - Rockstah goes Gaming #7 - Kolumne : And the Darwin Award goes to ...

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2. Bei einer Apokalypse könnt ihr alles anstellen

Eine Apokalypse schaltet euch den besten Spielmodus der Welt frei: Anarchie. Ihr habt zwar nur ein Leben und wenn ihr euch dumm anstellt, kann das für euch relativ schnell enden wie für einen dicken Jungen die Hungerspiele. Seid ihr aber einigermaßen organisiert, habt ihr noch mal die Möglichkeit, es euch richtig gut gehen zu lassen. Alte Feinde bespucken, Sexorgien ohne Verhütung, keine Hose tragen und trotzdem in den Rewe gehen, Motorradfahren. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Da kann man noch mal richtig Spaß haben und ein bisschen zeigen, wie kreativ man eigentlich ist.

Mit einer PlayStation 4 seid ihr derzeit hingegen sehr eingegrenzt. Das Spieleangebot ist zwar nicht klein, aber seien wir mal ehrlich: Es bietet euch nichts, was ihr in den letzten Wochen nicht auch schon hättet erleben können. Call of Duty sieht genauso aus wie auf der PS3, FIFA 14 gibt es sogar noch auf der PlayStation 2, Knack ist ein Reinfall. Lediglich Killzone bietet einen soliden Grund, sich die PS4 derzeit mal anzuschauen, aber keinen Grund, sich mit ein paar Arbeitslosen durch die Druckerabteilung vom Saturn zu boxen. Und noch weniger Grund zu rennen. Im Ernst, seit wann rennen Nerds denn? Macht euch doch nicht lächerlich.

3. Bei einer Apokalypse lassen sich die besseren Instagram-Bilder schießen

Nicht nur dass es die letzten Bilder von euch sein werden, nein, es werden auch die deutlich interessanteren. Pics von Hochhaussiedlungen mit spontan ausbrechenden Vulkanen, abstürzenden Flugzeugen und Selfies mit den apokalyptischen Reitern vor dem brennenden Brandenburger Tor sind ziemlich awesome. Und wenn in ein paar Jahrhunderten irgendwelche Aliens mal euren digitalen Staub neu zusammensetzen, werden sie sagen: „Oh, ziemlich dope! Da war aber richtig was los bei den Menschen. Korrekt von denen.“

Finden sie allerdings eure langweiligen Instagram-Profile, auf denen jeder die blaue, nichtssagende Packung seiner PS4 gepostet hat und lediglich der ausgewählte Filter die Variation reinbringt, werden sie euch hassen und sagen: „Dieser Florian Bach aus Weiterstadt, der war ein ziemlich langweiliger Dulli.“ So was wollt ihr nicht, denn ihr findet Aliens super.

4. Die Apokalypse hat keinen Marktleiter

Die Apokalypse benötigt keine Organisation. Zerstörung ist ein leichter Job, da kann man auch mal Pause machen oder kurz ein Käffchen trinken: Viel passieren wird nicht. Die Zerstörung der Erde und des gesamten menschlichen Lebens muss nur angekurbelt werden, der Rest erledigt sich entspannt von alleine.

Der Verkaufsstart einer Konsole erfordert allerdings Organisation. Wenn der oberste Chef des Media Markts Pforzheim nur eine Sekunde mal seine Mathe- und Menschenkenntnisse kombiniert hätte, als er Crossaints mampfend einen Blick durch die klapprige Jalousie auf den Parkplatz geworfen hat, hätte er wissen müssen: 100 Menschen, 20 PlayStation-4-Konsolen – das geht nicht gut. Ein aufgebrachter Mob ist das eine, nachlässige Organisation das andere. Wenn man Geld verdienen UND seinen Markt danach nicht grundsanieren möchte, sollte man so was bedenken.

Fazit:

Panik ist dumm, aber Panik wegen des Kaufs einer PlayStation 4 ist sogar noch ein ganzes Stückchen dümmer. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich halte niemanden für einen Idioten, weil er sich eine PS4 kauft. Im Gegenteil. Ich will auch eine PS4. Und eine Xbox One. Ich liebe den Scheiß. Und ich freue mich tierisch auf die Next-Gen-Konsolen und das, was die nächsten Jahre damit passiert. Aber ich halte jeden für einen Idioten, der sich so hirn- und respektlos gegenüber seinen Mitmenschen verhält - egal ob Verkäufer oder Käufer. Man braucht kein „Fuck-RTL“-Shirt tragen, wenn man durch so ein Verhalten quasi um einen Darwin Award bettelt. Es braucht keine Diskussion über die Frage, ob das wirklich notwendig war. Ich glaube, wir sind uns alle einig, wenn ich sage: Nein.

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