Test - Silent Hill: Shattered Memories : Gewalt ist keine Lösung!
- Wii
Wie ein Geist
In den etwas ruhigeren Spielszenen geht es ebenfalls darum, von A nach B zu gelangen. Allerdings hab ihr hier noch mehr das Gefühl, wenig Freiheiten bei der Wahl des Weges zu haben. So könnt ihr beispielsweise nur an einer Seite eines Hauses vorbeilaufen. Zudem sind nur die Türen für euch geöffnet, die euch auf eurem Weg weiterführen. Dabei erkundet ihr Stück für Stück das Örtchen Silent Hill und die Umgebung. Mal irrt ihr mitten im Schnee an einem vereisten See entlang, dann besucht ihr die örtliche Bar oder sucht im verlassenen Fast-Food-Laden nach Hinweisen auf Cheryls Verbleib.
In Sachen Spannungsbogen lässt sich Silent Hill: Shattered Memories viel Zeit. Anfangs begegnet ihr kaum anderen Personen, ihr irrt eher umher. Auch die Räume und Umgebungsdetails sind streckenweise sehr trist - und das ist leider nicht im Horrorsinne gemeint. Zudem nimmt die Handlung erst ab der Mitte des Spiels an Fahrt auf und lässt euch immer öfter mit anderen Personen interagieren. Die Begegnungen sind oft verstörend und hinterlassen viele Fragezeichen. Erst zum Schluss hin mehren sich langsam die Aha-Erlebnisse. Das Hinspielen darauf macht aber wegen der genannten Faktoren erst ab der Mitte des Spiels vermehrt Spaß, die Spannung steigt dann kontinuierlich. Je nachdem, wie ihr euch verhalten habt, erlebt ihr schließlich eines von vier unterschiedlichen Enden.
Rätseln und Gruseln
Wie schon erwähnt ist am Anfang des Spiels noch verhältnismäßig wenig los. Was jedoch von Beginn an Laune macht, ist die Bedienung. So "greift" ihr den Knauf einer Schublade mit den Tasten A und B, um sie dann mit einer Zugbewegung des Controllers zu öffnen. Auf diese Weise durchsucht ihr diverse Orte und Möbelstücke, um zum Beispiel den Schlüssel zu einer Tür zu finden. Leider habt ihr solche Rätsel aber meist schnell gelöst. Nahezu jeder benötigte Gegenstand ist im selben Raum zu finden wie die Knobelaufgabe selbst. Immerhin gibt es ab und an Rätsel, die kreativ sind. So müsst ihr aus Figuren im Kunstraum der Schule ein Schattenspiel arrangieren, um dadurch eine Lösung zu erhalten. Solche Höhepunkte finden sich aber leider viel zu selten. Immer wieder flacht die Horroratmosphäre ab, um in den intensiveren Szenen wieder etwas anzuziehen.
Effekte, Effekte!
Zum Spielerlebnis tragen übrigens auch Text- und Sprachnachrichten bei, die ihr über euer Handy erhaltet. Die Sprachausgabe erfolgt dabei teilweise direkt über den Wii-Controller. Hier hört ihr teils Alltagsszenen aus dem Leben der Hauptpersonen. So hört ihr, wie ein kleines Mädchen geschimpft wird, weil es nicht folgsam ist. An anderer Stelle müsst ihr einem Streit zweier Erwachsener hilflos zuhören. Das sorgt manchmal für ein voyeuristisches Gefühl, aber auch für ein intensiveres Spielerlebnis.
Zusätzlich nutzt ihr das Handy, um Anrufe zum Rätsellösen zu tätigen oder um euch per Karte zu orientieren. Die Handy-Kamera dient zudem zum Aufspüren paranormaler Aktivitäten, die ihr mit dem bloßen Auge nicht seht. Weitere Schauer werden euch über den Rücken gejagt, wenn plötzlich Schatten durch das Licht eurer Taschenlampe huschen. Ab und an kommen auch besondere Objekte in den Schein eurer Taschenlampe. Diese sind mit intensiven Erinnerungen behaftet. In diesen Fällen beginnt das Licht der Lampe zu zucken und ein Rauschen dringt aus der Wiimote. Leider sind solche Moment aber viel zu selten.
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