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Test - Red Faction: Guerrilla : Lasst die Abrissbirne auf dem PC kreisen

  • PC
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Die einzelnen Missionen, die euch im Spiel erwarten, sind recht vielfältig, wenn auch wenig innovativ. Hier müssen ein paar Geiseln befreit, da soll eine Basis verteidigt oder dort ein paar Gebäude in Schutt und Asche gelegt werden. Ebenso gibt es etliche Fahrmissionen. Besonderen Spaß machen jedoch die Aufgaben, bei denen innerhalb eines Zeitlimits ein bestimmtes Gebäude mit vorgegebenen Waffen zum Einsturz gebracht werden muss. So wird Taktik mit der rabiaten Gewalt der Zerstörung kombiniert.

Schrott ist nicht gleich Schrott

Dank der Geo-Mod-2.0-Engine könnt ihr alle von Menschenhand erbauten Strukturen und Geräte zum Einsturz bringen. Sei es mit eurem großen Vorschlaghammer, mit dem Raketenwerfer oder eben einem Fahrzeug. Je nach Wuchtigkeit des fahrenden Untersatzes hat ein Aufprall natürlich mehr oder weniger Einfluss auf die Struktur eines Gebäudes. Und das ist ja auch der große Clou des Spiels. Es macht einfach Spaß, alles Mögliche in seine Einzelteile zu sprengen. Zwar gibt es kleinere Mankos, etwa dass manche Gebäude auch dann noch stehen, wenn sie eigentlich schon längst hätten umfallen sollten, oder dass stabile Mauern mit einem bloßen Waffenhieb zu Bruch gehen. Im Großen und Ganzen ist das Resultat, das man serviert bekommt, jedoch beeindruckend.

Nützlich ist die Zerstörung ebenfalls, denn unter den einstürzenden Gebäuden blitzen hin und wieder metallische Teile auf, die ihr aufsammeln könnt. Gemeint ist der bereits angesprochene Barschrott. Mit diesem könnt ihr neue Waffen und Upgrades kaufen. Darf Alec Mason zu Beginn des Abenteuers nur zwei Haftminen gleichzeitig werfen und zünden, stehen ihm durch ein Upgrade noch einige mehr zur Verfügung. Aufgrund der engen Verzahnung des Moralsystems und der rudimentären Wirtschaftselemente entsteht die Motivation, möglichst viele Aufgaben anzugehen und erfolgreich abzuschließen.

16 Freunde sollt ihr sein

Zusätzlich zum Einzelspieler- gesellt sich der Mehrspielermodus. Online (bis zu 16 Spieler als auch offline. Und auch das macht verdammt viel Spaß. Sechs Spielmodi stehen online zur Auswahl. Neben den üblichen Modi wie Deathmatch, Team-Deathmatch und Capture the Flag, gibt es noch weitere Spielvarianten:

Im Modus „Belagerung" kämpfen zwei Teams gegeneinander. Während ein Team versucht, Gebäude niederzureißen, versucht das andere Team, die Stellung zu verteidigen. Nach einer Runde wird dann gewechselt. Das Team, welches am meisten demoliert hat, wird zum Sieger gekürt. Bei der „Schadenskontrolle" kämpfen die Teams um diverse Punkte auf der Karte und in „Zerstörung" muss ein Team den zerstörerischen Pionier beschützen, während das andere versucht, diesen zu eliminieren.

Außerdem gibt es noch den Offline-Modus, wo man den Controller immer weiterreicht. Hier geht's meistens darum, innerhalb eines Zeitlimits so viel Schaden wie möglich anzurichten. Hat so ein bisschen was von den Crash-Kreuzungen, die man aus älteren Burnout-Spielen kennt.

Im Mehrspielermodus sind noch ein paar Utensilien vorhanden, die es in der Solo-Kampagne so nicht gibt: Rucksäcke. Davon auch noch ganze zehn Stück, die euch jeweils eine neue Fähigkeit verleihen. Zum Beispiel, dass ihr kurzzeitig fliegen könnt oder fast ganz unsichtbar seid, wenn ihr keine Waffe einsetzt. Oder dass ihr Wände zu Fuß durchbrechen könnt. So bekommen auch hart umkämpfte Matches nochmals eine feine Priese Taktik.

Nicht auf die Größe kommt es an, sondern auf die Technik

Vom technischen Standpunkt aus muss sich das neue Red Faction nicht verstecken. Natürlich bietet der Mars wenig Raum für optische Abwechslung, aber das haben die Entwickler durch unterschiedliche Architekturstile bei den Gebäuden ganz gut hinbekommen. Die Tatsache, dass man nahezu alle Objekte in der Spielumgebung elegant in Staub verwandeln kann, lässt über die Makel hinwegsehen. Darüber hinaus beschränken sich die optischen Unterschiede der PC-Umsetzung auf das Antialiasing sowie höhere Bildschirmauflösungen. Erkauft wird die geringfügig bessere Grafik allerdings mit hohen Hardware-Anforderungen. Als grundsolide dürfen der Soundtrack sowie die deutsche Synchronisation von Red Faction: Guerrilla bezeichnet werden.

Fazit

von Max Falkenstern
Krachbumm! Ach ja, ich habe schon als Kind die mühevoll aufgebauten LEGO-Burgen meines Bruders in Schutt und Asche gelegt und mir dabei ins Fäustchen gelacht. Nun kann ich meiner destruktiven Ader auch auf dem PC freien Lauf lassen und kassiere dafür noch nicht einmal mehr Schläge. Großartig. Ein Grund für hämisches Grinsen dürften die zusätzlichen Missionen und Mehrspielerinhalte sein, die in der PC-Version enthalten sind und für die die Konsoleros noch blechen müssen. Red Faction: Guerrilla hat aber auch seine Schattenseiten. Zum einen die sich wiederholenden Missionen sowie die unoriginelle Handlung. Zum anderen Probleme bei der Portierung, wie mangelhafte Performance, Grafikfehler und die schwammige Maussteuerung. Wen diese Mankos nicht stören, für den ist Red Faction: Guerrilla ein Paradies: ein Sandkastenspiel für Menschen mit dem Hang zum zerstörerischen Chaos.

Überblick

Pro

  • zerstörbare Umgebung dank Geo-Mod 2.0
  • viele Möglichkeiten, seine destruktive Seite auszuleben
  • gutes Waffenarsenal
  • unterschiedliche Wege, an eine Mission heranzugehen
  • jede Menge Fahrzeuge
  • motivierendes Moralsystem
  • abwechslungsreicher Mehrspielermodus (online/offline/LAN)
  • zusätzliche Kampagne, Mehrspielerkarten und -modi enthalten (PC)

Contra

  • hin und wieder kleine Aussetzer bei der Physik der Gebäude
  • nur Gebäude und Fahrzeuge können zerstört werden; Erdoberfläche bleibt unberührt
  • hin und wieder leichte KI-Aussetzer
  • Handlung ist nicht wirklich originell
  • hohe Hardware-Anforderungen (PC)
  • schwache Performance (PC)
  • träge Maussteuerung in den Menüs (PC)
  • hin und wieder Grafikfehler (PC)

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