Test - Scrapland : Scrapland
- Xbox
Nötig wird der Formwechsel meist, um Zugang zu verschlossenen Arealen zu erlangen oder eine bestimmte Person zu täuschen. Leider kommt das Verwandlungsfeature ansonsten aber recht sinnfrei daher: Jeder Roboter hat genau eine Spezialfähigkeit. Außer dem Aktionsknopf und der Taste, die seinen einzigen Angriff auslöst, hat D-Tritus für ein komplexes Stück High-Tech erschreckend wenig auf dem Kasten.
Zusätzlich unterscheiden sich die Spezialfähigkeiten der Alternativformen nicht allzu sehr voneinander. Zumeist sind es nur verschiedene Wege, um NPCs ihres Geldes zu berauben (Polizist, Banker, Bankdirektor), Defensivmechanismen, die die Flucht erleichtern (Berto, Beamter, Botenroboter) oder eine andere Spezialattacke (Bewaffneter Polizist, Bischof, Betty). Nicht mal springen darf der Hauptprotagonist in seiner Urform. Hier wäre vielleicht ein vollwertiger Charakter besser gewesen als 15 verschiedene, die jeweils nur eine Funktion beherrschen.
Apropos 'Große Datenbank': Auf Kimera wird nicht gestorben. Der Erzbischof und seine Lakeien fertigen von jedem Bewohner eine Sicherheitskopie an. Wird man zerstört, atmet man gegen eine kleine Spende umgehend wieder das blumige Vakuum Scraplands.
Es gibt viel zu tun!Bei der Gestaltung des Spielablaufs habt ihr größtenteils freie Hand. Für den 'Irren Spieler' zerstört ihr Widersacher oder nehmt an Gleiterrennen teil. Der Hauptstory folgt ihr, indem ihr euch die Aufträge bei eurem Boss besorgt - selbstverständlich dürft ihr abseits der Handlung auch ausgiebige Erkundungstouren durch die ausgefallene Metropole starten. Den Missionen selbst hätte ein wenig mehr Abwechslung aber durchaus gut zu Gesicht gestanden. Nicht selten werdet ihr nur hin und her geschickt, um bestimmte Dinge zu fotografieren oder andere schräge Zeitgenossen aufzusuchen. Dabei müsst ihr oft lange Laufwege durch wenig interaktive Umgebungen in Kauf nehmen. Die 'GTA-Schuhe', die die Vorberichterstattung dem Titel vielerorts angezogen hat, sind 'Scrapland' hier eindeutig eine Nummer zu groß.
Am meisten Spaß hat man in ‚Scrapland' eindeutig bei Kämpfen gegen andere Gleiter, denn die belebte, bunte Raumstation bietet eine tolle Kulisse für die effektgeladenen Schusswechsel. Wenn ein Gegner aber mal wieder kurz vor seiner Vernichtung eins der vielen Reperaturkits aufsammelt, werden die Gefechte beizeiten etwas frustig. Im Gegensatz zur PC-Version werden Multiplayer-Fans allerdings enttäuscht: Die actiongeladenen Dogfights stehen auf Konsole nur zwei Spielern zur Verfügung.
Fantastisch fantasievollAmerican McGee beweist mal wieder sein Näschen für abgedrehte, eigenwillige Designs. Das spanische Team Mercury Steam macht dem Namen des ‚Scrapland'-Schirmherren alle Ehre und präsentiert Xbox-Besitzern eine der fantasievollsten Spielwelten der letzten Zeit. Eindrucksvolle Architektur und schräge Charaktere wohin man nur schaut. Leider trüben Kantenflimmern und eine unruhige Bildrate die hübsche Optik ein wenig.
In der deutschen Sprachfassung bleibt ebenfalls der durchgeknallte Humor etwas auf der Strecke. So transportieren die gelangweilten Sprecher den Wortwitz nur mäßig.
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