Special - Snake Pass, Future Unfolding, Troll and I : Die Indie-Geheimtipps des Frühjahrs
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Troll and I
Eigentlich steckt hinter Troll and I eine zwar nicht neue, aber hübsche Idee: ein Mensch und sein riesiger Begleiter, die aufeinander angewiesen sind. Wahlweise lässt sich das sogar im Koop mit einem Mitspieler spielen. Der skandinavische Junge Otto trifft nach dem Zweiten Weltkrieg einen Troll. Die beiden sind sofort ein Herz und eine Seele und verstehen sich trotz unterschiedlicher Sprachen mühelos. Die Seele ist aber gerade das, was Troll and I fehlt. Es wäre gerne ein The Last Guardian, scheitert aber an Emotionalität, Authentizität und Eigenständigkeit des Trolls. Im direkten Vergleich wirkt das Abenteuer blutleer und steif.
Mal von knappen Befehlen wie „Folge mir!“ oder „Warte!“ sowie einigen sich ständig wiederholenden Phrasen abgesehen, wird kaum eine Beziehung zwischen Otto und dem Troll aufgebaut. Das haben weit ältere Spiele gefühlvoller rübergebracht. Doch nicht mal spielerisch kann mich Troll and I für sich gewinnen. In den sehr unübersichtlichen Arealen, in denen man sich leicht verläuft, wirkt die Kamera unangenehm unruhig. Eine Karte? Fehlanzeige. Lästige Quick-Time-Events, von denen ich gehofft hatte, dass sie der Vergangenheit angehören, sind so frustrierend, dass ich schnell jegliche Ambition verliere, mich länger mit dem ungleichen Duo auseinanderzusetzen.
Zu oft frage ich mich nach einem simplen Rätsel, in dem Otto dem Troll einen versperrten Weg öffnet, was mein Ziel ist und wo ich überhaupt hinlaufe. Immerhin versucht Troll and I mit einem Skill-System mich für neue Herangehensweisen mit beiden Charakteren zu begeistern.
Fazit:
Da die Kämpfe sehr anspruchslos sind, fällt das Skill-System unter die Kategorie „gut gemeint, aber leider nicht gut gemacht“. Hier stimmt so vieles nicht: von Programmierfehlern über die ungelenke Steuerung bis hin zur nicht gelungenen Charakterbindung. Wirklich schade.
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