Test - SBK 08 : Realistische Motorradsimulation

Übung macht den Meister

Wie ihr schon mitbekommen habt, benötigt man für 'SBK 08' Übung, viel Übung, um auf höheren Simulationsstufen überhaupt ein Rennen zu beenden. Für Anfänger wie für echte Profis sind also mehr als ausreichend Optionen vorhanden, um das Fahrverhalten auf ihre Bedürfnisse abzustimmen. Sehr lobenswert. Es geht aber noch weiter, denn auch die Mechaniker unter euch dürfen im Rahmen des Regelwerks an den Motorrädern rumschrauben. Getriebe und Fahrwerk werden in der Werkstatt auf die Eigenheiten jedes Kurses optimiert. Wer darauf keine Lust hat, konsultiert den Ingenieur, der sehr gute Einstellungen für euch vornimmt. Man kann also alles optimieren - muss aber nicht.

Ein Rennwochenende besteht aus dem Training, zwei Qualifizierungsrunden plus Superpole und zwei Rennläufen. Präsentation und Atmosphäre lassen allerdings ziemlich zu wünschen übrig. Die Gridgirls wirken wie Schaufensterpuppen von New Yorker, Zuschauer sind nicht animiert und sehen wie die von uns so gehassten Pappaufsteller aus. Die Rennkurse sind zwar vom Layout ok, weil sie den Vorbildern genau nachempfunden sind, aber abseits der Rennstrecken herrscht weite Ödnis, die nur von hässlichen Bäumen durchbrochen wird. Motorräder hinterlassen keine Spuren im Sand der Auslaufzonen und auch sonst werden kaum Gummispuren hinterlassen. Sehr mager.

Ausreichend Abwechslung

Neben den Rennwochenenden und der Möglichkeit, eine ganze Meisterschaft zu fahren, wurden Zeitrennen und Challenges eingebaut. In den Challenges ist es eure Aufgabe, so schnell wie möglich Checkpoints zu erreichen, der Ideallinie genau zu folgen oder sehr lange mit dem Hinterrad zu driften. Diese Herausforderungen sind zum Teil sehr knackig, weil unterschiedliche Fahrhilfen deaktiviert werden, die das Fahren natürlich erschweren.

Während offline auf der Strecke bis zu 22 Fahrer für mächtig Rummel sorgen, haben in Mehrspielerrennen nur bis zu 8 Spieler Platz. Schade, bieten andere Rennspiele doch mittlerweile auch schon die doppelte Anzahl an Teilnehmern und sehen dabei auch noch besser aus. Jedenfalls können wir uns schlecht vorstellen, dass die Gründe dafür in einer schlechteren Bildwiederholungsrate liegen. Zum Testzeitpunkt, zu dem das Spiel bereits erschienen war, befanden sich zudem gerade mal zwei andere Fahrer in der Lobby. Der Verdacht drängt sich auf, dass Spieler, die hohen Wert auf Onlinerennen legen, in die Röhre schauen werden. Es fehlen schlichtweg die Gegner.

Keine Karriere, buh!

Eine Karriere, in der wir uns einen persönlichen Charakter erstellen und diesen bis in die Weltspitze der SBK-Fraktion arbeiten, fehlt leider. Ihr könnt euch lediglich eines der Original-Teams inklusive Fahrer aussuchen. Immerhin unterscheiden sich die Fabrikate Ducati, Yamaha, Suzuki und Kawasaki relativ stark, was die Fahrleistungen, Aussehen und Motorensounds betrifft. 'SBK 08' ist demnach eher ein Spiel für Fans, die gerne offline mit ihren Idolen ein paar Runden drehen wollen. Oder für die Simulationsfans, denen das Fahrverhalten nicht knackig genug sein kann.